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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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der Atem.
    „Nein!", hörte ich Cynnia rufen. Ich warf mich gerade noch rechtzeitig herum, um einen weißen Schemen auf mich zurasen zu sehen. Ich war zwischen dem Sirren der nahenden Pfeile und etwas Kleinem, Weißem gefangen. Das Schwert gegen den weißen Schemen gereckt, zuckte ich zusammen, als ich mich gegen den Einschlag mehrere Pfeile in Rücken und Seite wappnete. Nur einen Lidschlag später spürte ich, wie Cynnia die schlanken Arme um mich warf und mich beiseitezog, bevor sich etwas anderes um uns beide wickelte. Ich sah auf und bemerkte, dass ein Paar makellos weißer Flügel aus Cynnias Rücken gewachsen war, das uns jetzt beide umhüllte, um eine Barriere gegen die Pfeile zu bilden.
    Erstaunlicherweise kamen die Pfeile nie bei uns an. Sie prallten Zentimeter vor uns an einer unsichtbaren Mauer ab und fielen harmlos zu Boden. Ich spürte Jabaris Lachen mehr, als dass ich es hörte. Cynnias und meine Panikattacke hatten ihm Spaß gemacht.
    Wie hübsch! Eine Naturi eilt dir zu Hilfe. Wie in aller Welt hast du das hinbekommen?, fragte er, und seine Stimme wand sich wie eine Schlange in meinen Kopf. Ich habe ihr versprochen, ihre Schwester davon abzuhalten, heute Nacht das Tor zu durchschreiten, antwortete ich ebenso zuckersüß. Schwester? Ja, das ist Auroras kleine Schwester. Eine Prinzessin von königlichem Geblüt. Und ein wertvolles Gut. Du steckst voller Überraschungen, meine kleine Wüstenblume. Jabari schnurrte beinahe.
    Jetzt hatte ich mir seine Gunst zurückerobert. Cynnia war in der Tat ein wertvolles Faustpfand, und obwohl ich meine eigenen Pläne mit ihr hatte, würde ich nicht diejenige sein, die in den Ruinen am Berg das Sagen hatte. Das würde Jabari zufallen - dem Strippenzieher im Hintergrund. Jedes Versprechen, das ich der jungen Naturi gegeben hatte, war in dem Augenblick null und nichtig geworden, in dem er das Kommando übernommen hatte.
    Ich machte mich knurrend von Cynnia los und setzte meinen Marsch den Berg hinauf fort. Die Naturi schössen weiterhin Pfeile auf mich ab, aber nicht ein einziger traf. Meine Antwort bestand aus einigen Feuerbällen, die ich vorausschickte. Danaus gelang es, ein paar Naturi zu erwischen, bevor ich den Übrigen mit einer beherzten Mischung aus Feuer und Stahl den Garaus machte.
    Am Stadttor kniete ich mich hin und versuchte, wieder zu Kräften zu kommen, während Danaus und die anderen den Berg hinaufeilten, um zu mir aufzuschließen. Im selben Moment kam Stefan von Westen her. Sein Trupp war stark mitgenommen und auf traurige acht geschrumpft. Obwohl er vor Zorn glühte, weil die Naturi ihn beinahe besiegt hatten, gelang ihm doch noch sein steifes Kopfnicken in Richtung des Ältesten.
    „Wir dürfen keine Zeit verlieren", verkündete Jabari. „Wo halten sie die Zeremonie ab?", fragte ich, immer noch auf den Knien. Ich hielt den Blick starr auf die steinernen Mauern vor mir gerichtet. Ich war zurück, zurück in der Stadt. Ein scherzhaftes Beben ergriff mich, das jeden Muskel in meinem Körper verkrampfte. „Die Menschen sind auf dem Hauptplatz zusammengetrieben worden", antwortete Jabari. „Bringen wir es zu Ende", sagte Danaus und hielt mir die Hand hin. Ich wandte den Blick ab und prallte mit dem ganzen Körper zurück. Sein Körper verströmte warme Energie, die mir eine Gänsehaut verursachte. Es zu Ende zu bringen hieß auch, dass es mit mir zu Ende gehen würde. In Venedig hatte ich schon einmal erlebt, wie es sich anfühlte, wenn Jabaris und Danaus' Kräfte in mir um die Vorherrschaft kämpften. Beinahe wäre ich dabei in Stücke gerissen worden. Ich konnte mir den Schmerz nicht einmal vorstellen, der mich erwartete, wenn die gesamte Triade ihre Kräfte durch meinen Körper schickte.
    Ich drehte den Kopf und sah, dass auch Jabari mir die Hand entgegenstreckte. „Ich lasse nicht zu, dass sie dir noch einmal wehtun."
    Beinahe hätte ich gesagt, dass ich mir viel mehr Sorgen wegen des Schmerzes machte, den er mir zufügen würde. Stattdessen stand ich aus eigener Kraft auf und schob mich an ihnen vorbei. „Zur Hölle mit euch beiden", knurrte ich. Mit dem Schwert in der Hand ging ich die Hauptstraße zum Platz hinunter. Jabari hatte recht. Ich konnte spüren, dass alle Menschen auf dem Hauptplatz versammelt waren. Auf dem Weg trafen wir nur auf leichten Widerstand, mit dem wir mühelos fertigwurden.
    Am Rand des Platzes blieb ich abrupt stehen. Dutzende blakender Fackeln erhellten die Nacht und erinnerten mich an die Szenerie im Palast von

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