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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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den Leuten von der Spurensicherung an«, gluckste sie.
    »Mira.« Ich gab mir Mühe, finster und bedrohlich zu klingen, aber das war einfach unmöglich, wenn sie mich so albern angrinste.
    »Los, Danaus. Gib’s zu!« Sie ließ nicht locker und kniff mir sogar in den Unterarm, als ich mich neben sie stellte.
    »Ich krieg nicht genug davon«, gab ich schließlich zu, weil ich wusste, dass sie keine Ruhe geben würde, bevor ich nicht mit der Wahrheit rausrückte. Mira warf den Kopf in den Nacken und lachte, während sie sich an meine Seite drückte. Ich stand neben ihr und wartete darauf, dass die Ampel auf Grün sprang. Mir war völlig schleierhaft, wo wir hinwollten; jedenfalls entfernten wir uns von der River Street, wo das Mädchen gewohnt hatte. Aber in diesem Moment war mir das ziemlich egal. Ich stand wieder hier in Savannah, Seite an Seite mit dem Wesen, das mir öfter das Leben gerettet hatte als jedes andere, dem ich im Lauf meines langen Daseins begegnet war. Wir hatten unsere Meinungsverschiedenheiten, sogar durchaus schwerwiegende, aber es gab Augenblicke, in denen sie zur Bedeutungslosigkeit zu verblassen schienen, zum Beispiel in der Hitze des Gefechts oder wenn sie ganz harmlos über einen dummen Scherz lachte. Mira würde immer mein Feind sein, weil sie war, was sie war, aber traurigerweise war sie für mich gleichzeitig das, was einer Freundin am nächsten kam.
    Fast eine Minute verging, bis Miras Lachen verebbte und sie sich wieder aufrichtete. Dann sah sie mich mit todernster Miene an. »Ich auch nicht.« Die Ampel sprang auf Grün, und Mira überquerte die Straße, in Richtung Bull Street und auf den Johnson Square zu.
    Ich holte sie ein, als sie auf der anderen Straßenseite ankam. Wieder grinste sie mich spöttisch an.
    »Du bist echt ’ne Nervensäge«, grummelte ich. »Wo wollen wir denn hin? Die Wohnung des Mädchens ist doch drüben in der River Street.«
    »Hast du etwa schon die ganze Gegend ausgespäht?«, fragte sie und hob eine Augenbraue. »Mein Auto steht da hinten. Wir bringen erst mal dein Gepäck weg und laufen dann zur Wohnung zurück.« Plötzlich blieb Mira stehen und spähte aufmerksam auf dem im Dunkeln liegenden Platz umher, wo riesige Lebenseichen ihre mächtigen Äste in alle Richtungen streckten und ein eng verwobenes Dickicht bildeten. Am Brunnen zu unserer Linken erspürte ich eine ausgesprochen nervöse Vampirin.
    Ich tastete nach dem Messer im Rücken. Diese minimale Bewegung ließ Mira ruckartig auffahren. Sie packte mit der einen Hand fest mein Handgelenk, während sie die andere beschwichtigend auf meine Brust legte. »Immer langsam.« Behutsam schob sie sich vor mich. »Sie ist da draußen auf dem Platz.«
    »Ja und?«
    »Regel Nummer eins in meiner Domäne: Johnson Square ist entmilitarisierte Zone«, sagte sie und schob mich ein Stück zurück, als ich Anstalten machte, die Straße zu überqueren und auf den Platz hinauszutreten. James lugte um mich herum, um besser erkennen zu können, worüber ich und Mira uns stritten. »Jeder weiß, dass auf diesem Platz Kämpfen, Jagen und Zaubern verboten sind. Das Gleiche gilt für den Forsyth Park sowie den Chippewa und Montery Square.«
    »Dann versteckt sie sich also für alle gut sichtbar?« Das ergab doch alles keinen Sinn. Warum ging diese verängstigte Vampirin auf dem Johnson Square auf und ab? Ich wusste nur zu gut, dass sich die Naturi nicht im Geringsten um die Regeln scherten, die Mira für ihre Domäne aufgestellt hatte. Das Massaker, das sich erst vor ein paar Monaten im Forsyth Park zugetragen hatte, war der beste Beweis dafür.
    Sie verzog die vollen Lippen, als ihr Blick zum Park wanderte. »Sie will sich mit mir treffen.«
    »Ein Treffen? So triffst du deine Verabredungen?«, neckte ich sie, froh, dass ich endlich mal die Chance hatte, es ihr ein wenig heimzuzahlen. »Du weißt aber schon, dass Handys ein tolles und bequemes Kommunikationsmittel sind? Hätte nicht gedacht, dass es dir so schwerfällt, mit der Zeit zu gehen und technisch mal ein bisschen aufzurüsten.«
    »Arschloch«,fauchtesieundließmeineHandlos.»TudasMesserweg,bevorichdireinenneuenPlatzzeige,andemduesversteckenkannst.«MirasetzteihreVampirgabederübernatürlichenSchnelligkeitein,umsichdurchdenVerkehrzuschlängeln,undüberließesJamesundmir,aufeineLückeimVerkehrzuwarten,sodasswirersteineMinutespäternachkamen.
    Als wir an dem kleinen Brunnen am östlichen Ende des kleinen Platzes angekommen waren, stand Mira schon mit der anderen

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