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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Kopf gesetzt, das zu schaffen, was Nerian nicht gelungen war. Er wollte mich persönlich fertigmachen.
    „Weiter weg vielleicht", gab ich mit einem Zucken meiner schmalen Schultern zu, während ich die Hände in die Hosentaschen schob. „Aber hier und jetzt auf diesem Platz gibt es nur dich und mich." „Was für ein Spielchen spielst du, Mira?", knurrte er und schwang das Messer gegen mich. „Glaubst du im Ernst, ich bringe dich nicht auf der Stelle um?" „Wenn du mich umbringst, löst das ja auch so viele von deinen Problemen, nicht?", spottete ich und ging links um das Denkmal herum. Rowe führte eine spiegelbildliche Bewegung aus und behielt den Abstand zwischen uns bei. „Ich wäre weg und könnte dir nicht mehr dabei in die Quere kommen, das Tor zwischen den Welten zu öffnen. Ich wäre auch nicht mehr in der Lage, ein neues Siegel zu formen, um Aurora unter Verschluss zu halten. Endlich könnte ich deine brillanten Pläne nicht mehr durchkreuzen. Hey, ich wette, du könntest sogar deine verschwundene Prinzessin wiederfinden, wenn du mich erst mal los bist!"
    Rowe stieß ein Knurren aus und versuchte blitzschnell, die Lücke zwischen uns zu schließen, die er eben noch so sorgfältig aufrechterhalten hatte. Ich lachte leise in mich hinein, als ich zurückwich und einen fast zwei Meter hohen, aber nur knapp einen Meter durchmessenden Flammenring um mich in die Höhe schießen ließ. Ich wollte ganz sichergehen, dass in diesem Kreis nur Platz für einen war. Die Energie, die die Luft erfüllt hatte, ballte sich, auf der Suche nach einem Zugang zu meinem Körper, sofort heftiger um mich. Zu meinem Glück war die Kraft in der Luft nicht so stark wie in Heraklion. Dennoch war ich in einer brenzligen Lage, nicht nur, weil ich Rowe einen Köder hingehalten hatte. Wenn die Erdenergie wie zuvor auf Kreta in meinen Körper strömen würde, dann hätte ich keine Möglichkeit, sie aufzuhalten oder den Kraftfluss zu stoppen. Das würde mich wahrscheinlich genauso schnell umbringen wie Rowe mit seinem Messer.
    „Keinen Schritt weiter, Rowe", warnte ich ihn mit ruhiger Stimme. „Ich bin zum Reden hier. Lass uns doch bitte diese kleine Unterhaltung auf zivilisierte Weise fortsetzen." „Wo zur Hölle ist sie?", knurrte er. Die Spitze seiner Klinge zitterte, als sie die Flammen durchstieß und Zentimeter über meinem Herzen verharrte. Ich rührte mich nicht von der Stelle und lächelte ihn an, wie um ihn herauszufordern, mir die Klinge in die Brust zu jagen. Aber ich spielte ein gefährliches Spiel. Ich setzte darauf, dass Cynnia ihm lebendig mehr nützte als tot - jedenfalls im Moment.
    „Stehen bleiben", wiederholte ich. Rowe knurrte noch ein letztes Mal, als die Klinge die Flammen durchschnitt und wieder an seine Seite zurückkehrte, allerdings nicht, ohne eine winzige Schnittwunde seitlich an meinem Hals zu hinterlassen, als kleine Erinnerung, dass seine Geduld ausgesprochen begrenzt war. Der einäugige Naturi zog sich langsam von mir zurück, umklammerte krampfhaft das Messer und stieß einen Schwall Flüche in einer Sprache aus, die ich nicht verstand.
    Im flackernden Schein des Feuers nahm seine gebräunte Haut einen fast schwarzen Ton an, vor dem sich die Narben in der einen Gesichtshälfte als weißes Gitternetz abzeichneten, bevor sie unter einer ledernen Augenklappe verschwanden. Sein tiefschwarzes Haar fiel ihm bis über die Schultern und verdeckte fast sein Gesicht, als er sich eine Sekunde lang von mir abwandte, nur um sich mir sofort wieder zuzukehren.
    „Habe ich dir das angetan?", fragte ich leise, worauf er sein Hin und Her abrupt und unstet unterbrach. Verwirrt starrte er mich an, bis ich mir an die Wange fasste, als Hinweis auf die seine, die so brutal entstellt worden war. „Warum? Was kümmert dich das?" „Überhaupt nicht, aber es gibt so vieles, woran ich mich offensichtlich nicht mehr erinnere, und als wir uns das letzte Mal begegnet sind, hatte ich den Eindruck, dass du meinem Gedächtnis nur allzu gerne auf die Sprünge helfen wolltest. Also, sag's mir, hab ich dir das angetan?" „Nein, hast du nicht", stieß er hervor und drehte sich dann so zu mir herum, dass ich die unversehrte Seite seines Gesichtes deutlich erkennen konnte. „Überrascht es dich etwa, dass es noch gefährlichere und bösartigere Kreaturen auf der Welt gibt als dich?"
    „Nein, eigentlich bin ich erleichtert", sagte ich mit einem schiefen Grinsen. „Wo ist sie?", herrschte Rowe mich an und kam damit wieder auf das

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