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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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einen Blick über die Schulter zu und stellte fest, dass sich seine Atmung wieder beruhigt hatte. Ich wünschte, ich hätte ihm mehr Zeit zur Erholung geben können, aber ich wusste, dass die Naturi uns das nicht erlauben würden.
    „Also los", verkündete ich und sprang auf. „Sie warten schon auf uns", sagte Danaus und hielt mich fest. „Ganz in der Nähe." „Da bin ich mir sicher", murmelte ich leise, als ich über die Reling sprang. Meine Füße sanken in den feuchten Sand, sodass ich für einen Moment festsaß. Ich hatte mich nur wenige Schritte vom Boot entfernt, als ich bemerkte, wie mehrere Alligatoren näher krochen.
    „Shelly, kümmer dich um die Krokos", gab ich Anweisung, während ich meinen Weg ins Innere der Insel fortsetzte. „W-wie meinst du das?", fragte sie, als sie hinter mir im Sand landete. „Sie werden uns in den Rücken fallen. Töte sie, bevor sie uns töten können. Knox und Tristan geben dir Deckung", sagte ich, während ich mit den Augen den Gestalten folgte, die ich aus dem Waldrand hervortreten sah. „Aber..." „Jetzt mach schon! Knox!" „Ich kümmere mich drum", rief er und sprang vom Boot. Als wir uns gemeinsam ins Innere der Insel aufmachten, ertönte hinter uns ein gewaltiges „Platsch".
    Ich fuhr herum und sah eine Frau, die mitten in einer Wasserfontäne stand. Ihre Haut war von blasser blaugrüner Farbe, ihr langes Haar erinnerte an grüne Algen. Zu meiner Überraschung trat sie aus dem Wasser ans Festland. Eine dichte Nebelwolke umgab sie, sodass sie auch außerhalb des Wassers atmen konnte.
    „Ich bin nur gekommen, um mein Eigentum zurückzuholen", sagte ich und unterdrückte den Drang, das Messer zu ziehen. „Das haben wir erwartet", antwortete die Naturi. Ihre Stimme klang gedämpft durch den Nebel. „Tu dir selbst einen Gefallen und schwimm einfach weg." Ich lächelte sie an, sodass sie meine Eckzähne sehen konnte. Das war ihre letzte Chance; eigentlich ging ich nicht davon aus, dass sie auf mein Angebot eingehen würde. Das wäre zu einfach gewesen. Ich versuchte einfach nur, Zeit zu gewinnen und Danaus eine etwas längere Verschnaufpause zu verschaffen.
    „Nein", antwortete die Naturi. Ich schnappte mir das Messer, zapfte meine Kräfte an und machte mich bereit, bei der ersten falschen Bewegung alles in Brand zu stecken, aber der Angriff kam nicht von vorne, wie ich erwartet hatte. Vogelgeschrei gellte plötzlich durch die Nacht, so als würden Tausende Vögel beim Auffliegen in den Chor einstimmen. Zugleich hörte ich das unverkennbare Geräusch zuschnappender Kiefer. Die Alligatoren kamen.
    Schnapp dir die Naturi aus dem Tierclan, befahl ich Danaus, als er mit einem langen Messer in der Hand einen Schritt nach vorn machte, bereit, den Naturi bei ihrem Vormarsch entgegenzutreten. Für den Moment gaben sie sich damit zufrieden, im Hinterhalt abzuwarten und die von ihnen kontrollierten Tiere die Drecksarbeit machen zu lassen. „Einfacher gesagt, als getan", knurrte er.
    Mir lag eine Retourkutsche auf der Zunge, aber dazu kam ich nicht mehr. Vögel brachen aus den Bäumen hervor und stürzten sich auf uns herab, die Schnäbel und Klauen bereit, uns zu durchbohren, zu zerreißen und zu zerfetzen. Auf meinen Wink fraß sich eine Feuerwand durch die Wasservögel und setzte augenblicklich ihr Gefieder in Brand. Eine riesige Wolke aus orangeroten Flammen wälzte sich durch die Luft, gefolgt von schwarzem Rauch. Winzige Körper stürzten wie Steine vor uns zu Boden, und die Schreie der Vögel durchschnitten die Luft.
    „Nein!", schrie Shelly, sodass mein Blick zu ihr hinüberzuckte. Knox, Tristan und Shelly waren von einem niedrigen Flammenring umgeben, der die Alligatoren zurückhielt. Aber zugleich waren Knox und Tristan damit auch eingesperrt und konnten nicht in den Kampf eingreifen. Shellys verzweifelter Blick galt den Vögeln, die zu meinen Füßen verendeten. „Töte die Alligatoren und hilf uns!", schrie ich sie an, bevor ich mich wieder den Naturi widmete.
    Sie hatten den Waldrand hinter sich gelassen und griffen uns nun mit voller Kraft an. Ich wollte gerade eine Feuerwand zwischen uns und den Naturi errichten, aber Danaus hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und war drauf und dran, sich in die Schlacht zu stürzen. Ich durfte dem Jäger nicht den Rückzug abschneiden. Stöhnend trat ich vor und schwang das Messer gegen den ersten Naturi, der mir zu nahe kam. Mir zog sich der Magen zusammen. Wir waren zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen, und der

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