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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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was der Konvent im Schilde führte, aber mir war klar, dass Rowe seinen Plan, das Siegel zu zerbrechen, nicht aufgeben würde, nur weil ich ihn einmal vereitelt hatte. Der Naturi würde es wieder versuchen, und ich hatte den Verdacht, dass der Konvent mich erneut „ersuchen" würde, ihn aufzuhalten.
    Tristan kam als Letzter die Stufen herab, wobei er mit Leichtigkeit unser Gepäck trug. Er stand in der Rangordnung ganz unten und musste also den Packesel spielen. Fair war das nicht, aber immerhin beschützten wir ihn, und das war wesentlich leichter, wenn wir dabei keine Tasche über der Schulter trugen.
    „Benevenuto a Venezia", begrüßte uns der Vampir in akzentfreiem Italienisch, wobei er sich tief vor mir verneigte. „Ii mio nome e Roberto." „Mira", sagte ich und presste den Namen durch zusammengebissene Zähne, weil ich den Impuls unterdrückte, ebenfalls Italienisch zu sprechen. „Danaus, Tristan." Für den Rest meiner Vorstellung ließ ich es mit einer raschen Handbewegung in Richtung meiner Begleiter bewenden.
    Roberto lächelte mich mit vor Vergnügen blitzenden Augen an. „Die Ältesten sind erfreut über eure sichere Ankunft", antwortete er und wechselte zu einem Englisch mit starkem Akzent. Beinahe wäre mir eine flapsige Bemerkung entschlüpft, aber ich hielt mich in letzter Sekunde zurück. Kein Grund, schon jetzt einen Streit anzufangen. Dafür würde es später noch mehr als genug Gelegenheit geben.
    „Der Mond wird bald untergehen. Sollen wir uns auf den Weg machen?", fragte ich steif in schnellem, scharfem Italienisch. Die Sprache fiel mir leicht. Sadira hatte schon vor meiner Wiedergeburt darauf bestanden, dass ich sie lernte, und Jabari hatte nichts anderes mit mir gesprochen, während er mir Arabisch beizubringen versuchte. Aber ich wollte nicht Italienisch sprechen; jede Silbe trug das Echo düsterer Erinnerungen und dunkler Freuden mit sich, die ich hinter mir gelassen hatte.
    „Habt ihr noch mehr Gepäck?", fragte Roberto, während sein Blick zum Jet wanderte. „Nein. Ich hatte angenommen, dass der Konvent mich mit allem versorgen würde", sagte ich. „Naturahnente." Er winkte uns, drehte sich abrupt um und machte sich auf den Weg in Richtung der Kanäle.
    Seine Frage hatte sich auf meinen persönlichen Sarg bezogen. Die von innen verschließbare zwei Meter lange Kiste war mein Zufluchtsort vor der Sonne. Ich hatte sie in London mit der Anweisung zurückgelassen, sie in die Staaten zu liefern. Es war zu unpraktisch geworden, ständig mit dem Sarg zu reisen, aber es gefiel mir gar nicht, ohne ihn unterwegs zu sein, obwohl das durchaus möglich war. Wenn es sein musste, konnte ich sogar in der Lagune schlafen. Nachtwandler mussten schließlich nicht atmen, und der Schlamm und die Algen machten das Wasser trübe genug, um das Sonnenlicht zu blockieren. Was noch lange nicht heißt, dass das eine besonders angenehme Erfahrung wäre - es gibt kaum etwas, was so ekelhaft ist, wie unter einer Schicht von Dreck und Algen aufzuwachen - aber wenigstens wacht man überhaupt wieder auf.
    Unser kleines Trio folgte Roberto zu einem Boot, das uns erwartete. Nachdem wir Platz genommen hatten, lenkte der Nachtwandler das schnittige Schnellboot geschickt aus dem Dock und auf die Lagune hinaus. Aber irgendetwas stimmte nicht. Statt auf den Südosten von Murano zuzuhalten, ließ Roberto die südwestliche Seite der Insel hinter uns und fuhr kurz darauf in die verwinkelten Kanäle von Venedig hinein. Das ergab keinen Sinn. Normalerweise fuhren wir südöstlich auf den Lido zu, bevor wir uns wieder nach Norden wandten, auf die abgelegene Insel zu, die den Konvent beherbergte. Unsere jetzige Route würde mehr Zeit in Anspruch nehmen, da wir in den engen Kanälen von Venedig gezwungen sein würden, das Tempo zu drosseln. Wir hatten nicht mehr viel Zeit, wenn wir noch vor Sonnenaufgang vor die Ältesten treten sollten.
    Nachdem wir eine Weile durch einen engen Kanal nach dem anderen geschossen waren, berührte mich Danaus am Arm und suchte meinen Blick. Stumm reckte er drei Finger in die Höhe und deutete mit dem Kopf auf die Häuserdächer. Wir wurden verfolgt, was keine große Überraschung darstellte. Ich hatte sie bereits gespürt, als wir am Flughafen die Rollbahn betreten hatten. Allerdings hatte der Jäger sich verzählt. Mit einem Zwinkern und einem Lächeln lachte ich leise in mich hinein und erregte damit Robertos Aufmerksamkeit.
    „Was findest du so komisch?", wollte er wissen und warf mir einen

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