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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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ein Naturi", stieß ich hervor. „Ich kann ihn nicht spüren", sagte Danaus und drehte sich langsam um die eigene Achse. „Was?" Ich suchte seinen Blick, doch er schaute nicht in meine Richtung. „Ich kann gar keinen Naturi in der unmittelbaren Umgebung spüren." Die Miene des Jägers war angespannt, und ich spürte das Pulsieren seiner Macht ganz intensiv. Er gab alles, um Rowe ausfindig zu machen, und hielt sein Messer kampfbereit in der Hand.
    „Vielleicht ist er gar nicht hier. Vielleicht projiziert er seine Stimme von einem anderen Ort hierher, um uns Angst zu machen", meinte Tristan. Danaus hielt inne und sah mich an. „Hältst du das für möglich?" „Eigentlich nicht, aber ich möchte lieber nicht hierbleiben, um es herauszufinden", murmelte ich. „Hauen wir ab!" „Nicht so schnell, Prinzessin", sagte Rowe kichernd.
    Diesmal klang es, als stünde er direkt hinter mir. Als ich mich umdrehte, wellte sich die Backsteinmauer, als wäre sie aus Wasser, und Rowe trat lächelnd aus ihr hervor.
    „Scheiße!" Ich machte auf dem Absatz kehrt. So nah, wie er mir war, wäre es ihm ein Leichtes, mir ein Schwert ins Herz zu rammen, bevor ich irgendetwas tun konnte. Ich wollte weglaufen, aber ich kam nicht weit. Rowe hielt mich an den Haaren fest und riss mich zurück.
    Dann legte er blitzschnell von hinten den Arm um mich und umklammerte meinen Unterkiefer. Er zog meinen Kopf nach hinten und öffnete gewaltsam meinen Mund. Ein Fläschchen mit einer roten Flüssigkeit rückte in mein Blickfeld, das Rowe direkt über meinen Mund hielt. Wenn ich nur die kleinste Bewegung machte, tropfte mir der Inhalt direkt in den Rachen.
    „Stehen bleiben, und zwar alle!", befahl er barsch. „Sonst testen wir, ob die kleine Prinzessin eine ordentliche Dosis Naturi-Blut überlebt. Der Albino hat das ja nicht geschafft!"
    Er hatte Thorne getötet! Ich riss wütend den Kopf hoch, doch mein Zorn wurde rasch von Angst verdrängt, als ein Tropfen Blut auf meine Unterlippe fiel und langsam mein Kinn hinunterlief. Meine Arme und Beine begannen leicht, aber unkontrollierbar zu zittern, und bald daraufbebte mein ganzer Körper. Ich durfte mich nicht bewegen, sonst würde Rowe mich sofort umbringen.
    Vom anderen Ende der Gasse ertönte ein bedrohliches Knurren, und ich spürte die kühle Brise von Tristans Kräften. Er stand angriffsbereit da. Ich betete, dass er sich nicht von der Stelle rührte, denn ich war nicht in der Lage, irgendwelche Befehle zu schreien.
    Rowe beugte sich über mich, und ich spürte seinen heißen Atem an meinem Hals. „Sag mir, dass du dich an den Geschmack meines Bluts erinnerst, Mira. Sag es mir! Aber du hast natürlich nicht nur von meinem Blut gekostet." Mir entfuhr ein erstickter Schrei, als er mit der Zungenspitze bis zu meinem Ohrläppchen über meinen Hals fuhr.
    „Lass sie los!", rief Danaus und trat einen Schritt vor. Ich riss den Blick von dem Fläschchen über meinem Kopf los und schaute in seine Richtung. Sein Gesicht war wutverzerrt, und sein Herzschlag hallte durch die stille Gasse, doch die Hand, in der er das Messer hielt, war ganz ruhig.
    „Mach schon, du Sonderling! Töte mich, wie du die anderen getötet hast. Aber schaffst du es auch, bevor ich ihr das hier einflöße?" „Was willst du?", fragte Danaus, ohne von der Stelle zu weichen. „Ich habe, was ich will." Rowe kicherte und umklammerte mein Kinn noch fester. Als sich meine Zähne in meine Wangen bohrten, schmeckte ich eigenes Blut. „Ich nehme sie mit."
    Rowe machte mit mir einen Schritt nach hinten auf die Wand zu. Ich stemmte die Absätze in den Boden, spannte meinen ganzen Körper an und hielt seine Hosenbeine in Kniehöhe fest. Wenn er nicht beim nächsten Schritt stolperte, musste er auf jeden Fall an mir zerren, um mich von der Stelle zu bewegen, und das Blut landete unweigerlich in meinen Mund. Wenn er sich bewegte, würde er mich töten. Sei's drum! Ich wollte lieber einen relativ schnellen Tod sterben, als noch einmal von den Naturi gefangen gehalten werden.
    Ich ging auf keinen Fall mit ihm! Er würde mich nicht bekommen!
    „Beweg dich, Prinzessin, sonst kippe ich dir das Blut in den Rachen!" Rowe beugte sich erneut über mich und presste seine Wange gegen meine. „Lebendig will ich dich nur zu meinem Vergnügen - tot bist du mir genauso nützlich. So oder so, ich gewinne in jedem Fall."
    Ich schaute von Danaus zu dem Fläschchen. Der Jäger konnte nichts tun, ohne mich zu töten. Tristan konnte ich nicht sehen, aber er

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