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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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haben, sich mit diesen Machenschaften Macht anzueignen. Das Ankh und die Ringe sind Beweis dafür. Die wuchernden Gerüchte über die Bösartigkeit der Menschen ein zweites Indiz. Eine starke Partei der Menschenhasser könnte bei der Wahl einer neuen Königin Einfluss gewinnen.«
    »Aber die Königin könnte auch zurückkommen«, entfuhr es Finn.
    »Damit kommen wir zum nächsten Punkt. Nefer, deine Prüfungsaufgabe hast du im gesetzten Zeitrahmen nicht bewältigt.«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    Nefer, fand Finn, klang nicht gerade glücklich.
    »Es sind aber auch unerwartete Probleme aufgetaucht«, warf er darum ein.
    »Mit denen hätte er rechnen müssen, als er sich eine anspruchsvolle Aufgabe gewählt hat. Arroganz und Überschätzung tragen ihre eigene Strafe in sich.«
    »Er ist nicht vollständig gescheitert, Amun Hab. Er hat das Ankh gefunden und zurückgebracht. Dass der Übergang am Dolmen gesperrt war, war nicht sein Verschulden«, meinte Feli.
    »Das gestehe ich zu. Aber er hat auch zwei Menschen in unser Land gebracht und sie großen Gefahren ausgesetzt.«
    »Schon, aber gemeinsam haben wir auch diesen Shepsi entlarvt, nicht wahr?«
    Finn hatte den flüchtigen Eindruck, dass der Weise sich amüsierte.
    »Habt ihr, Felina, habt ihr.«
    Ein Menschel, Feli erkannte in der niedlichen jungen Frau in weißem Pelz Mima, kam auf Amun Habs Wink hin zum Felsen. Sie blieb unten stehen und sah nach oben.
    »Hilf ihr, Felina. Nimm den Ring von ihr entgegen.«
    Feli beugte sich über den Rand der Felsplatte und nahm Mima den goldenen Ohrring ab, den sie zu ihr hochreichte.
    »Ich habe Finn versprochen, dass er, wenn er sich bewährt, einen Ring erhält und beim nächsten Silbermond in sein Land zurückkehren darf. Befestige ihn in seinem Ohr, Felina.«
    Überrascht fuhr Finn zusammen.
    »Piekt ein bisschen, Finn«, sagte Feli und stach den Ring durch das fast wieder zugewachsene Löchlein.
    »Ihr werdet euch in dreizehn Tagen zum Roc’h Nadoz begeben, Felina und Finn. Mafed oder Imhotep werden euch durch die Grauen Wälder nach Hause geleiten. Dort wird Finn den Ring zurückgeben. Feli, deiner ist ein Erbstück, das einst unsere Königin deiner Großmutter überlassen hat. Wenn Bastet Merit entscheidet, dass du ihn behalten darfst, dann gehört er für die Zeitspanne, die sie gestattet, weiterhin dir. Das Ankh hingegen wirst du entweder der Königin oder, sollte sie nicht dort sein, eurem Führer nach dem Übergang geben.«
    »Ja, Amun Hab. Ich kann es dir auch gleich geben.«
    »Nein, Felina. Du trägst es mit Achtung. Und es schützt dich hier in unserem Land.«
    »Solange es mir nicht wieder jemand vom Hals zu reißen wünscht.«
    »Das wird nicht geschehen.« Dann sah der Weise Finn lange an, danach Felina. »Ich habe die Möglichkeit, euch Menschen die Erinnerung an euren Aufenthalt in Trefélin zu nehmen«, meinte er sinnend.
    »Och, schade«, meinte Felina.
    »Schade?«
    »Ja. Ich meine, ich habe von meiner Großmutter so viel gehört, früher. Und es ist so schön hier. Und ich mag euch so.«
    Sie legte den Arm um Che-Nupet, die die ganze Zeit schweigend neben ihr gelegen hatte.
    »Ja, du bist ein besonderer Fall, Felina.«
    Finn raffte sich auf. Er hatte eine ganze Reihe schmerzlicher Erfahrungen gesammelt, aber auch er wollte keine davon missen.
    »Ich würde mich auch gerne weiterhin erinnern, Amun Hab. Nicht jeder hat das Glück, mal in einem Katzenpelz zu stecken. Und ich habe hier – ähm – auch Freunde gefunden. Bessere als je zuvor.«
    Damit drückte er Nefer die Pfote in den Nacken. Der grollte: »Blödmensch!«
    Amun Hab lachte.
    »Na, das nenne ich kätzisches Verhalten. Also gut, ihr werdet eure Erinnerungen behalten und noch einige mehr sammeln. Nefer, du bist nicht unwesentlich an Finns Schrammen schuld, begleite ihn zu den heißen Quellen. Die werden ihm guttun, und er lernt noch etwas mehr von unserem Land kennen.«
    »Ja, Amun Hab.«
    »Möchtest du ebenfalls in heißem Wasser baden, Felina?«
    »Mann, Amun Hab, was für eine Frage!« Aber dann biss sie sich plötzlich auf die Unterlippe. »Obwohl, heißes Wasser kriege ich zu Hause wieder. Dürfte ich … ich meine, spricht was dagegen, hierzubleiben?«
    »Nein, natürlich nicht. Was hast du denn vor?«
    »Ich würde mich gerne noch ein wenig mit Anat unterhalten.«
    »Mit Anat, der Heilerin?«
    »Ja. Ich möchte etwas über eure Heilkunst lernen, Amun Hab. Ich … ich hab nämlich eine Entscheidung getroffen.«
    »Aha. Und

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