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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Caroline im Gesicht einer anderen Frau sehen. Sie gehörte zu seiner Vergangenheit, und dort würde sie auch bleiben. Keine Trauer mehr, keine Gespenster. Und was Lily anging …
    Einen großen Teil der Nacht hatte er mit der Überlegung verbracht was er mit ihr tun würde. Irgendwann in den frühen Morgenstunden war er dann eingeschlafen.
    Der Butler trat mit einem kleinen Messer in der Hand ans Bett. »Darf ich, Sir?«, fragte Burton und wies auf seine Fesseln.
    Alex warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Oh, durchaus!«, erwiderte er sarkastisch. Der Butler schnitt die Stricke durch. Alex verzog das Gesicht als sein rechter Arm wieder frei war. Leise stöhnend massierte er ihn. Dann sah er zu, wie Burton an die andere Seite des Bettes trat.
    Insgeheim musste Alex zugeben, dass Burton beeindruckend war. Sein Bart war äußerst gepflegt, und er wirkte intelligent und strahlte Autorität aus. Man brauchte eine gewisse Größe, um diese Situation mit Würde zu meistern, und Burton schnitt so stoisch seine Fesseln durch, wie er vielleicht im Salon Tee einschenken oder einen Hut ausbürsten würde.
    Burtons Brauen zuckten leicht, als er Alex’ geschundene Handgelenke sah. »Ich bringe Euch eine Salbe für Eure Arme, Mylord.«
    »Nein«, grollte Alex, »es ist schon gut.«
    »Ja, Sir.«
    Stöhnend richtete Alex sich auf und reckte seine verkrampften Gliedmaßen. »Wo ist sie heute Morgen?«
    »Wenn Ihr Euch auf Miss Lawson bezieht Sir, so habe ich keine Ahnung, wo sie sich aufhält. Sie hat mich jedoch angewiesen, Euch daran zu erinnern, dass Master Henry sich in Mr. Cravens Etablissement befindet.«
    »Wenn ihm irgendetwas zugestoßen ist mache ich Euch dafür genauso verantwortlich wie Miss Lawson.«
    Burton blickte ihn ungerührt an. »Ja, Sir.«
    Alex schüttelte erstaunt den Kopf. »Wenn sie Euch darum bitten würde, würdet Ihr Miss Lawson sogar bei einem Mord helfen, nicht wahr?«
    »Sie hat mich bisher noch nie darum gebeten, Sir.«
    »Noch nicht«, murmelte Alex. »Und wenn sie es täte?«
    »Als meine Arbeitgeberin hat Miss Lawson ein Anrecht auf meine absolute Loyalität.« Burton blickte Alex höflich an. »Möchtet Ihr gern die Zeitung haben, Mylord? Kaffee? Oder Tee? Zum Frühstück haben wir …«
    »Ihr könnt damit aufhören, Euch so zu benehmen, als sei dies hier eine ganz normale Angelegenheit … oder ist es das? Könnte es sein, dass es ganz normal für Euch ist Gästen Frühstück anzubieten, die mit Händen und Füßen an Miss Lawsons Bett gefesselt waren?«
    Burton bedachte die Frage sorgfältig, als zögere er, Lilys Privatsphäre preiszugeben. »Ihr seid der erste, Lord Raiford«, gab er schließlich zu.
    »Was für eine verdammte Ehre!« Alex legte die Hand auf seinen Kopf und untersuchte ihn vorsichtig. Über seinem Ohr war eine Beule. »Ich nehme ein Kopfschmerzpulver. Das zumindest ist sie mir schuldig.«
    »Ja, Sir.«
    »Und mein Kutscher soll vorfahren – es sei denn, Ihr und Miss Lawson habt ihn irgendwo im Stall an einen Pfosten gebunden.«
    »Ja, Sir.«
    »Burton – so heißt Ihr doch, oder? Wie lange arbeitet Ihr schon für Miss Lawson?«
    »Seitdem sie nach London zurückgekehrt ist Mylord.«
    »Nun, ganz gleich, wie hoch Euer Lohn ist, ich verdoppele ihn, wenn Ihr zu mir kommt.«
    »Danke, Lord Raiford. Ich muss jedoch leider ablehnen.«
    Alex sah ihn neugierig an. »Warum? Du lieber Himmel, Ihr geht doch bestimmt durch die Hölle bei Lily! So wie ich sie kenne, ist das vermutlich nicht einmal die schlimmste Eskapade, in die sie Euch verwickelt hat.«
    »Leider nicht Mylord.«
    »Warum bleibt Ihr dann?«
    »Miss Lawson ist eine … ungewöhnliche Frau.«
    »Manche bezeichnen es als exzentrisch«, erwiderte Alex trocken. »Sagt mir, was sie getan hat um eine solche Treue zu verdienen.«
    Burtons gleichmütiger Gesichtsausdruck verschwand, und einen kurzen Moment lang lag so etwas wie Zärtlichkeit in seinem Blick. »Miss Lawson hat ein mitfühlendes Herz, Mylord, und einen bemerkenswerten Mangel an Vorurteilen. Als sie vor zwei Jahren nach London kam, steckte ich in einer schwierigen Situation, da ich für einen Arbeitgeber tätig war, der oft betrunken und gewalttätig war. Einmal verletzte er mich mit dem Rasiermesser. Ein anderes Mal rief er mich zu sich und fuchtelte mit einer Pistole vor meiner Nase herum und drohte damit mich zu erschießen.«
    »Teufel.« Alex musterte ihn überrascht. »Warum habt Ihr Euch keine andere Anstellung gesucht? Ein Butler Eures

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