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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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machte eine ausholende Geste. Dann schlang sie die Arme fest um sich und lächelte säuerlich. »Reizend, nicht wahr?«
    Alex blickte sich im Zimmer um, mit seiner üppigen Samtdekoration, den teuren, geschliffenen Spiegeln und den überladenen Gemälden, die mythologische Szenen darstellten. »Sie passt zu ihm.« Langsam trat er näher.
    »Möchtest du irgendwo anders hingehen?«
    »Nein.« Sie trat einen Schritt zurück.
    »Lily …«
    »Nein. Nein, warte, ich möchte dir gerne zuerst etwas sagen.« Mit gesenktem Kopf trat sie zu einem kleinen Tisch, der mit Lapislazuli eingelegt war. Sie ergriff ein kleines Stück Papier und streckte es ihm entgegen. Kaum hatte er es genommen, wich sie wieder vor ihm zurück. »Ich habe das gerade geschrieben«, sagte sie rasch. »Einen Schuldschein über fünfzehntausend Pfund. Es wird leider eine Weile dauern, bis ich es zurückzahlen kann, aber ich schwöre, dass Ihr alles zurückbekommt, mit Zinsen. So hoch, wie Ihr wollt, solange es sich in einem vernünftigen Rahmen bewegt.«
    »Ich will keine Zinsen.«
    »Danke, das ist sehr nett von …«
    »Ich will eine Nacht mit Euch.« Er zerknüllte das Stück Papier und ließ es zu Boden fallen. »Das habe ich gewollt, seit ich Euch zum ersten Mal gesehen habe.«
    »Es geht nicht«, erwiderte sie und schüttelte heftig den Kopf. »Es wird nicht dazu kommen. Es tut mir Leid.«
    Entschlossen trat er auf sie zu. »Ich werde Euch nicht wehtun.«
    Lily blieb stehen, aber sie zitterte am ganzen Körper. »Ich kann das nicht mit Euch machen«, schrie sie und hob abwehrend die Hände. »Mit keinem Mann!«
    Verwirrt und misstrauisch blieb Alex stehen und musterte sie prüfend. Widerstrebte ihr der Gedanke so sehr, mit ihm ins Bett zu gehen? Hatte es etwas mit ihm zu tun, oder war es so bei allen Männern? Lag es …? Ein neuer, verblüffender Gedanke kam ihm, und eine brennende Hitze kroch seinen Nacken empor. Es gab eine Möglichkeit, die er überhaupt noch nicht bedacht hatte. Er holte tief Luft. »Ihr …«, begann er verlegen, »liegt es daran, dass Ihr … Frauen bevorzugt?«
    »Was?« Lily sah ihn verwirrt an, dann wurde sie tiefrot. »Ach du meine Güte! Nein, daran liegt es nicht.«
    Sie trieb ihn in den Wahnsinn. »Woran liegt es dann?«, fragte er gepresst.
    Lily senkte den Kopf. »Nehmt meinen Schuldschein«, flüsterte sie gequält. »Nehmt das Geld. Ich verspreche, ich zahle es bestimmt zurück, nehmt es einfach …«
    Er packte sie fest an den Armen. »Sieh mich an«, befahl er, aber sie hielt den Kopf gesenkt. »Erzähl es mir, Lily.«
    Sie lachte trocken auf und schüttelte den Kopf.
    »Hat dich jemand verletzt?«, fragte er drängend. »Liegt es daran?«
    »Ihr tut mir weh …«
    »Ich lasse dich nicht los. Sag mir, was geschehen ist.« Sie wand sich hilflos, merkte aber dann, dass es ihr nichts nützte. Am ganzen Leib zitternd hielt sie still. Er hielt sie an den Armen gepackt und wartete. Dann hörte er ihre tonlose Stimme.
    »Ich weiß, was die Männer denken, wenn sie mich ansehen, was für eine Frau sie erwarten. Sie nehmen an, ich sei schon mit vielen Männern zusammen gewesen. Aber es gab nur einen. Vor vielen Jahren. Ich war neugierig und einsam und … oh, ich habe ein Dutzend Entschuldigungen. Er war der erste. Und der letzte. Ich habe jede Minute gehasst. Die Erfahrung war für ihn genauso jämmerlich, schrecklich, wie für mich. Er war ein Gesellschaftslöwe, und er galt als großartiger Liebhaber, Ihr braucht also nicht zu glauben, dass die Schuld bei ihm lag. Es lag an mir.
    Mir fehlen solche Gefühle. Ich bin die letzte Frau, die ein Mann, der noch alle fünf Sinne beieinander hat im Bett haben möchte.« Sie lachte bitter. »Wollt Ihr mich jetzt immer noch?«
    Alex legte seine Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht. Seine grauen Augen waren voller Mitgefühl, und darunter lag eine Dunkelheit die so tief und unendlich war wie eine mondlose Nacht. »Ja.«
    Eine Träne rollte Lily über die Wange. Gedemütigt entwand sie sich ihm. »Um Gottes willen, habt bloß kein Mitleid mit mir!«
    »Fühlt sich das für dich wie Mitleid an?« Er drückte sie an sich und küsste sie. Sie gab einen erstickten Laut von sich. »Ja?« Er presste sie an seinen erregten Körper und blickte sie eindringlich an. »Warum hast du es gehasst?«
    Mit zusammengepressten Lippen schüttelte sie leicht den Kopf.
    »Beim ersten Mal tut es immer weh«, sagte er leise. »Wusstest du das nicht?«
    »Natürlich.« Sie errötete vor

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