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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Lykanthropen hatten sich im ganzen Raum verteilt, während Barrett mitten auf der Tanzfläche stand. Anscheinend hatte er ein paar Anrufe getätigt und das ganze Rudel versammelt. Nicolai stand etwas abseits und wirkte, als sei ihm nicht ganz wohl bei der Sache. Ich ahnte, dass er fürchtete, zwischen dem Rudel, zu dem er jetzt gehörte, und seiner Schuld mir gegenüber, weil ich ihm das Leben gerettet hatte, in die Zwickmühle zu geraten.
    Die Nachtwandler hatten sich aus den Sitznischen erhoben und versammelten sich jetzt auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes, wobei sie nicht weniger aggressiv wirkten als die Lykaner. Niemand sagte ein Wort. Selbst die Musik war verstummt, sodass drückende Stille auf dem Nachtclub lastete.
    „Barrett", sagte ich mit einem Kopfnicken, als ich zu ihm auf die Tanzfläche trat. „Wir sind gekommen, um dich aus der Stadt zu eskortieren", verkündete er. „Nur deinetwegen sind die Naturi überhaupt hier. Nur deinetwegen sterben meine Leute. Das muss jetzt ein Ende haben." „Ich werde nicht gehen."
    Die Gestaltwechsler, die sich an zwei Wänden aufgereiht hatten, quittierten diese vier Worte mit einem Knurren, während die Nachtwandler mit einem Zischen antworteten. Die Anspannung im Raum drohte überzukochen, und alle hielten innerlich den Atem an, während wir darauf warteten, wer sich zuerst bewegte.
    „Stopp!", rief ich und streckte nach beiden Seiten die Handflächen aus. „Dieser Kurs führt nur dazu, dass es noch mehr Tote gibt, und keine Partei hier kann es sich leisten, noch jemanden zu verlieren. Das hier ist mein Zuhause, Barrett. Hier sind meine Leute, und ich muss hierbleiben, um sie zu beschützen." „Deine Anwesenheit hier kostete deine Leute das Leben", bellte er mich an. „Ich werde Savannah schon in wenigen Tagen verlassen. Aber zuerst gibt es hier noch etwas, um das ich mich kümmern muss. Einer von meinen Leuten ist entführt worden, eine Frau, und ich muss sie befreien", erklärte ich. Ich ließ die Hände sinken und ballte die Fäuste.
    „Wenn ich zum Schauplatz des nächsten Opfers reise, werden die Naturi mir bestimmt folgen." „Das dauert zu lange. Ich will, dass du noch heute Nacht aus der Stadt verschwindest und nie mehr zurückkommst", knurrte Barrett.
    Ich lächelte wehmütig, während ich meinen Gestaltwechsler-Gefährten betrachtete. Ich versuchte mir klarzumachen, dass er ein Drittel seines Rudels an die Naturi verloren hatte. Ich versuchte mir ins Gedächtnis zu rufen, dass seine Leute hilflos waren, wenn die Naturi angriffen, aber trotz allem - was er verlangte, war unmöglich.
    „Das hier ist mein Zuhause", stellte ich ruhig fest. „Ich lasse mich nicht von hier vertreiben." Barrett knurrte mich an und kräuselte die Oberlippe, sodass ich sehen konnte, wie er die Eckzähne ausfuhr. Seine tiefbraunen Augen verfärbten sich zu Kupfer, als das Tier in ihm sich anschickte, die Kontrolle über seinen Körper zu übernehmen. „Willst du das wirklich tun?", fragte ich. „Du wirst noch mehr Rudelmitglieder verlieren, und ich habe dir doch schon angeboten, in ein paar Tagen zusammen mit den Naturi zu verschwinden."
    „Aber du wirst zurückkehren, und sie werden dir so lange auf den Fersen bleiben, bis du endlich tot bist. Wenn es sein muss, erledigen wir das für sie und übergeben ihnen deine Leiche."
    Mira!, rief Knox in meinem Kopf. Er meint es nicht so. Er ist bloß wütend, gab ich rasch zurück. Barrett hatte so geklungen, als wollte er sich auf die Seite der Naturi schlagen, was bei unseren Völkern verboten war. Ich kannte ihn zu gut, um das zu glauben. Nie hätte er mit den Naturi gemeinsame Sache gemacht. Er suchte nur nach einer Möglichkeit, sich die Naturi vom Hals zu schaffen, und der einfachste Weg, seine Leute zu beschützen, bestand darin, mich loszuwerden.
    „Wenn du meinen Tod willst", sagte ich, „dann musst du schon selbst dafür sorgen. Lass den Rest deines Rudels aus dem Spiel. Sie haben schon genug verloren." Um mich herum entstand Tumult, als die Lykaner auf der Stelle gegen diesen Vorschlag protestierten. „Ruhe!", rief Barrett, und im Raum kehrte schlagartig Stille ein.
    Das ist reiner Selbstmord!, fuhr mich Knox an. Die Sonne geht bald auf. Du bist geschwächt. Ich komme schon klar.
    „Nur du und ich", sagte ich zu Barrett. „Schlag mich. Töte mich. Und Savannah wird von meiner Anwesenheit verschont bleiben, solange noch Naturi auf Erden wandeln." „Und was ist, wenn ich verliere?", gab Barrett

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