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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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warf Hugo über die Schulter einen Blick zu, aber ich bekam seinen Gesichtsausdruck nicht mit. Danaus hatte die rechte Hand gehoben und schob sie von Heraklion aus nach Westen.
    „Sie sind alle an einem Ort versammelt", fuhr er fort, während seine Hand über einem vergleichsweise breiten Streifen der Insel verharrte. Ich beugte mich tiefer über die Karte, um die winzige Schrift entziffern zu können. „Empfängst du irgendeinen Eindruck von dieser Gegend? Fühlt sie sich grün an? Bergig?" „Mira, so genau arbeiten meine Kräfte nicht", knurrte er, als er die Hand etwas zurückschob, Richtung Westen. „Ich spüre nicht die Erde, nur die Naturi." „Wie steht es mit Menschen?", fragte Penelope und kam zögernd noch einen Schritt näher. „Wenn sie sich im Amari-Tal aufhalten, gibt es dort andere Dörfer. Dann wären Menschen in der Nähe der Naturi." „Nein, da gibt es keine Menschen. Nicht in der näheren Umgebung."
    „Dann sind sie auf dem Idi", sagte ich und richtete mich aus der gebückten Haltung über dem Tisch auf. Ich sah zu Penelope hinüber, die sich ebenfalls aufrichtete und die vollen Lippen zu einem missmutigen harten Strich zusammenpresste. „Die ganze Gegend ist von Höhlen durchzogen", erklärte sie und wedelte mit der Hand über diesen Teil der Karte. „Die Naturi könnten sich dort überall verstecken, und wir würden mehrere Nächte brauchen, um sie alle aufzustöbern." „Wir brauchen sie nicht aufzustöbern", sagte ich. „Sie werden in zwei Nächten im Palast von Knossos sein."
    „Du erwartest von uns, dass wir zwei Nächte warten und es dann mit allen Naturi auf einmal aufnehmen?", fragte Hugo von seinem Standpunkt im Wohnzimmer aus. „Mir wurde gesagt, dass ich einen Naturi namens Bowe töten soll. Wie soll ich an ihn rankommen, wenn all seine Brüder um ihn versammelt sind? Wir sind nur zu viert."
    Hugo hatte einen unglaublich starken deutschen Akzent, und sein wachsender Ärger machte es auch nicht gerade besser. Es hatte tatsächlich einige Sekunden gedauert, bis ich begriffen hatte, was er gerade gesagt hatte.
    „Moment mal! Soll das heißen, das ist alles? Sonst kommt niemand?", rief Penelope und hämmerte die geöffneten Handflächen auf den Tisch. „Ich habe mich nie für ein Selbstmordkommando gemeldet. In den Geschichten von der Schlacht am Machu Picchu war von Hunderten von Nachtwandlern die Rede. Warum sind wir die Einzigen?
    „Keine Ahnung. Hast du's dir in letzter Zeit mit Macaire oder dem Rest des Konvents verscherzt?", fragte ich. Ich wollte noch mehr sagen, aber in diesem Moment klingelte mein Handy und sorgte ringsum für verblüfftes Schweigen. Ich entfernte mich vom Rest der Gruppe und raffte auf dem Weg ins Wohnzimmer mein Kleid, um nach dem Telefon zu greifen, das an mein Bein geschnallt war. Keine Taschen.
    Der kleine LCD-Bildschirm verriet mir, dass der Anruf von meiner Festnetznummer in Savannah kam. Es gab nur wenige Leute, die mich von diesem Anschluss anrufen konnten. „Wer ist da?", fragte ich. „Gabriel hat gesagt, dass ich dich zurückrufen soll", antwortete eine sanfte Stimme, bei deren Klang meine Hände sofort vor Erleichterung zu zittern begannen. Es war Tristan. Er war wach und in Sicherheit. Zur Abwechslung hatte mal etwas funktioniert.
    Ich drehte der Gruppe den Rücken zu und zog die Schultern hoch, als könnte ich mich so vor ihren Blicken schützen. Ich ging sogar so weit, die Stimme zu senken, obwohl ich wusste, dass mich alle verstehen konnten. Aber das spielte keine Rolle. Ich brauchte jetzt diesen Moment mit Tristan allein, um meine eigenen Nerven zu beruhigen. „Bist du in Ordnung? Hat Gabriel dir alles gezeigt?", fragte ich und krümmte mich innerlich bei meinen eigenen Fragen. Ich hörte mich an wie eine besorgte Übermutti. Ich hörte mich an wie Sadira. „Er hat gesagt, das macht er, nachdem ich dich angerufen habe. Bist du immer noch in Venedig? Was ist mit den Naturi? Ich kann immer noch .. "
    „Nein, ich bin auf Kreta", unterbrach ich ihn und wünschte noch im gleichen Augenblick, ich hätte nicht so einen harschen Ton angeschlagen. „All das sollte in ein paar Nächten vorbei sein. In drei oder vier Nächten bin ich zu Hause, und dann können wir uns .. um eine . . längerfristige Lösung für dich kümmern."
    Eine drückende Stille erfüllte die Luft. Ich hatte keine Ahnung, was in ihm vorging. Entweder glaubte er mir nicht, dass ich überhaupt zurückkommen würde, oder er war von der Vorstellung beleidigt, dass ich

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