Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
saß nicht richtig. Ich habe den Sturz kommen sehen.«
    »Holt einen Arzt«, erwiderte Alex rau.
    »Alex, das nützt nichts mehr.«
    »Verdammt noch mal, holt einen Arzt, oder ich …«
    »Sie hat sich beim Sturz das Genick gebrochen.«
    »Nein …«
    »Alex, sie ist tot.«
    Die Stimme seines Stallknechts holte ihn abrupt wieder in die Wirklichkeit zurück. »Mylord?«
    Alex blinzelte und blickte auf seinen braunen Wallach, den er für die Jagd ausgesucht hatte. Er ergriff die Zügel, stieg auf das Pferd und blickte sich um.
    Lily Lawson schwatzte lächelnd mit den anderen Reitern. Wenn man sie so sah, hätte man nie gedacht, dass sie noch vor kurzem einen Streit gehabt hatten.
    Die Hundemeute wurde losgelassen und lief bellend und schnüffelnd über das Feld. Dann hatten ssiee die Spur aufgenommen. »Reineke ist los!«, erschallte der Ruf, als der Fuchs durchbrach. Hornklänge erfüllten die Luft, und die Reiter machten sich an die Verfolgung.
    Laut rufend ritten die Jäger wie berauscht hinter der Meute her. Unter den donnernden Hufen erbebte das Feld.
    »Da ist er weg!«
    »Horrido!«
    »Holla!«
    Langsam formierte sich das Feld. Lily Lawson ritt wie eine Besessene. Sie nahm die höchsten Hindernisse, als hätte sie Flügel. Um ihre Sicherheit schien sie sich überhaupt keine Sorgen zu machen. Für gewöhnlich wäre Alex mit den anderen mit geritten, aber jetzt hielt er sich zurück. Er wollte unbedingt hinter Lily bleiben und sie bei ihren selbstmörderischen Manövern beobachten. Er hatte das Gefühl, sich in einem Wirklichkeit gewordenen Alptraum zu befinden. Während sein Pferd sich unter ihm streckte und über alle Hindernisse sprang dachte er immer nur, Caroline … Vor langer Zeit schon hatte er jede Erinnerung verdrängt, aber jetzt konnte er sich nicht mehr dagegen wehren, dass sie ihm so klar vor Augen stand, als sei es erst gestern gewesen. Carolines Mund auf seinen Lippen, ihr seidiges Haar unter seinen Händen, die süße Qual, sie an sich zu drücken. Sie hatte einen Teil von ihm mitgenommen, und er würde nie wieder heil werden.
    Du Idiot, beschimpfte er sich. Er machte die Jagd zu einer makabren Reprise der Vergangenheit. Ein Narr, der verlorenen Träumen hinterherjagte … und trotzdem folgte er Lily immer weiter und beobachtete, wie sie über Gräben und Hecken setzte. Obwohl sie nicht zurückblickte, spürte er, dass sie wusste, dass er da war. Fast eine Stunde lang ritten sie so.
    Lily trieb, ihr Pferd entschlossen vorwärts, ihre Nerven bebten vor Erregung. Das Ende einer Jagd, das Erlegen des gestellten Tiers hatte sie nie sonderlich interessiert, aber das Reiten … oh, nichts kam ihm gleich. Wie berauscht näherte sie sich einem besonders schwierigen Hindernis. Im Bruchteil einer Sekunde merkte sie, dass es zu hoch war, aber ein teuflischer Drang trieb sie vorwärts. Im letzten Moment verweigerte ihr Pferd den Sprung, und Lily wurde aus dem Sattel geworfen.
    Die Welt schien sich zu drehen, und Lily wurde auf den moosbedeckten Boden geschleudert. Instinktiv schützte sie ihr Gesicht mit den Händen und rang nach Luft.
    Betäubt spürte sie, wie jemand sie. umdrehte und ihre Schultern anhob. Rote und schwarze Sterne tanzten vor ihren Augen. Dann hob sich langsam der Schleier vor ihrem Blick, und sie sah ein Gesicht über sich. Wolverton. Unter dem goldenen Schimmer war seine Haut aschgrau. Lily schmiegte sich an ihn und stellte fest dass er sie sicher auf seinen Oberschenkeln hielt. Sie war schlaff und hilflos wie eine Puppe.
    Ihre Brust hob und senkte sich rasch in dem Bemühen, wieder zu Atem zu kommen. Seine Hand lag fest auf ihrem Nacken … zu fest … er tat ihr weh …
    »Ich habe Euch doch gesagt, Ihr solltet nicht jagen«, schnarrte Wolverton. »Wolltet Ihr Euch umbringen?«
    Lily gab einen leisen Laut von sich und blickte ihn verwirrt an. Auf seinem Kragen war Blut ein scharlachroter Fleck von dem Peitschenhieb, den sie ihm versetzt hatte. Seine Hand lag fest auf ihrem Nacken. Wenn er wollte, könnte er ihr die Knochen brechen, als seien es Zweige. Auf seinem geröteten Gesicht lag ein wilder Ausdruck, eine Mischung aus Hass und etwas anderem, dass sie nicht identifizieren konnte. Durch das Rauschen in ihren Ohren vernahm sie einen Namen … Caroline »Ihr seid wahnsinnig«, keuchte sie. »0 Gott Ihr gehört nach Bedlam.
    Was geht hier vor? Zum Teufel, wisst Ihr eigentlich, wer ich bin? Nehmt sofort Eure Hände von mir, hört Ihr?«
    Anscheinend brachten ihre Worte ihn

Weitere Kostenlose Bücher