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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Naturi den Nachtwandlern schaden wollten, indem sie Abigail Bradford töteten, aber dass die Geister von Savannah sich durch ihr Auftauchen verschrecken ließen, ergab überhaupt keinen Sinn.
    Wir warteten, bis Nate fertig war mit seinen Gruselgeschichten über Duelle und Soldaten aus dem Bürgerkrieg, die mitten im Winter zwischen den Leichen geschlafen hatten, bevor wir zu ihm gingen. Die meisten Touristen waren schon auf dem Rückweg zur Kutsche, doch Nate stand noch am Zaun und umklammerte mit einer Hand eine schwarze gusseiserne Spitze.
    »Nate?«, fragte Mira und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Ein paar von ihnen sind da draußen. Sie kommen langsam hierher. Sie sind … verängstigt. Irgendetwas treibt sich hier auf dem Friedhof herum. Es sind Geister verschwunden.«
    »Können sie dir sagen, was es ist?«
    »Was geht hier vor?«, fragte Nate in die Dunkelheit hinein. »Wer ist hier bei euch?«.
    Wir warteten fast eine Minute stumm, bis Nate endlich mit düsterer Miene den Kopf schüttelte und sich vom Zaun abwandte. »Sie wissen es nicht. Etwas, das sie noch nie zuvor gesehen haben. Es tötet sie, aber das ergibt keinen Sinn. Ich wüsste nicht, wie man einen Geist umbringen könnte, aber jedenfalls sind sie ganz außer sich und ziehen sich zurück.«
    »Waren sie schon im September so aufgebracht?«, fragte ich ihn auf dem Rückweg zur Kutsche.
    »Nein«, antwortete er und sah mich über die Schulter an. »Es hat erst letzte Woche oder so angefangen.«
    Ich blickte mich um und entdeckte, dass Mira immer noch hinter uns am Zaun stand und durch die Stäbe auf den Friedhof starrte. Ihre Stimme war leise, kaum mehr als ein Flüstern. Ich musterte sie einen Moment und strengte mich an zu verstehen, was sie sagte, als ich begriff, dass sie vor sich hin sang. Es klang wie ein griechisches Schlaflied. Ihre rechte Hand fuhr beständig durch die Luft, als würde sie etwas streicheln.
    »Mira«, sagte ich und versuchte, sie aus ihrer Versenkung zu wecken.
    Die Nachtwandlerin schaute auf ihre Hand hinab, die weiter durch die Luft strich und lächelte, bevor sie das Schlaflied von vorne begann. Anscheinend hatte sie alles um sich herum vergessen.
    »Mira!«, rief ich noch einmal etwas lauter und berührte sie am Arm. Sie schreckte hoch und sah mich verdattert an, als sie ihren Singsang unterbrach. Als sie blinzelte und sich umsah, wirkte sie, als würde sie den Friedhof zum ersten Mal sehen. Dann blickte sie wieder auf ihre Hand und runzelte verwirrt die Stirn, als sie bemerkte, dass sie nichts als leere Luft gestreichelt hatte.
    »Wo ist sie hin?«, fragte sie und blickte sich um.
    »Wer?«
    »Ich … «, begann Mira, schüttelte dann aber den Kopf. Ich ließ ihren Arm los und wich einen Schritt zurück, um sie nicht zu bedrängen, während ich um sie erneut eine kalte Energiewelle spürte. Sie setzte ihre Kräfte ein, wahrscheinlich um nach etwas zu suchen oder einen anderen Nachtwandler-Zauber zu wirken. Mira kniff die Augen zusammen und presste die Finger der Rechten gegen die Stirn, während sie scharf Luft holte. »Es ist nichts. Es war nichts.«
    Mira drehte sich um und wollte schon in die Kutsche steigen, doch ich ergriff ihren Arm und hielt sie zurück. »Haben wir noch etwas mit Nate zu besprechen?«
    »Nein«, antwortete sie und wölbte eine Augenbraue.
    »Dann lass uns zu Fuß zurück zum Auto gehen. Ich brauche etwas Zeit zum Nachdenken«, schlug ich vor. Mira nickte bloß und nahm den Fuß vom Trittbrett der Kutsche. Flüchtig umarmte sie Nate und wandte sich dann wieder dem Friedhof zu, während ich dem Medium die Hand schüttelte. Er hatte uns zwar nicht allzu viel sagen können, aber es reichte aus, um einen bösen Verdacht zu bestätigen, den ich schon seit Längerem mit mir herumtrug.
    Mira wartete, bis die Kutsche davongerattert war und wir schweigend mehrere Häuserblocks zurückgelegt hatten, bevor sie endlich etwas sagte. »Du glaubst nicht, dass es die Naturi sind, oder?«, wagte sie einen Vorstoß.
    »Wenn es die Naturi wären, hätten die Geister schon im September Panik gehabt, als es in der Stadt nur so von ihnen wimmelte. Jetzt sind viel weniger Naturi in der Stadt, trotzdem sind die Geister vollkommen außer sich. Etwas anderes ist in diese Gegend gekommen.« Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke ein Stück weiter hoch und schob die Hände in die Taschen, während wir die dunkle Straße entlang zurück zum Flussufer gingen.
    »Und du hast auch schon eine Vermutung?«, fragte

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