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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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ich am Tag nicht schlafen.«
    »Und wann hast du das letzte Mal geschlafen?«, fragte ich.
    »Ich brauche das«, sagte Mira und grub die Hände in die Erde. »Nur so habe ich einen Vorteil gegenüber Aurora. Was, wenn sie mich tagsüber überfallen lässt?«
    »Wie lange ist es her?«, wiederholte ich.
    Mira schob sich auf die Knie und sah mich mit geballten Fäusten an. »Sie wird mich tagsüber angreifen! Und dann bin ich ihnen nicht wehrlos ausgeliefert.«
    »Wie lange?«, schrie ich sie an und kam drohend auf sie zu.
    »Zehn Tage«, schrie sie zurück. Tränen liefen ihr über die Wangen. »Ich habe seit zehn Tagen nicht geschlafen!«
    Ich drehte mich um und raufte mir das Haar, während ich unruhig ein paar Schritte ging. Beinahe hätte ich etwas gesagt, aber dann sah ich, dass Lily mich genau beobachtete. Zehn Tage. Menschen litten bereits nach ein paar Tagen ohne Schlaf an Wahnvorstellungen. Vampire waren zwar äußerst widerstandsfähig, aber selbst ihr Verstand musste unter solchen Strapazen irgendwann zusammenbrechen. James hatte mir zwar berichtet, dass Mira auch tagsüber wach war, aber nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass sie gar nicht mehr schlief. Ich hatte angenommen, dass sie schon früher am Abend erwachte oder höchstens ein paar Stunden nach Sonnenaufgang aufblieb – und nicht den ganzen Tag.
    »Und wie lange wolltest du das noch durchziehen?«, blaffte ich und verlor endgültig die Beherrschung.
    »Monate, wenn es sein muss. So lange wie nötig!«, schleuderte sie mir entgegen.
    »Und in dieser Zeit hättest du dich vollkommen von Ryan abhängig gemacht.«
    »Lieber bin ich von einem Zauberer abhängig, der nur helfen will, die Naturi zu besiegen, als in der Hand eines ganzen Volkes, das sich nichts sehnlicher wünscht als meinen Tod.«
    »Glaubst du wirklich, Ryan ist auch nur einen Deut besser als die Naturi?«
    »Natürlich.«
    »Ryan liegt nicht das Geringste an dir«, knurrte ich und trat einen Schritt auf sie zu. »Er denkt nur daran, wie du ihm am meisten nützt. Du bist eine Angehörige des Konvents. Du gehörst zu den mächtigsten Vampiren der Welt. Wie konntest du nur so dumm sein und glauben, dass er dich nur beschützen will?«
    »Na schön, dann will er mich eben ausnutzen, aber wenigstens will er auch verhindern, dass die Naturi die Menschheit auslöschen. Wenigstens das haben wir gemeinsam! Und wenn er mir hilft zu überleben, dient das eben seinem Ziel. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Naturi den Sieg davontragen.«
    »Ich will auch nicht, dass die Naturi gewinnen, aber das ist einfach nicht der richtige Weg, um sie zu schlagen.«
    »Eines Tages werden sie mich wieder überfallen.«
    »Ich weiß«, murmelte ich. Das war ebenso sicher wie der Sonnenaufgang in ein paar Stunden oder dass Gaizka versuchen würde, sich auch den Rest meiner Seele zu holen. Unumstößliche Tatsachen, an denen wir nicht vorbeikamen. Sobald Aurora einmal ihr Heer aufgestellt hatte, würde sie Mira aufs Neue nachsetzen, und diesmal würde sie nicht eher aufhören, bis die Nachtwandlerin ein grausames, schmerzhaftes Ende gefunden hatte. Wenn die Naturi gewannen, stand Mira ein schrecklicher Tod bevor.
    »Ich werde mich Aurora nicht kampflos ergeben. Sie wird tagsüber anrücken, wenn ich am verwundbarsten bin. Dann werden sie mich wieder entführen, und niemand wird mich je finden. Nicht mal du, mit all deinen magischen Tricks. Ich schwöre, nicht mehr zu schlafen, bis Aurora tot ist«, versprach Mira.
    Ich sah LaVina an, die Mira eindringlich musterte. Diesen Streit mit Mira konnte ich auf keinen Fall gewinnen. Sie benahm sich vollkommen unvernünftig, und ehrlich gesagt konnte ich ihr deshalb nicht einmal einen Vorwurf machen. Schon einmal in ihrem langen Leben hatten die Naturi sie entführt und sie zwei Wochen lang der schlimmsten Folter unterzogen, um ihren Willen zu brechen und sie als Waffe einzusetzen. Doch der Plan hatte einen Haken. »Wie kriegen wir sie nur dazu, wieder zu schlafen?«, fragte ich LaVina aufgebracht.
    »Nein! Das kann ich nicht!«, ereiferte sich Mira, doch ich sah die Hexe unbeirrt an.
    Sie überlegte einen Moment und zuckte dann die Schultern. »Sorg einfach dafür, dass sie sich an jemand anderem kräftigt als an diesem Zauberer! Frisches Blut müsste den Zauber brechen, sodass sie beim nächsten Sonnenaufgang einschläft«, antwortete sie.
    »Das kannst du vergessen, Danaus.«
    Mira hatte sich auf die Fersen gehockt und die Arme verschränkt, als wollte sie sich vor

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