Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
Vom Netzwerk:
haben, dass ich dem Konvent beigetreten bin."
    Gabriel machte ein paar Schritte von mir weg, seine schweren Stiefel sanken in die weiche Erde. Er verschränkte die Arme über der breiten Brust, während er nachdenklich den Blick senkte. „Das verstehe ich nicht." „Ich glaube, das ist ihre Art, den Außenseiter im Konvent zu unterstützen. Für den Fall, dass wir uns irgendwann doch endlich alle an die Gurgel gehen, rechnen sie damit, dass ich überlebe. Matsui ist ein Botschafter, in gewisser Weise ein Geschenk." „Und du glaubst, er wird einen guten Job als Bodyguard machen, nur weil man es ihm befohlen hat?"
    „Er wird es um der Ehre seiner Leute willen tun. Er mag mein Bodyguard sein, aber irgendwie bleibt er doch immer Mitglied des Soga-Clans. Matsui wird alles tun, was in seiner Macht steht, um mich zu schützen." „Wenn du dir so sicher bist, dass er dich beschützen wird, warum traust du ihm dann nicht?" „Weil ich mir nicht sicher bin, dass er wirklich hier sein will, dass er mein Bodyguard sein will. Ich habe es lieber, wenn meine Männer sich mit Herz, Leib und Seele dem Job verschreiben. Aber er ist noch nicht mit dem Herzen bei der Sache."
    „Hoffen wir nur, dass sich das bald ändert." „Oder er bekommt einen Platz auf meiner kleinen Insel", schloss ich, während mein Blick ein letztes Mal über den Grabstein glitt. Hier war noch ausreichend Platz.

5
    Nicolai war auf dem Friedhof.
    Ich blieb auf der Insel, nachdem Gabriel fort war, und dachte an meine letzten Tage mit Michael zurück. Aber als ich mich auf den Rückweg über die Brücke zurück zum Friedhof machte, spürte ich die unerwartete Anwesenheit des Lykanthropen. Ich blieb stehen, mein Magen krampfte sich zusammen. Er hätte eigentlich nicht dort sein dürfen. Er hätte sich überhaupt nicht in meiner Nähe aufhalten dürfen, es sei denn, er rief vorher an. Jetzt, da die Naturi die Gegend überrannten, hatten die Lykanthropen eingewilligt, die Stadt zu verlassen und nach Sonnenuntergang einen deutlichen Abstand zu den Nachtwandlern zu halten. Das war die einzige Möglichkeit, die uns eingefallen war, um beide Seiten zu schützen. Der Plan war keineswegs perfekt. Bisher waren sechs Nachtwandler und vier Werwölfe bei Kämpfen getötet worden, darunter auch einer von Barretts Brüdern. Der Alpha des Rudels von Savannah trauerte immer noch um seinen Verlust.
    Ich leckte mir die Lippen, drehte mich um und wandte mich nach Westen, sodass ich mich von dem Werwolf wegbewegte, aber auch Nicolai änderte die Richtung und kam wieder auf mich zu. Ja, er war wirklich auf der Suche nach mir. Es war eine törichte Hoffnung gewesen, aber ich hatte es wenigstens versuchen müssen.
    Ich spürte niemanden sonst auf dem Friedhof. Möglicherweise wollte Nicolai mich auch nur in irgendeiner wichtigen Angelegenheit aufsuchen. Seit unserer Rückkehr von Kreta hatten wir kaum ein Wort gewechselt. Er hatte sich hier eingerichtet und mit ziemlicher Leichtigkeit sowohl einen Job am örtlichen College als auch eine neue Wohnung gefunden. Barretts Berichten zufolge hatte Nicolai zwar immer noch Mühe, seinen Platz im hiesigen Rudel zu finden, andererseits sollte das Ganze ja auch nur eine vorübergehende Lösung sein. Aber jetzt, da Jabari sich immer noch irgendwo herumtrieb und die Naturi mir im Nacken saßen, war ich mir nicht mehr so sicher, wann ich dem Lykaner bedenkenlos erlauben konnte, in sein altes Leben außerhalb von Savannah zurückzukehren.
    Stur wechselte ich erneut die Richtung und ging auf ihn zu. Im schlimmsten Fall hatten die Naturi die Kontrolle über den Lykanthropen übernommen und ihn geschickt, um mich zu töten. Falls möglich, würde ich dann versuchen, Nicolai bewusstlos zu schlagen und die Naturi umzubringen. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass sie mir in dieser Situation zahlenmäßig hoffnungslos überlegen wären, machte ich mir nicht allzu viele Hoffnungen. Ich hätte Danaus mitbringen sollen.
    Als ich Nicolai endlich erspähte, trat ich auf einen der verschlungenen Kieswege hinaus. Er hatte sich seit unserer letzten Begegnung nicht verändert, mein Adonis mit der dunklen Vergangenheit. Sein goldblondes Haar fiel bis auf den Hemdkragen, und die Haut schimmerte in einem so perfekten Bronzeton, als hätte die Sonne ihn angebetet. Ich hielt ihn in Savannah fest, um ihn vor den Naturi und Jabari zu schützen, aber wir wussten beide, dass ich sein Leben so nur um ein paar Tage verlängerte.
    „Lange nicht gesehen", rief er mir

Weitere Kostenlose Bücher