Jägerin des Herzens
wütender Verlegenheit. »Ich hätte es so oder so gehasst.«
»Dann hast du also alle Männer nach der einen Erfahrung beurteilt und verdammt. Nach nur einer Nacht.«
»Er hat mich alles gelehrt was ich wissen musste«, gab sie steif zu.
Alex legte seine Hand auf ihr Hinterteil und drückte sie wieder an sich. Mit leisem Vorwurf sagte er: »Was wäre, wenn meine Meinung über Frauen nur aus der Bekanntschaft mit dir resultieren würde?«
»Dann wärt Ihr wahrscheinlich nicht so erpicht darauf zu heiraten.«
»Nun, dieses Problem hast du ja für mich gelöst.« Er küsste sie auf den Hals. Sie zuckte zurück und stemmte sich mit den Armen von ihm ab. »Fünfzehntausend Pfund sind viel Geld«, murmelte er. »Bist du sicher, dass du stattdessen nicht lieber ein paar Stunden mit mir verbringen möchtest?«
»Jetzt macht Ihr Euch über mich lustig«, sagte sie erbost.
»Nein«, flüsterte er, und sein Atem streifte ihre Wange wie ein Kuss. Sie wandte ihr Gesicht ab. »Und du hast es gewagt mich eigensinnig zu nennen.« Er fuhr mit den Fingern durch ihre Locken. »Du hütest deine Erinnerung über Jahre hinweg, machst sie wahrscheinlich sogar noch schlimmer, als sie wirklich war …«
»Oh, macht nur weiter so, zweifelt meine Gefühle an«, schrie sie zornig. »Aber Ihr kennt nicht die ganze Geschichte, und ich würde eher sterben, bevor ich sie Euch erzähle, also versucht nicht, mich …«
»Schon gut.« Er drückte seine Lippen auf ihre Haare. »Ich will dich«, sagte er entschlossen. »Genug geredet. Wir werden das jetzt tun, ganz gleich, ob ich hier irgendwo ein Bett finde oder nicht.« Er drückte sie fester an sich. »Du musst es nur geschehen lassen. Lass es einfach geschehen.«
Lily schloss die Augen, das Gesicht an seine Brust gepresst. Seine Arme, umschlossen sie wie eiserne Klammern.
Die Ausbuchtung an seinen Lenden brannte durch die Kleidung zwischen ihnen. Aber er schien immer noch auf etwas zu warten. Er streifte mit dem Mund über ihre Locken, und seine Hände glitten über ihren Rücken. Dann flüsterte er: »Lily, hab keine Angst. Ich möchte, dass es schön für dich wird. Ich werde es gut machen. Vertrau mir. Du musst mir vertrauen.«
Eine seltsame Passivität überkam sie, eine Müdigkeit der sie nicht widerstehen konnte. Sie hatte so lange gekämpft und sich gewehrt und jetzt fehlte ihr auf einmal jegliche Kraft. Sie hatte nichts mehr zu verlieren. Sie stand einem Willen gegenüber, der ihren übertraf, und sie konnte sich nur noch treiben lassen. Lass es geschehen … die Worte hallten in ihr wider. Zögernd drehte sie den Kopf nach links, in Richtung des Schlafzimmers. Dann flüsterte sie:
»Ich glaube … es ist da.«
Er hob sie hoch und trug sie durch die angrenzenden beiden Zimmer, bis sie in einen von Lampenlicht erhellten Raum kamen mit schweren, goldgerahmten Spiegeln und einem riesigen Bett, das mit geschnitzten Delphinen und Trompeten verziert war. Dort stellte Alex sie wieder auf ihre Füße, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und streifte mit den Daumen ihre Mundwinkel. Sie blickte ihn aus halb geschlossenen Augen an, dieses vollkommen geschnittene Gesicht das in dem gedämpften Licht golden schimmerte. Er beugte sich über sie, und seine Lippen senkten sich auf ihre.
Angenehm erschreckt spürte sie, wie seine Zungenspitze an ihren Lippen entlang glitt und eine seidige, feuchte Spur hinterließ. Sein Kuss wurde leidenschaftlicher, und sie empfand die Wärme seines Mundes als geheimnisvoll angenehm. Lily schwankte, weil ihre Beine sie auf einmal nicht mehr trugen. Sie schlang ihm die Arme um den Hals und öffnete unbewusst ihren Mund, damit seine Zunge eindringen konnte.
Es war Wahnsinn, ihm zu vertrauen. Sie wusste, dass seine Sanftheit nicht anhalten würde. Sie spürte seine wachsende Erregung. Seine Hand zitterte, als er ihr Handgelenk ergriff, ihre Handschuhe aufknöpfte und den Samt von ihrem Arm streifte. Sie konnte spüren, wie er sich zurückhielt als er auch den zweiten Handschuh genauso sorgfältig abstreifte. Seine Finger glitten zu ihrem Ausschnitt und spielten mit der zarten Spitze.
Lily fühlte, dass er auf sie niederblickte, hörte, wie er stoßweise atmete. Sie fragte sich, warum er wohl noch zögerte. Vielleicht hatte er ja seine Meinung geändert und ließ sie gehen … der Gedanke erfüllte sie mit Hoffnung, aber auch einer seltsamen Furcht. Dann drehte er sie um und begann, die winzigen Knöpfe in ihrem Rücken aufzuknöpfen. Das Kleid
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