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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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sexuelle Untertöne haben, mit ihr würde ich diese Spannung ganz sicher nicht abbauen, so verführerisch sie auch sein mochte. Ich war es leid, als Spielzeug mächtigerer Wesen herzuhalten.

5
    Kaum fünf Stunden später wurde ich erneut aus dem Schlaf gerissen. Ich lag auf dem Rücken und erkannte mithilfe meiner Kräfte, dass James vor der Tür stand. Ich ließ das Messer los und schlurfte durchs Zimmer, während ich mir den Schlaf aus den Augen rieb. Immerhin hatte ich fast sieben Stunden Ruhe ergattern können. Jetzt, da sowohl Mira als auch Ryan in der Stadt waren, hatte ich das unangenehme Gefühl, dass es damit für eine ganze Weile vorbei sein würde.
    Der junge Mann lächelte mich an, als ich die Tür öffnete, und er schien, als er das Zimmer betrat, die sauertöpfische Miene, die ich aufgesetzt hatte, gar nicht zu bemerken. James, Anfang dreißig, mit braunem Haar und schmalem Gesicht, war mir vor knapp einem Jahr als Assistent zugeteilt worden, und wir versuchten immer noch, uns mit diesem Verhältnis zu arrangieren. Bisher hatte ich immer auf eigene Faust gearbeitet, doch ich brauchte einen festen Ansprechpartner bei Themis, der sich um Reiseverbindungen, Unterkunft, Geld, Recherche und andere Kleinigkeiten kümmerte.
    Aber er war für mich mehr als ein fähiger Sekretär. James war mein Anker in der Welt der Menschen. Er führte mir immer wieder vor Augen, was es bedeutete, ein Mensch des 21. Jahrhunderts zu sein, ein Umstand, den ich nur allzu leicht vergaß. Dieses Jahr war mein 1866. Geburtstag. In meinem Alter vernachlässigte man in der ermüdenden Tretmühle des Lebens schnell die höfliche Konversation und die anderen kleinen Dinge des Alltags.
    »Du siehst gar nicht so übel aus, wie sie behauptet hat«, sagte James und musterte mich rasch mit wachem Blick.
    Ich knipste das Licht an und tauchte das Zimmer in warmen, goldenen Lampenschein, während ich zu meinem Rucksack hinüberging. »Sie?«, fragte ich und zog mir die schwarzen Baumwollhosen über die Hüften.
    »Mira. Sie macht sich Sorgen.«
    Ich schnaubte. Alles, worum Mira sich Sorgen machte, war, dass mir jemand den Garaus machte, bevor sie die Chance dazu bekam. James ließ das ebenfalls unkommentiert, öffnete aber, als ein weiterer Besucher anklopfte, die Tür. Ein Hotelpage brachte ein großes Tablett mit mehreren abgedeckten Tellern. Kaffeegeruch umwehte ihn, der sofort meinen Appetit weckte. Der Vorgeschmack von Wärme und Koffein vertrieb das letzte bisschen Schläfrigkeit aus meinem Kopf. Während James die Rechnung abzeichnete, lugte ich unter die Warmhalteglocken, um auf eine merkwürdige Kombination aus Frühstück und Abendessen zu stoßen. Rührei, Wurst, Steak mit Backkartoffeln und gedünsteten Hülsenfrüchten, Linsensuppe, Vollkornmuffins und eine ganze Kanne schwarzer Kaffee. James machte einfach einen Spitzenjob als Assistent.
    »Ich wusste nicht, was du willst«, meinte James unbehaglich, als er an die andere Seite des Tabletts trat.
    »Das hier ist genau richtig«, murmelte ich, ließ mich in einen Sessel fallen und machte mich über das Essen her. Kaffee und ein bisschen was im Magen würden meine Lebensgeister wecken. Dann konnte ich mich dem ganzen Schlamassel rund um Mira mit neuer Energie widmen.
    »IrgendwelcheProblememitdenVampiren?«,fragteJames.DieErregunginseinerStimmewarnichtzuüberhören.Erwarimmernochsehrjung,underfandesunglaublichaufregend,sichinderdunklenWeltzutummeln,indericharbeitete.ErwolltesichHalsüberKopfhineinstürzenundallihreGeheimnisseerforschen.NachderBegegnungmitMiraundeinigenVampirenletztenSommerwarseineBegeisterungjedochetwasabgeklungen.Dasmochteauchdaranliegen,dasserdievielentotenNaturihattebeseitigenmüssen,dieMiraundihrGefolgebeiihremletztenBesuchhinterlassenhatten.SovieleLeichenverschwindenzulassenwärefürjedeneinekalteDuschegewesen.
    »Mit den Vampiren nicht«, sagte ich kopfschüttelnd und schenkte mir Kaffee ein. »Allerdings mit den Naturi.«
    Langsam ließ sich James in den Sessel mir gegenüber fallen. Während sich seine Augen hinter dem goldenen Brillengestell weiteten, fiel ihm die Kinnlade herunter. »Naturi?« Er brachte das Wort nur mit Mühe heraus. »Ich dachte, du hättest gesagt, diese Vampire gehören zu Sadiras Domäne. Warum sollten sich die Naturi am Zufluchtsort einer mächtigen Nachtwandlerin herumtreiben?«
    »Vielleicht wussten sie nicht, worauf sie sich einlassen?«, sagte ich zwischen zwei Bissen und wedelte mit der Gabel. »Oder es war ihnen egal. Nachdem

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