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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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und wortkarg aus.
    Knox übernahm das Steuer und lenkte uns aufs dunkle Wasser hinaus, während ich mich an den Bug stellte, da meine Nachtsicht von allen in der Gruppe am besten war. Danaus blieb dicht an meiner Seite, während seine Kräfte mich durchfluteten und sich forschend über die Sümpfe ausbreiteten.
    „Wie viele?", fragte ich und hob die Summe dabei kaum über das Motorengeräusch. „Mindestens ein Dutzend. Einige von ihnen nähern sich dem Boot", antwortete er. Ich warf ihm einen raschen Blick zu und sah, wie er eines seiner Messer aus der Scheide am Gürtel zog. „Harpyien?", fragte ich, als ich mich an die Naturi des Windclans erinnerte, die uns in Venedig und auf Kreta angegriffen hatten. „Nein, sie sind im Wasser."
    Ich unterdrückte einen Fluch und richtete meine Aufmerksamkeit augenblicklich auf das scheinbar ruhige Wasser vor uns. Einem Angehörigen der Wasser-Naturi war ich noch nie begegnet, und ich hatte gehofft, dass sich das im Lauf meines Lebens nicht mehr ändern würde - anscheinend vergeblich.
    Meine Gedanken überschlugen sich, während ich krampfhaft nach einer passenden Warnung vor der sich nähernden Gefahr suchte. Aber dafür blieb keine Zeit mehr. Eine plötzliche Welle türmte sich auf der Steuerbordseite auf, und Knox konnte gerade noch das Steuer herumreißen, damit wir nicht kenterten. Shelly wurde zu Boden geschleudert, und Danaus sprang auf, um ihr wieder auf ihren Platz zu helfen. Darauf hatten sie nur gewartet.
    Ein Schwall Wasser schlug über das Boot, traf Danaus direkt vor die Brust und riss ihn von den Füßen. Ich stürzte vor und wollte ihn packen, griff aber ins Leere. Der Jäger wurde über Bord geschleudert und landete im schwarzen Wasser, das ihn augenblicklich verschluckte.
    „Schalt den Motor aus!", schrie ich eine Sekunde bevor ich über Bord hechtete. Trotz der warmen Nachtluft war das Wasser beißend kalt und raubte mir für einen Moment die Besinnung. Aber einen Augenblick später erspürte ich Danaus nur wenige Meter entfernt. Das Wasser war nicht tief, aber tief genug, dass der Jäger ertrinken konnte, wenn es den Naturi gelingen würde, ihn lange genug hier unten festzuhalten.
    Ich konnte Danaus zwar nicht sehen, aber ich konnte ihn spüren. Das Problem war nur, dass ich die Naturi, die ebenfalls im Wasser waren, weder sehen noch spüren konnte.
    Danaus?, rief ich ihm in Gedanken zu, in der Hoffnung, ihn über unsere ganz private telepathische Verbindung zu erreichen, während ich auf ihn zuschwamm. Beeil dich!, kam es knapp und wütend von ihm zurück. Ihm würde bald die Luft ausgehen. Wie viele? Zwei bei mir. Einer hängt an dir dran.
    Nur mühsam unterdrückte ich den Impuls, anzuhalten und mich über die Schulter nach dem Naturi umzusehen. Doch ich schwamm weiter, weil ich mir sicher war, dass ich den Naturi sowieso erst dann zu Gesicht bekommen würde, wenn er sich bereits auf mich stürzte.
    Ein Tumult vor mir im Wasser verriet mir, dass ich mich meinem Ziel näherte, aber als ich die Hand ausstreckte, fetzten mir zwei Klauen über den Rücken. Mit einer schnellen Drehung schwamm ich nach links und legte mich dabei auf den Rücken, um den Angreifer sehen zu können, aber das Wasser war zu trübe, um allzu viel erkennen zu können. Ich schnappte mir das Messer aus meinem Gürtel und schob es mir zwischen die Zähne, während ich verzweifelt weiterschwamm, um den Jäger noch rechtzeitig zu erreichen, bevor ihm die Luft ausging.
    Als ich mich wieder umdrehte, rasten die Klauen ein zweites Mal über meinen Körper und gruben sich in meine Schulterblätter. Aber diesmal war ich vorbereitet. Ich riss mir das Messer aus dem Mund und stieß den rechten Arm hinter mich, sodass ich den Naturi erwischte, als er an mir vorbeischwamm. Ein unartikulierter Schrei blubberte durchs Wasser, das Signal, dass ich einen Treffer gelandet hatte. Ich trat um mich, drehte mich herum und entdeckte den Naturi, der sich die Seite hielt. Das Wesen sah in dem schwachen Licht menschenähnlich aus, außer dass es offenbar Schwimmhäute an Händen und Füßen hatte - nicht gerade die Meerjungfrau, mit der ich tief in diesen Gewässern gerechnet hätte. An seinem Hals pumpten bei jedem mühsamen Atemzug Kiemen. Jetzt, da der Naturi mir ganz nahe war, hatte ich die Gelegenheit, meine Spezialfertigkeit einzusetzen. In einem Unterwasserkampf hatte ich keine Chance.
    Dafür war ich zu langsam. Nur weil ich den Überraschungseffekt ausgenutzt hatte, war es mir überhaupt gelungen,

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