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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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verführerische Mischung, verdorben, aber immer noch süß genug. Er streckte eine Hand nach mir aus, und sein Blick wurde weicher. Er war scharf, aber ich geriet nicht wirklich in Versuchung. Ich stand mitten in Venedig und hatte mich in Kürze vor dem Konvent zu verantworten. Diesmal gab es kein Entkommen, sosehr ich mir das auch wünschte.
    „Raus mit dir, Tristan", seufzte ich. Sag den anderen, dass ich in ein paar Minuten rauskomme." Ich wartete nicht ab, bis er aufgestanden war, sondern schnappte mir meine Tasche und stakste ins Bad, wo ich die Tür hinter mir zuknallte. Nach einer schnellen Dusche durchwühlte ich meine Tasche nach ein paar sauberen Klamotten, musste aber feststellen, dass die langsam knapp wurden. Ich war davon ausgegangen, dass ich nur für ein paar Tage packen musste.
    Schließlich hatte ich angenommen, dass ich diese Angelegenheit bald nach meiner Ankunft in Ägypten jemand anderem überlassen würde, und nicht, dass ich auf der Flucht vor den Naturi rund um die Welt Jetten würde. Ich verzog das Gesicht und entschied mich schließlich für das schwarze Trägertop. Ich schlüpfte wieder in die schwarzen Lederhosen von gestern, wählte dazu aber die Lederstiefel mit den Sieben-Zentimeter-Absätzen. Sie waren zwar nicht so gut zum Kämpfen geeignet, aber ihre Höhe würde meinem Auftritt zusätzliche Autorität verleihen. Heute Nacht würde ich hoffentlich mehr Eindruck schinden als wirklich kämpfen.
    Ich bürstete mir die feuchten Haare aus und drehte sie am Hinterkopf zusammen, wo ich sie mit einer silbernen Spange fixierte. Indem ich mir die Haare aus dem Gesicht kämmte, erweiterte ich mein peripheres Gesichtsfeld und erzeugte zugleich den Eindruck von Eleganz und Klasse. Mit einem schwachen Seufzer warf ich einen letzten Blick in den Spiegel. Ich sah gut aus, aber ich fühlte mich nicht selbstsicher genug, um diese Scharade auch durchzuziehen.
    Ich sank über dem kalten, schwarzen Marmorwaschbecken zusammen und umklammerte es mit beiden Händen. Wie zum Teufel sollte ich das eigentlich anstellen? Eine Naturi trieb sich einfach so im Konvent herum, Jabari konnte mich wie ein Geschenk der Hölle als Waffe einsetzen, und irgendwie lachte ich mir nach und nach einen ganzen Zoo an, der sich darauf verließ, dass ich ihm die Haut rettete. Ich hatte nicht nur einem Vampirjäger versprochen, dass ich ihn lebendig wieder aus Venedig hinausschaffen würde, es wurde auch immer offensichtlicher, dass Sadira und Tristan dasselbe von mir erwarteten.
    Ich konnte den Konvent nicht besiegen. Selbst wenn ich eine Zeit lang durchhalten sollte, würde mich Jabari irgendwann zu blutigem Matsch zerquetschen. Und meine Chancen gegen Macaire oder Elizabeth standen auch nicht besser. Wie hatte ich nur so sorglos versprechen können, diese armen Wesen zu beschützen, wenn ich nicht einmal auf mich selbst aufpassen konnte?
    Aber der Konvent musste aufgehalten werden. Mit dem Auftauchen der Naturi im Konvent waren meine Befürchtungen von London bestätigt worden. Allzu oft hatten die Naturi gewusst, wo ich zu finden war. Sie hatten mich aufspüren können, als nur der Konvent meinen Bestimmungsort hätte kennen dürfen. Irgendjemand innerhalb des Konvents versuchte, mich zu töten, und benutzte dafür die Naturi als Attentäter.
    Ein Klopfen an der Badezimmertür riss mich aus meinen finsteren Gedanken. Ich zwang meine Finger, den Griff um das Waschbecken zu lösen, und richtete mich auf. „Herein." Meine Stimme klang ruhig und gefasst, auch wenn ich mich keineswegs so fühlte. Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf Danaus frei, der mit noch düstererer Miene als gewöhnlich davorstand. Er trug wieder das übliche schwarze Hemd und die schwarzen Hosen, aber die Armreifen, die Messersammlung und das Schwert auf seinem Rücken waren verschwunden. Tatsächlich war er völlig unbewaffnet. Natürlich hätte er uns alle vernichten können, ohne auch nur einen Finger krumm zu machen, aber es geht doch nichts über das Gefühl einer treuen Waffe in der Hand.
    „Fertig?", fragte er. „Würde es irgendwas ändern, wenn ich Nein sage?" „Nein." „Dann lautet die Antwort: Ja, ich bin fertig. Ich kann's kaum erwarten!", sagte ich überschwänglich und klebte mir ein ausgesprochen falsches Lächeln auf den Mund. Zu unser beider Überraschung stieg ein scharfes, bellendes Gelächter aus Danaus' Kehle. Ich nahm an, dass die Anspannung inzwischen Wirkung zeigte. Wir verloren langsam den Verstand. Kopfschüttelnd und

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