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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Thema von eben zurück. Er schien jetzt etwas ruhiger als noch vor wenigen Augenblicken. „An einem sicheren Ort." „Der einzige Ort, an dem sie jemals in Sicherheit sein wird, ist an der Seite ihrer Leute", sagte er und wollte fortfahren, als ich in Gelächter ausbrach. Ich warf den Kopf in den Nacken und sekundenlang flackerte das Feuer, weil mein spöttisches Lachen mir die Konzentration raubte. „Ich bezweifle ernsthaft, dass die kleine Nia bei eurem Volk wirklich sicher wäre", höhnte ich und benutzte mit Absicht ihren Spitznamen, um ihm das sprichwörtliche Messer noch tiefer ins Herz zu stoßen.
    „Ich frage mich ernsthaft, ob sie in deiner Obhut sicher wäre, oder in den Händen ihrer geliebten Schwester Nyx. Mit ihr habe ich dich doch damals im Palast von Knossos gesehen, kurz bevor das Siegel geöffnet wurde. Ein dürres Ding, dunkles Haar, silberne Augen - Cynnias Schwester Nyx, richtig?" Rowe sagte nichts, begann aber erneut, mich zu umkreisen. Seine vollen Lippen waren zu einem harten, unnachgiebigen und hasserfüllten Strich zusammengepresst, während er mich beobachtete und nach einem Weg durch das Feuer suchte, ohne dabei von Kopf bis Fuß in Flammen aufzugehen. Ich wusste, wie schnell er war, aber er musste damit rechnen, dass ich kein Stück langsamer sein würde. Und was würde mit der jungen Naturi geschehen, wenn er mich umbrachte, bevor er Cynnias Aufenthaltsort herausbekam?
    „Du verstehst, in welcher Zwickmühle ich stecke, nicht?", sagte ich und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, während ich jeden einzelnen Moment genoss, in dem ich ihn zappeln lassen konnte. Noch vor wenigen Monaten hatte er mich auf genau die gleiche Art gequält, doch jetzt hatte sich das Blatt gewendet. Und ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen. „Sie ist mir in den Schoß gefallen wie eine reife Frucht. Ich hätte sie eigentlich sofort töten sollen, als ich sie fand, aber das habe ich nicht, aus reiner Neugier. Und jetzt frage ich mich eben, wer dieser jungen Naturi Eigentlich ans Leder will."
    „Als ob du dich um ihr Wohlergehen scheren würdest! Gib sie mir!", tobte Rowe. Er machte einen unbedachten Schritt auf die Flammen zu und dann wieder zurück, wie ein Tiger, der auf und ab schreitet, während er sich bereithält, in Sekundenschnelle auf seine Beute loszugehen. „Oder was?", feixte ich leicht hysterisch. „Bringst du mich dann um? Oder folterst mich, wie Nerian es vor Jahren auf diesem gottverlassenen Berg getan hat? Warum sollte ich mit Cynnia nicht das Gleiche anstellen?"
    „Weil sie ein Kind ist, verflucht! Sie ist doch nur ein Kind", schrie Rowe und hieb mit seiner Klinge durch die Flamme, ohne auch nur in die Nähe meines Körpers zu kommen. „Das war ich auch", zischte ich und kämpfte plötzlich gegen einen Heulkrampf an, von dem ich überhaupt nicht wusste, wo er herkam. Mit zusammengebissenen Zähnen holte ich tief Luft und verstärkte die Flammen um mich, bis sie wütend zwischen uns knackten und prasselten. „Andererseits glaube ich keineswegs, dass sie so kindlich ist, wie du behauptest. Ich glaube, dir geht es nur darum, dass sie von königlicher Herkunft ist und aus derselben Blutlinie stammt wie deine geliebte Frau und Königin. Und wir haben ja bereits gesehen, was ich mit Mitgliedern des Königshauses anstelle." Nerian war einige Monate zuvor durch meine Hand gestorben, obwohl sein Tod schon Jahrhunderte früher erfolgt wäre, wenn ich nicht so auf die aufgehende Sonne hätte achten müssen. Er, der einzige Bruder der Königin, war in einem schäbigen, baufälligen Kellerloch gestorben, als ich ihm mit eigenen Händen die Kehle zugedrückt hatte. Er war bis zum letzten Augenblick vollkommen wahnsinnig gewesen.
    Ich hoffte, dass ich nie denselben Wahnsinn in Cynnias Augen flackern sehen würde.
    Rowe biss so wütend die Zähne zusammen, dass seine Kiefermuskeln hervortraten und zuckten, aber er stieß das lange Messer zurück in die Scheide an seinem Gürtel. Er breitete die Arme aus, um zu zeigen, dass er keine Waffen in der Hand hielt, aber darüber lachte ich nur und sah ihn kopfschüttelnd an. „Du bist jetzt genauso unbewaffnet wie ich", sagte ich sarkastisch. „Was verlangst du von mir?" „Dass du Machu Picchu den Rücken kehrst." Rowe schüttelte den Kopf, aber ich schenkte ihm keine Beachtung. „Kehr Machu Picchu den Rücken und vergiss deine Pläne, das Tor zu öffnen. Mein Volk und ich werden den Durchgang wieder versiegeln, und dann ist Schluss mit dem

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