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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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entschied mich dagegen. Es gab einfach Dinge, die besser unausgesprochen blieben.
    Langsam streckte ich die Hand aus und legte sie ihm aufs Herz. Es schlug fest und regelmäßig, ein Rhythmus, dem ich noch Jahrhunderte hätte lauschen können, bis er mich in einen friedlichen Schlaf gewiegt hätte. „Es gab keinen anderen Weg. Vielleicht war es ein Fehler, dem Konvent beizutreten, aber jetzt muss ich da durch. Ich finde schon einen Weg, das Beste draus zu machen, ohne dabei zu Jabaris Marionette zu werden." „Oder zum Ziel für Macaire und Elizabeth", sagte er und legte seine Hand auf meine. „Du hast mir versprochen, dass wir unseren Tanz eines Tages beenden würden. Ich habe immer noch vor, dich zu töten, Nachtwandlerin."
    Ein trauriges Lächeln huschte mir über die Lippen, als ich die Stirn gegen seine Hand lehnte, die immer noch die meine bedeckte. „Fürchtest du dich vor ein bisschen Konkurrenz?" „Es scheint, als wollte dir die halbe Welt ans Leder." „Ja, aber erst, nachdem ich noch mal mein Leben für sie riskiert habe", sagte ich und hob den Kopf. „Lass uns loslegen. Wir müssen nach den Mädels sehen." Ich trat von ihm zurück und machte mich wieder auf den Weg die Straße hinunter, sodass unser kurzer gemeinsamer Moment ein jähes Ende fand.
    „Warum fahren wir nach Ollantaytambo?", erkundigte sich Danaus, als er, die Hände in den Hosentaschen vergraben, wieder an meine Seite trat. Er hatte keine sichtbaren Waffen an seinem Körper, aber ich war mir sicher, dass er einige Messer mit sich herumtrug. Fast hätte ich gefragt, wie viele Naturi sich im Umkreis unseres Standortes aufhielten, aber ich schluckte die Worte hinunter. Der Jäger war schon nervös genug und suchte ständig mit den Augen die Umgebung ab. Falls wir in Gefahr gerieten, würde er es mir rechtzeitig sagen.
    „Seit du Ollantaytambo das erste Mal erwähnt hast, ist mir der Name nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Irgendwas klingelt da ganz weit hinten in meiner Erinnerung", sagte ich und versuchte gar nicht erst, meine Frustration zu verbergen. „Was?" „Ich weiß nicht", seufzte ich. Ein eisiger Wind fegte durch die Stadt und zerrte an meinem Haar, sodass mir ein paar Strähnen vor dem Gesicht herumtanzten. Ich strich mir die widerspenstigen Haare hinters Ohr, aber sie weigerten sich, an Ort und Stelle zu bleiben. „Ich bin erst einmal in Peru gewesen, und auch damals nur in Machu Picchu - dachte ich zumindest. Aber es kommt mir so vor, als müsste ich mich bei dem Namen Ollantaytambo an irgendwas erinnern. Vielleicht bin ich mal da gewesen oder ich habe etwas darüber gehört. Ich weiß es nicht genau, aber ich muss es überprüfen."
    „Also ist das nur ein kleiner Ausflug, während wir abwarten, dass die anderen zur Herberge gebracht werden?", gab Danaus zurück. „Möglich", stimmte ich achselzuckend zu. „Kümmer dich mit Eduardo um den Transporter. Ich gehe zurück ins Hotel, hole unsere Sachen und rede mal ein bisschen mit den Einheimischen. Vielleicht finde ich über Ollantaytambo irgendwas raus." „Mira .. ", setzte er an. Ich konnte mir schon denken, was er sagen wollte. Irgendwas darüber, wie viele Naturi sich in Peru herumtrieben oder in Cuzco oder in unserem Hotel. Sie würden uns immer im Nacken sitzen, aber ich glaubte nicht, dass Rowe schon jetzt zuschlagen wollte. Oder zumindest glaubte ich nicht, dass Nyx ihm gestatten würde, das Leben ihrer Schwester aufs Spiel zu setzen. Es sei denn, sie wollte Cynnia doch aus dem Weg räumen, womit bewiesen wäre, dass ich die ganze Zeit völlig falschgelegen hatte.
    „Steht vielleicht gerade einer hinter mir?", fragte ich wütend, bevor er fortfahren konnte. Danaus runzelte die Stirn und sah mich ärgerlich an. „Nein." „Dann will ich es gar nicht wissen. Erzähl mir nicht, wie sehr sie uns zahlenmäßig überlegen sind, es sei denn, ich frage dich."
    Mit einem Nicken und der Andeutung eines Lächelns drehte er sich auf der Suche nach Eduardo zum Hostal Loreto um. Ich stapfte zum Hotel zurück, die Hände in den Taschen vergraben und den Kopf gegen den Wind gesenkt. Dass sich mir jedes Mal vor Angst der Magen umdrehte, wenn ich den Namen Ollantaytambo hörte, hatte ich ihm nicht verraten wollen.
    Irgendetwas hätte mir bei diesem Ort wieder einfallen müssen. Soweit ich mich erinnern konnte, war ich eines Nachts in Machu Picchu aufgewacht, nachdem ich in der Nacht zuvor noch in Spanien gewesen war. Ich wusste nicht, wie ich nach Machu Picchu gekommen war, und

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