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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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zurück.
    Ich grinste ihn breit an und entblößte meine Eckzähne. „Da fällt mir schon was ein. Aber die Grundregel lautet, dass sich auf keiner Seite jemand einmischt, ganz egal, was passiert. Einverstanden?" „Einverstanden."
    Kaum hatte Barrett das Wort ausgesprochen, stürzte er sich auch schon auf mich. Seine Faust zielte auf mein Herz, da er versuchte, den Wettkampf so schnell wie möglich zu beenden. Ich wich dem Schlag aus und erwischte ihn meinerseits links am Brustkasten, sodass zwei Rippen zu Bruch gingen. Er stieß ein schmerzerfülltes Zischen aus, ließ sich aber nicht aus dem Takt bringen. Mit einer überraschenden Drehung schlug er mir so hart gegen den Kiefer, dass mein Kopf herumgeschleudert wurde. Meine vorübergehende Verwirrung nutzte er sofort aus und hämmerte mir seitlich gegen das linke Knie. Ich heulte vor Schmerz auf, knickte ein und ging zu Boden.
    Zum ersten Mal spürte ich Furcht in mir aufsteigen. Ich war zu langsam, zu schwach, und ich hatte Barrett und sein Verlangen, mich umzubringen, schwer unterschätzt. Allerdings gewann der Schmerz schnell die Oberhand über die Angst, die vorübergehend in mir aufgekeimt war, und weckte das Monster, das in meiner Seele lauerte. War ich eben noch ruhig gewesen, regte sich jetzt neuer Blutdurst in meiner Brust und blitzte mir aus den Augen.
    Barrett schlug erneut nach meinem Gesicht, aber diesmal fing ich seine Faust rechtzeitig ab. Ich verstärkte meinen Griff und brach ihm mindestens zwei Knochen, während ich aufsprang und ihn an die gegenüberliegende Wand schleuderte, die die Tanzfläche begrenzte. Den Großteil meines Gewichts verlagerte ich auf das rechte Bein, während mein linkes Knie langsam heilte. Ich humpelte stark, machte aber trotzdem einen Schritt zurück und ließ ihn erneut auf mich zukommen. Der Lykanthrop stieß sich von der Wand ab und kam mit der überwältigenden Schnelligkeit seines Volkes auf mich zu. Blitzschnell wirbelte er durch den Raum, der uns trennte. Mit meinem verletzten Knie hatte ich keine Chance, ihm auszuweichen. Ich blockte die Schläge ab, die in rascher Folge auf mein Gesicht, meinen Magen, die Nieren und die Rippen einprasselten. Kein einziger kam durch, was ihn schier zur Raserei trieb.
    Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen, und in seinen Augen begann ein kupferfarbenes Licht zu glühen. Er verlor das letzte bisschen Selbstbeherrschung. Gleich würde er es nicht mehr aushalten und die Gestalt wechseln, und dann hätte ich leichtes Spiel mit ihm. Aber ich wollte nicht, dass es so lief. Denn dann wäre ich gezwungen, ihn zu töten, und ich wusste, dass das Rudel auf ihn als Anführer angewiesen war. Leider war ich selbst kurz davor, den Kampf mit dem Monster in mir zu verlieren. Es knurrte und fauchte, als es sich durch meine Brust fraß und sich um das Ding schnürte, das ich mein Herz nannte. Es dürstete nach Barretts Blut, und nur damit konnte ich es besänftigen.
    Wieder trieb ich ihn mit einem Schlag von mir weg und schleuderte ihn quer durch den Raum an die gegenüberliegende Wand. Diesmal nahm er sich lange genug Zeit, um ein Bein von einem der Tische an der Tanzfläche abzubrechen. Endlich hatte er eine Waffe, die er gegen mich einsetzen konnte - einen Holzpflock. Erneut spielte ein Lächeln um meine Lippen, als ich ihm winkte, mich anzugreifen. Wenn er den Einsatz mit solchen Mitteln in die Höhe treiben wollte, hatte ich kein Problem mehr damit, ihn bluten zu lassen. Er war nicht bloß darauf aus, mich zu besiegen. Jetzt war klar, dass er mich umbringen wollte.
    Barrett kam wieder auf mich zu und schlug ein paar Schwinger. Die Schläge sollten mir den Kopf von den Schultern reißen, aber ich wich mit Leichtigkeit aus. Es juckte mir in den Fingern, den Holzpflock in Brand zu setzen, aber ich widerstand der Versuchung. Ich schwor mir, diesen Kampf weiter mit fairen Mitteln zu führen, und wenn ich meine übernatürlichen Kräfte eingesetzt hätte, hätte mir das einen zu großen Vorteil verschafft.
    Er hatte einen fairen Kampf verdient.
    Ich konnte spüren, wie um mich herum die Nacht wich. Ich wurde schwächer. Nur noch knapp zwei Stunden, bis die Sonne endgültig aufging. Wir alle mussten bald einen Unterschlupf finden, wollten wir uns nicht den Lykanthropen ausliefern, bei denen ich nicht länger darauf vertraute, dass sie uns verschonen würden. Meine Leute mussten in Sicherheit gebracht werden, und ich wusste, dass nur ich allein ihnen diese Sicherheit verschaffen konnte.
    Mit

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