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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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während wir darauf gewartet hatten, dass die kleine Forschungseinheit Rückmeldung von all ihren Mitarbeitern vor Ort an den zwölf Stätten bekam.
    Aber mir fehlten die Worte, als James verkündete, dass auch Ryan nach Kreta gekommen war. Der Zauberer mit den goldenen Augen bedeutete Ärger. Ich mochte vorübergehend den Intrigenspielen und der Folter des Konvents entkommen sein, aber dafür hatte ich es jetzt mit einem ausgesprochen mächtigen Menschen zu tun, dessen Absichten noch im Verborgenen lagen. „Was ist denn dieses Themis?", fragte Penelope leise und kam ein paar Schritte auf mich zu. „Die Verstärkung, nach der du gefragt hast." Ich wandte den Blick wieder Danaus zu, als er das Gespräch beendete. Ich hatte seit unserer Unterhaltung mit Macaire jeden Augenblick an der Seite des Jägers verbracht und beide Gespräche mit James mitgehört. Er hatte ihm noch nicht vom Pakt des Konvents mit den Naturi berichtet. Aber jetzt hatte er vor, sich ohne mich mit Ryan zu treffen.
    Wirst du es ihm sagen?, fragte ich, als seine Finger über meine Hand strichen, während er mir das Telefon zurückgab. Ich muss. Tu's nicht. Noch nicht. Wenn du es ihm erzählst, löst du damit einen Krieg aus. Und wenn ich es nicht tue, bringe ich uns vielleicht alle in Gefahr, gab er zu bedenken und sah mich böse an. Der Ausdruck in seinen Augen sagte mir allerdings etwas anderes. Er war besorgt und unsicher. Das konnte ich sehen, und ich spürte auch die Gefühle, die zwischen uns hin und her wanderten. Gib mir nur noch eine Nacht. Warum? Ich brauche mehr Zeit zum Nachdenken. Es muss eine bessere Lösung geben. Bitte. Die Entscheidung aufzuschieben bringt auch nichts. Es verschafft uns eine weitere Nacht, in der kein Krieg zwischen sämtlichen Völkern herrscht. Reicht es denn nicht, dass wir gegen die Naturi kämpfen?
    Einen Augenblick später grunzte Danaus leise und ging davon. Ich hatte noch eine Nacht herausgeschlagen. Ich vertraute darauf, dass er sein Wort hielt, auch wenn er es nicht deutlich ausgesprochen hatte. Um uns herum tobte das Chaos, und wir mussten äußerst vorsichtig zu Werke gehen, wenn wir das beschützen wollten, was wir alle an dieser Welt zu schätzen gelernt hatten. Und ich hatte den üblen Verdacht, dass ich dafür nur eine Chance haben würde.

21
    Niemand war zufrieden, als wir in der folgenden Nacht endlich Ryans Hotel verließen. Danaus wollte mich nicht mit Ryan allein lassen; Ryan wollte Danaus nicht mit Penelope zusammenstecken; Penelope wollte nicht mit dem Jäger allein bleiben, und James wollte nicht im Hotel zurückgelassen werden. Hugo beschwerte sich als Einziger nicht lauthals, aber an seinem Gesichtsausdruck konnte ich ablesen, dass er eigentlich überhaupt nicht gehen wollte. Als das Maulen endlich aufhörte, war ich drauf und dran, sie alle zurückzulassen. So verrückt war ich dann allerdings doch noch nicht.
    Nachdem ich gewartet hatte, bis Ryan seine Anzughosen gegen ein Paar abgetragener Jeans getauscht hatte, machten der Zauberer und ich uns in einem winzigen Taxi auf den Weg zum Palast von Knossos. Danaus hatte bereits bestätigt, dass die Naturi die Berge verlassen hatten und sich der Stadt näherten. Wegen seiner mangelnden Vertrautheit mit der Gegend konnte er allerdings nicht sagen, ob sie schon bei den Ruinen des Minotaurus eingetroffen waren.
    Ich rieb mir die Augen und versuchte, etwas von der Anspannung abzuschütteln, die mich erfüllte. Ich fühlte mich nicht ausgeruht. Kreta raubte mir langsam den Seelenfrieden. Mein Schlaf war von Albträumen erfüllt gewesen, in denen ich vor einer wütenden Menge davonlief, während mein Vater mich zu retten versuchte, nur um selbst getötet zu werden. Hinzu kam, dass ich über den Zauberer an meiner Seite kaum etwas wusste. Wir hatten uns vor wenigen Nächten in der Themis-Zentrale in England das erste Mal getroffen. Natürlich standen wir technisch gesehen auf derselben Seite, aber noch vor einiger Zeit hatte er Danaus befohlen, mich zu töten. Ich war mir nicht sicher, ob der Befehl nicht nur ausgesetzt war, bis unser kleines Naturi-Problem gelöst war.
    Ich war mehr als nur ein wenig neugierig zu erfahren, warum Ryan persönlich nach Heraklion gekommen war. Nach allem, was ich bei meinem kurzen Besuch auf ihrem Gelände gesehen hatte, wimmelte es bei Themis nicht gerade vor Magiekundigen. Möglicherweise war er der Einzige, der über genügend Macht und Fähigkeiten verfügte, um eine echte Hilfe zu sein - nicht dass mich das

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