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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Umgebung spürte ich niemanden, weder Nachtwandler noch Menschen. Und natürlich konnte ich auch keine Naturi in der Gegend orten. Fast war ich versucht, mich über die gewaltige Distanz bei Danaus zu melden und nachzufragen, ob er die Umgebung für mich absuchen konnte, aber ich unterdrückte den Impuls rasch. Es gab keinen Grund, dem Jäger noch mehr Sorgen zu machen, als er ohnehin schon hatte.
    Als ich auf halbem Weg zwischen dem Zugang zum Platz und dem Denkmal in der Mitte angekommen war, hatte ich plötzlich ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Ich blieb wie angewurzelt stehen und wandte den Kopf langsam erst nach links und dann nach rechts, während ich die Hand zum Knauf des Messers in meinem Gürtel wandern ließ. Dann war das Flüstern von raschelndem Stoff zu vernehmen, und einen Lidschlag später setzte ich mich in Bewegung. Ich rollte mich nach links ab, riss mit der Rechten das Messer heraus und griff, als ich wieder stand, mit der Linken nach einem zweiten Messer, während ich mich dem Wesen stellte, dem es gelungen war, sich anzuschleichen, was immer es sein mochte.
    Rowe, der einäugige Naturi, lächelte mich an und schlang die tiefschwarzen Flügel eng um den Körper. In der Rechten hielt er ein langes Messer. Die silberne Klinge warf einen Lichtsplitter von der Straßenlaterne zurück, während er das Messer in der Hand wog und darauf wartete, dass ich den nächsten Zug machte.
    „Ich habe schon auf dich gewartet", sagte ich und wünschte mir insgeheim, ich hätte etwas eingepackt, das ein bisschen mehr Reichweite hatte als die drei kurzen Dolche. Sein langes Messer würde es mir schwer machen, nahe genug an ihn heranzukommen, um irgendeinen spürbaren Schaden zu verursachen, ohne dabei heillos aufgespießt zu werden. „War ja klar", schnaubte er und senkte das Messer ein wenig. „Du spazierst nachts ganz allein durch eine Stadt, die von den Naturi beherrscht wird. Du weißt hoffentlich, dass du inzwischen vollständig umzingelt bist. Du kommst hier auf keinen Fall lebend raus."
    Zu seiner sichtlichen Verblüffung steckte ich den Dolch in meiner Linken wieder in die Scheide an der linken Hüfte und kehrte dem Naturi den Rücken zu, während ein Lächeln um meine Lippen spielte. Ich ging auf das Denkmal in der Mitte des Platzes zu. Es bestand aus kaum mehr als einer Plakette auf einem Marmorblock. Ich versuchte erst gar nicht, die Inschrift zu lesen, weil all meine Sinne auf den neugierig näher kommenden Naturi gerichtet waren.
    „Bei unserer Begegnung in Knossos bist du gefallen, und seitdem bist du nicht wieder auf die Beine gekommen", bemerkte ich, ganz so, als würden wir entspannt miteinander plaudern. Ich konnte das Geräusch seiner Schritte auf dem gepflasterten Weg kaum ausmachen, als er näher kam, aber mein Lächeln verrutschte keinen Millimeter. „Es heißt, dass man dich wegtragen musste. Was war denn da los?" „Ich bin gefallen und habe mir den Kopf an irgendeinem Felsbrocken aufgeschlagen", sagte er mit seltsamer Stimme. Er blieb in ein paar Meter Entfernung stehen und befand sich jetzt, von mir aus gesehen, fast genau auf der anderen Seite des Denkmals. Er hatte die Stirn in nachdenkliche Falten gelegt, und seine vollen Lippen waren so missmutig verzogen, dass die Narben auf dem Gesicht, das, wie mir einfiel, einst schön gewesen war, nun noch tiefer wirkten.
    Um seine Verwunderung noch größer zu machen, steckte ich nun auch noch besonnen das Messer in meiner Rechten zurück in die Scheide an meinem Gürtel und schloss die Schnalle darüber, sodass ich es auch nicht mehr einfach so ziehen konnte. Obwohl es eine Lüge gewesen wäre zu behaupten, dass ich vollkommen unbewaffnet war, konnte ich mit Fug und Recht behaupten, dass ich im Augenblick keine einzige Waffe in der Hand hatte. Als Reaktion darauf fasste Rowe sein Messer fester und wich verunsichert einen Schritt zurück.
    „Du bist umzingelt, das ist dir doch klar", sagte er mit lauter, barscher Stimme. Während er sprach, lösten sich seine Flügel in feinen schwarzen Sand auf, der sich auf dem Pflaster verteilte.
    Ich legte den Kopf schief und gab mir den Anschein, auf den Wind zu horchen. Aber tief in meinem Inneren wusste ich, dass er bluffte. Jedes Mal, wenn Rowe und ich uns gegenüber gestanden hatten, war er allein gekommen. Ganz egal, ob wir uns gegenseitig ans Leder wollten oder ob nur Reden auf der Tagesordnung stand, am Ende gab es immer nur uns beide. Mir kam es langsam so vor, als habe er sich in den

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