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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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schlagen würdest." „Mira", sagte er mit leiser, drohender Stimme. Ich durfte es nicht übertreiben. „Nur ein Witz", sagte ich, schmiegte mich aber noch ein bisschen enger an ihn. Er verströmte nicht nur eine wunderbare Körperwärme, sondern strahlte, während er unablässig die Umgebung abscannte, auch eine Aura gewaltiger Kraft aus. „Wie viele", fragte ich, als wir nur noch wenige Schritte vom Hotel entfernt waren. „Drei innerhalb eines Blocks. Ein Dutzend weitere sind überall in der Stadt verteilt. Die meisten anscheinend etwas weiter weg. Richtung Norden, in geringerer Höhe, wie es aussieht."
    „Sie sind bereits in Machu Picchu", stimmte ich zu. „Ich bin mal gespannt, ob sie zulassen, dass wir einen Außenposten in der Herberge einrichten. Immerhin liegt sie am Fuß der Inkastadt." „Wie wollen wir das überhaupt anstellen?" „Ich bin mir sicher, dass das nicht so schwierig sein wird. Ich meine, wir haben doch eine talentierte Naturi und eine Erdhexe dabei. Wenn die beiden ihre Kräfte zusammentun, finden sie bestimmt einen Weg, uns alle zu schützen."
    Danaus blieb erneut stehen und durchbohrte mich mit seinem Blick, während er alles andere als geduldig auf eine ernsthafte Antwort wartete. Ich seufzte schwer und zog ihn hinter mir her, bis er endlich aus eigener Kraft zum Hotel trottete. „Stefan hat auch noch ein paar ganz nette Tricks auf Lager", sagte ich. „Auch wenn ich das ihm gegenüber natürlich niemals zugeben würde. Das Ego von diesem Bastard ist auch so schon aufgeblasen genug, und im Moment bin ich mit ziemlicher Sicherheit auch nicht gerade seine Lieblingsperson auf dieser Welt."
    „Ein alter Geliebter von dir?" Ich stieß ein undamenhaftes Schnorcheln aus, bevor ich mich wieder im Griff hatte, und ballte die freie Hand zur Faust. Ich mochte Stefan nicht. Typen wie er gefielen mir nicht. Er war der Überzeugung, dass alle schwächeren Lebewesen nur zu seinem Amüsement auf dieser Welt waren, und das galt sowohl für Menschen als auch für Nachtwandler. Lykanthropen waren eine Versuchung, aber da sie meistens im Rudel unterwegs waren, war es schwieriger, sich ein einzelnes Opfer herauszupicken.
    Trotzdem wagte er sich durchaus auch mal an einen Gestaltwechsler ran. „Wohl kaum", schnauzte ich sarkastisch. „Stefan ist schon fast ein Ältester. Ich bin mir sicher, dass er die Tausendjahresmarke schon förmlich riechen kann, und jetzt ist er so was von angefressen, dass ich den freien Platz im Konvent für mich beansprucht habe - auf den er garantiert selbst scharf war." „Also noch ein Grund mehr, ihm zu misstrauen", murmelte Danaus und sah mir nachdenklich ins nach oben gekehrte Gesicht.
    Ich lächelte meinen Gefährten an und kam mir albern vor, weil ich diesen intimen Moment so genoss. Es war eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen wir uns nicht anschrien. Danaus verdammte mich nicht für das, was ich war, während wir planten, uns gegenseitig umzubringen. Wir waren ein Team mit einem gemeinsamen Ziel - die Naturi davon abzuhalten, das Tor zu öffnen. Das gab mir das Gefühl, unbesiegbar zu sein. Ich wusste zwar, dass das nicht stimmte, aber es war immerhin eine tröstliche Selbsttäuschung, während wir gemeinsam, von Naturi umringt, durch die kalten, dunklen Kopfsteinpflasterstraßen von Cuzco zogen.
    „Normalerweise würde ich dir ja recht geben, aber im Augenblick ist Stefan mein wichtigster Beschützer. Er hat direkte Anweisung vom Konvent, dich und mich zu bewachen. Einen von uns zu vernichten würde ihm im Moment keine Punkte beim Konvent einbringen. Es würde ihn wahrscheinlich sogar den Kopf kosten, weil er seine Pflicht nicht erfüllt hatte."
    Danaus blieb stehen und drehte sich zur Seite, sodass er mich ansah. Der Wind pfiff durch die enge Gasse und fuhr ihm in den Rücken, bevor er um ihn herumstrich und mir vor die Brust schlug. Mein Haar wirbelte mir ums Gesicht, als hätte es ein Eigenleben entwickelt, wie die Schlangen der Medusa.
    „Der Konvent", sagte er und unterbrach sich sofort wieder. Er hob die Hände und ballte die Fäuste, bevor er sie verzweifelt wieder sinken ließ. „Warum? Ich meine, gab es denn wirklich keinen anderen Weg? Oder hätte ich etwas .. " Ihm versagte die Stimme, als er den Ansturm der Gefühle, die in seinem Inneren tobten, in Worte zu fassen versuchte. Es war verlockend, einfach die Augen zu schließen und mich über unsere Verbindung bei ihm einzuschleichen, um ein klareres Bild davon zu bekommen, was er empfand, aber ich

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