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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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hab ich mir schon gedacht", murmelte ich. Ich konnte die Geschöpfe durch die Barriere hindurch spüren. Selbst mit nur geringem Krafteinsatz konnte ich erkennen, dass sich mehr als zwei Dutzend Nachtwandler auf San Clemente aufhielten, ganz zu schweigen von den beinahe dreihundert Menschen.
    Aber die Naturi konnte ich nicht spüren. Soweit ich wusste, konnte das kein Nachtwandler.
    Doch mit Danaus zusammen konnte ich es schaffen. Als wir in der Themis-Zentrale unsere Kräfte vereint hatten, war es mir kurz gelungen, sie zu spüren. Es war dumm und ausgesprochen gefährlich, aber ich musste mir einfach Gewissheit verschaffen. Ich musste wissen, was uns morgen erwartete.
    „Ich brauche deine Hilfe", sagte ich langsam und so leise, dass es beim Lärm der brechenden Wellen kaum zu verstehen war. „Ich muss wissen, ob sich ein Mitglied der Naturi auf dieser Insel befindet. Als wir in England miteinander verbunden waren, konnte ich die Naturi spüren. Wir müssen das noch einmal tun. Ich bin die Einzige, die ihren Schutzwall durchbrechen kann." Danaus nickte und steckte mir die Hand entgegen.
    Zögernd hob ich meine, ohne seine jedoch zu ergreifen. „Wir dürfen auf der Insel niemanden töten. Wir dürfen es gar nicht erst versuchen. Denk nicht mal dran, Danaus, oder ich schwöre, ich bringe uns beide um", warnte ich ihn. „Lass es uns langsam angehen." Ich konnte mich nur mit großer Überwindung dazu zwingen, seine Hand zu ergreifen. Ich erinnerte mich noch lebhaft daran, wie schmerzhaft unsere letzte Verbindung gewesen war, und obwohl ich mich mittlerweile davon erholt hatte, hatte ich es nicht eilig, dasselbe noch mal durchzumachen.
    Zu meinem Glück war es diesmal jedoch anders. Die Kraft schoss mir nicht brüllend in den Körper, sondern strömte sanft in mich hinein wie ein schmaler Waldbach. Sie rieselte mir den Arm hinauf und von dort in die Brust. Die Wärme kroch mir in die Knochen und breitete sich langsam in meinem gesamten Körper aus. Doch dann fühlte es sich anders an. Die Kraft dehnte sich in meinen Knochen aus, bis ich das Gefühl hatte, dass sie splitterten und brachen.
    „Zu viel", wimmerte ich und kämpfte darum, mich auf den Füßen zu halten. Ich umklammerte den Sitz vor mir, aber ich konnte ihn nicht länger spüren. Es gab nur noch Danaus Hand und den stetig wachsenden Schmerz. „Ich kann es nicht mehr aufhalten. Konzentriere dich", sagte er. Seine Stimme kam aus weiter Ferne, wie von der anderen Seite der Lagune. Das Geräusch des Wassers, das gegen den Bootsrumpf schlug, war verstummt.
    Konzentriere dich auf die Insel. Diesmal hörte ich die Worte als Befehl in meinem Kopf.
    Der Gedanke an den Schmerz, der meine Glieder durchzuckte, verstummte, und mein Verstand richtete sich auf die Insel, die vor uns auf und ab hüpfte. Es dauerte nur einen Augenblick, bis ich fand, wonach ich gesucht hatte. Ein Naturi lag schlafend auf der Insel. Der Größe nach zu urteilen handelte es sich wahrscheinlich um eine Frau, vielleicht vom Licht- oder Windclan. Ich durchsuchte rasch die Gebäude, aber ich wusste, dass ich keine Weiteren finden würde. Egal.
    Eine reichte mir. „Halt", sagte ich heiser und versuchte mühsam, seine Hand loszulassen. Ich spürte, wie Danaus zögerte, während er weiterhin meine Hand umklammerte. Seine Gedanken rasten, aber ich verstand, wie er sich fühlte. Enttäuscht. Nur ein Befehl von ihm, und ich würde jeden einzelnen Nachtwandler auf der Insel in Flammen aufgehen lassen. So eine Chance würde er nie wieder bekommen.
    „Nicht!", rief ich mit sich überschlagender Stimme. Ich riss meine Hand zurück, konnte aber Danaus' Griff nicht abschütteln. Ich kämpfte gegen die Kraft an, die in meinem Körper loderte, und versuchte sie aufzuhalten, während sie in mir tobte. Wütend ließ Danaus meine Hand los, und ich fiel auf die Knie. Schwer atmend stützte er sich auf das Steuerrad, aber er schien in besserer Verfassung zu sein als bei unserem ersten Anlauf mit diesem kleinen Trick. Meine Knochen taten weh, und die Muskeln brannten und pochten vor Schmerz. Langsam gewöhnte ich mich beinahe daran. Jedenfalls fühlt es sich nicht so schlimm an wie früher am Abend. Ich würde mich bald wieder erholen.
    „Du wärst auch in Versuchung gewesen", keuchte er und richtete sich mühsam auf. „Aber ich hätte es nicht getan", krächzte ich und stützte mich auf einen der Sitze im Boot. „Wir hatten eine Abmachung." Ich legte meinen Kopf auf den Sitz und schloss die Augen, während

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