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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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inmitten all dieser blitzenden silbernen Instrumente und den Reihen stählerner Kühlfächer, in denen die Toten aufbewahrt wurden, durchlief mich doch wieder eine Welle irrationaler Angst. Man sollte die Toten verbrennen oder beerdigen, sobald die Seele sich verflüchtigt hatte, statt sie aufzuschneiden und zu untersuchen.
    »Todesursache?«, fragte ich und vergrub die Hände in den Taschen.
    »Schwer zu sagen. Entweder der Blutverlust oder Ersticken«, sagte er nüchtern, als er das Laken zurückschlug.
    Abigail Bradford lag kalt und tot im grellen Licht des Deckenscheinwerfers. Jetzt, da sie vollkommen ausgeblutet war, schimmerte ihre Haut in einem gräulichen Farbton, bei dessen Anblick mir übel wurde. Das schulterlange blonde Haar war unter dem Kopf leicht aufgefächert. Fast sah sie aus, als würde sie schlafen. Man hatte ihrem Körper bei den Untersuchungen nicht einen einzigen Schnitt zugefügt. Dazu bestand auch kein Anlass. Die Ursache ihres Ablebens war allzu offensichtlich: Ihr fehlte mehr als die Hälfte des Halses.
    Leider war das Fleisch nicht sauber abgetrennt worden. Ein großes Stück war mit scharfen Zähnen herausgefetzt worden, sodass unregelmäßige Wundränder aus Haut und Muskeln entstanden waren. Ob ein Mensch das getan haben konnte? Nein. Unmöglich. Ich bezweifelte, dass ein gewöhnlicher Mensch dafür überhaupt stark genug gewesen wäre, und auch die Spuren, die der Biss hinterlassen hatte, passten nicht dazu.
    Ein Vampir also? Möglich, aber ein Vampir hätte den herausgerissenen Fleischbrocken wieder ausgespuckt, und man musste mir nicht erst erklären, dass man ihn nicht gefunden hatte.
    Ein Werwolf? Durchaus möglich.
    Archie zog ein kleines Taschenmesser hervor und erweiterte die Wunde etwas. Mein Magen rebellierte, und ich kämpfte gegen den Drang an, einen Schritt zurückzuweichen. Ich war den Umgang mit Leichen gewöhnt und hatte selbst oft genug getötet. Ich war schon von Toten umgeben gewesen, die Opfer der Grausamkeiten des Krieges geworden waren, aber jetzt kam es mir vor, als würden wir die sterblichen Überreste dieser jungen Frau schänden, ob wir auf der Jagd nach ihrem Mörder waren oder nicht.
    »Wenn ihr genau hinseht, könnt ihr erkennen, wie der Angreifer mit einem der unteren Eckzähne den Wirbel verletzt und das Rückenmark beschädigt hat«, erläuterte Archie. »Menschliche Eckzähne wären dazu nicht in der Lage. Es muss also unzweifelhaft irgendein Tier gewesen sein.«
    »Wenn du das sagst«, knurrte Mira und entfernte sich rastlos ein paar Schritte von der Leiche. Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar, aber ich wusste nicht genau, ob sie erschüttert oder bloß verärgert war. »Warum behauptest du dann nicht einfach, dass sie von einem Tier angefallen wurde?«
    »Abgesehen davon, dass ihre Wohnung vollkommen unberührt war?«, fragte er skeptisch und verstaute das Taschenmesser wieder in der Innentasche seines Blazers.
    »Überlass das den Cops! Deine Aufgabe besteht lediglich darin, die Todesursache festzustellen. Die hast du doch klar und deutlich vor dir. Ein sehr großer Hund hat ihr die Kehle zerfetzt«, entgegnete Mira. Sie trat wieder an den Tisch. Ihre Absätze klackerten laut auf dem blassgelben Linoleum.
    »Und was ist mit den blauen Flecken?«, fragte Archie.
    »Was für blaue Flecken?«, erkundigte ich mich.
    Der Leichenbeschauer deutete auf ein paar kleine, kreisförmige Male unterhalb des Schlüsselbeins, in Schulternähe.
    »Das kann doch alles Mögliche sein«, meinte Mira achselzuckend.
    »Dann wirf mal einen Blick auf den Rücken«, befahl Archie.
    Ich griff stirnrunzelnd nach Abigails rechter Schulter und drehte sie auf die Seite. Ein Schauer durchlief mich, als mir klar wurde, dass das Fleisch der Leiche sich fast so anfühlte wie Miras Handgelenk, das ich erst kurz zuvor berührt hatte.
    Ich nahm mich zusammen und sah mir den Rücken der Toten an. Dicht unterhalb der Schulter befanden sich vier kreisförmige Male, die ihre weiße Haut wie Fingerabdrücke befleckten. Jemand hatte sie festgehalten oder hinuntergedrückt.
    »Kannst du sagen, wann ihr diese Blutergüsse zugefügt wurden?«, fragte ich und legte die Leiche vorsichtig wieder auf den Rücken.
    »Ich würde sagen, in der Nacht ihres Todes«, antwortete Archie.
    »Schreib in deinem Bericht, dass die Flecken ein paar Tage älter sind«, sagte Mira und schüttelte leicht den Kopf. »Als hätte sie sich bloß mit ihrem Freund gestritten.«
    »Mira … « Er seufzte.
    »Wir werden

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