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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Doch mit Rücksicht auf Finn verkniff er sich jede Bemerkung. Dessen Laune war nämlich auf dem Tiefpunkt angelangt. Nefer hatte inzwischen verstanden, dass sein Freund wirklich darunter litt, dass das Mädchen ihm immer zuvorkam. Ihm selbst machte es wenig aus. Frauen hatten ihre besonderen Qualitäten, und ihr eigenes Vorgehen im Scharrwald hatte sich nicht eben durch Delikatesse ausgezeichnet. Er hatte dabei auch nur mitgemacht, weil er Finn aufmuntern wollte und selbst wirklich mal wieder Lust auf eine richtige Balgerei gehabt hatte. Wenn es geklappt hätte – nun gut. So wichtig waren ihm die Menschel nicht. Es hätte sich schon eine andere, eher diplomatische Lösung finden lassen, sie aus dem Gebiet der fel’Derva zu locken.
    Nun hatte es Felina mit Che-Nupet geschafft.
    Leicht erstaunt aber war Nefer darüber, dass die träge Kätzin ein Kopftuch trug. Sollte sie tatsächlich eine der Hofdamen sein? Sollte sie tatsächlich die dritte Prüfung abgelegt haben? Und warum trug sie dann nicht einen der Alten Namen?
    Das wurmte ihn nun doch etwas. Bisher hatte er sie für dümmlich und übermäßig faul gehalten. War es denn möglich, dass sie eine der äußerst schwierigen Aufgaben des Hochgrades bewältigt hatte?
    Und er hatte bisher noch nicht einmal die zweite Prüfung mit Erfolg gemeistert.
    Nun sank auch seine Stimmung merklich.
    Klüngel, fuhr es ihm giftig durch den Kopf. Sie musste Beziehungen haben, die Dicke. Sogar der Weise duldete sie ja bei den Beratungen.
    Inzwischen war die kleine Karawane auf Rufweite herangekommen, und Feli rief fröhlich: »Schaut mal, was wir gefunden haben.«
    »Hey, Menschel«, johlte Ani. Pepi und Sem sprangen auf und liefen ihr entgegen.
    »Habt ihr auch gerauft?«
    »Nein, wir haben es mit Leckerchen geschafft.«
    »Clever, das Mädchen«, sagte Nefer zu Finn, um ihn zu ärgern. Wenn Nefer ehrlich zu sich war, dann suchte er jetzt Streit.
    Er fand ihn.
    »Weiber«, knurrte Finn.
    »Immerhin weitaus klüger als du!«
    »War doch dein dämlicher Plan.«
    »Wenn du nicht so dämlich gequiekt hättest …«
    Finn fauchte.
    Nefer auch.
    »Blödkatz!«
    »Blödmensch!«
    »Rattenfresser!«
    »Affensohn!«
    Sie schmähten gegenseitig ihre Abstammung in immer lauteren Worten, bis Finn zulangte. Nefer knallte ihm die Tatze zwischen die Augen. Finn ging auf die Hinterpfoten. Nefer auch. Sie umtänzelten sich. Finn machte den Fehler, mit dem Hinterbein treten zu wollen. Er fiel auf die Schnauze. Nefer warf sich über ihn.
    Finn rollte weg. Kam hoch und sprang ihn an.
    Nefer wich aus. War knapp.
    In Finns Augen stand Mordlust. Seine Krallen waren ausgefahren.
    Es wurde ernst.
    Nefer sprintete zum nächsten Baum.
    Finn hinterher.
    Hoch.
    Finn auch. Schlag auf den Kopf.
    Finn stürzte ab.
    Fing sich. Fauchte. Fetzte Borke aus dem Stamm.
    »Lass es gut sein, Finn.«
    Der krallte nach seinem Schwanz. Ein Stück Fell flog durch die Luft.
    »Finn, es ist gut!«
    Ein dumpfes Grollen kam aus Finns Kehle.
    Verdammt, der war nicht mehr Herr seiner selbst.
    Nefer kletterte weiter die Kiefer hoch. Der andere folgte ihm.
    Die Äste wurden dünner. Bogen sich unter seinem Gewicht.
    Wieder spürte er die Krallen durch sein Fell fahren.
    Es war Zeit, das zu beenden.
    Nefer ließ sich fallen, drehte sich in der Luft, kam auf den Pfoten auf. Er schielte nach oben.
    Finn hing an einem schwankenden Ast.
    Toll, das würde ihn wohl zur Besinnung bringen.
    Nefer wandte sich ab.
    »Was war das denn?«, fragte Feli, die inzwischen das Lager erreicht hatte.
    »Dein Freund wollte mir an die Gurgel.«
    »Kaum dein Freund, was? Hast du ihn gereizt?«
    »Das musst gerade du fragen.«
    »Huch?«
    Nefer drehte sich um. Verschiedene Stellen taten ihm weh. Manches blutete.
    »Musstet ihr Helden spielen?«
    Nefer sah sie über den Rücken an. Wenn sie kein Menschenweibchen wäre, würde er ihr jetzt ein paar ordentliche Schrammen versetzen.
    Sie sah ihm unverwandt in die Augen. Das Ankh an ihrem Hals blinkte in der Sonne.
    Sie war aber ein Menschenweibchen. Ein hübsches, sehr tapferes, schoss ihm durch den Kopf. Eines, das ihn oft genug getröstet hatte und sehr sanft zu kraulen verstand.
    Alle Wut floss aus ihm heraus, er fühlte sich wieder gelassen, und die Heiterkeit kehrte zurück. Die Anspannung in seinem Körper ließ nach, und er setzte sich ruhig nieder.
    »Habt ihr gut gemacht, das mit den Menscheln. Jetzt müssen wir sie nur noch zu ihren Katzen bringen.«
    »Ihr könntet uns helfen, für sie ist es ein

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