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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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brmm.«
    »Du hast sie schon zu Lebzeiten verstanden, Oma – mhm – Gesa, stimmt’s?«
    »Melle hat mir sehr viel beigebracht. Und hier ist es mir möglich, alle zu verstehen. Du wirst dich sicher auch, wenn du zurückkehrst, mit ihnen verständigen können.«
    Feli schnurrte.
    Melle spitzte die Ohren und maunzte Gesa etwas zu. Die lachte.
    »Wunderbar. Das Schnurren, das beim Einschlafen hilft.«
    »Ich kann auch andere. Weil, Gesa, ich möchte nämlich Tierärztin werden.«
    »Eine wunderbare Entscheidung, Feli. Dann wird dir das Schnurren sehr helfen.«
    »Und was wirst du machen, Gesa? Ich habe gehört, die Katzen halten sich auf den Goldenen Steppen nur so lange auf, bis sie sich wieder entscheiden, auf die Erde zurückzukehren.«
    »Nicht so hastig, meine Liebe. Ich gewöhne mich gerade erst einmal daran, in einem Katzenkörper zu leben. Und mit meiner Freundin auf Nasenhöhe zu verkehren. Es ist außerordentlich aufregend.«
    Felina, die sich in dem warmen, raschelnden Gras zu den beiden Katzen gesetzt hatte, kraulte sie mit beiden Händen, schnurrte dabei und wurde von glücklichem Schnurren umwoben. Als Imhotep sie rief, tauchte sie wie aus einem warmen Wannenbad auf.
    »Schade, Gesa, Melle. Ich muss wieder gehen. Aber ich bin so froh, dass ich euch treffen durfte und jetzt weiß, dass ihr glücklich seid.«
    »Das sind wir, Feli. Und wenn die Zeit reif ist, kommen wir wieder. Du wirst es dann schon merken, vermute ich. Leb wohl, meine Enkelin und Erbin. Und grüß mir Bastet Merit.«
    »Mach ich.«
    Melle gab ihr ein Nasenküsschen, und Feli stupste ihre Nase an Gesas.
    Dann folgte sie dem rotbekopftuchten Kater.
    Sie traten durch das hohe Portal, und Feli musste ihre Augen nach der sonnendurchfluteten Weite der Goldenen Steppen erst wieder an das graue Dämmerlicht gewöhnen, das hier herrschte. Der Nebel schloss sich um sie, und sie klammerte sich an Imhoteps Nackenfell. Irgendwie schien ihr der Rückweg länger zu dauern, aber sie hatte keinerlei Orientierung zwischen den gleichbleibend aufragenden Bäumen mit ihren silbrigen Borken.
    Plötzlich zuckte Imhoteps Fell, er blieb stehen und lauschte. Feli griff nach dem Ankh.
    Es wurde heiß zwischen ihren Fingern.
    Angst kroch ihren Rücken hinauf.
    »Was ist?«, flüsterte sie.
    »Pst!«
    Die Ohren des Katers drehten sich, seine Barthaare zitterten.
    Auch Felina strengte ihr Gehör an. Der Graue Wald war still, viel stiller als jeder normale Wald, denn hier zwitscherte kein Vogel, hier raschelte keine Maus durch trockene Blätter, hier wisperten keine Zweige in einer leisen Brise.
    Und doch – jetzt war ein fernes Rauschen zu hören. Hoch über ihnen.
    »Was ist das?«
    »Duck dich! Das Monster ist erwacht.«
    Panik sprang Felina an.
    »Was … was für ein Monster?«
    »Runter!«
    Sie warf sich auf den Boden, Imhotep über sie.
    Das Rauschen kam näher, wie gewaltige Flügelschläge.
    Ihr Herz begann zu rasen. Fest umklammerte sie das Ankh.
    Es sirrte, vibrierte in ihren Fingern.
    Der Flügelschlag war über ihnen. Doch sie konnte nichts sehen, der Kater hielt sie auf den Boden gedrückt.
    »Gib mir das Ankh, Feli. Schnell. Das Monster wird durch das Amulett angezogen!«
    Mit bebenden Fingern nestelte sie es los.
    »Mir um den Hals, ich lenke das Ungeheuer ab. Bleib du einfach hier liegen«, flüsterte er.
    Sie knotete das Lederband mit zittrigen Fingern um seine Kehle.
    »Keine Angst, ich weiß, wie man es täuschen kann!«
    Und damit sprang er davon.
    Feli grub sich tiefer in das graue Laub ein und biss sich vor Angst auf die Knöchel, damit ihr nicht aus Versehen ein Jammerlaut entschlüpfte.
    Auf was hatte sie sich hier nur eingelassen?
    Das Flügelrauschen wurde leiser, doch noch raschelten die Blätter über ihr. Es musste ein gewaltig großes Tier gewesen sein.
    Und dann hallte plötzlich ein greller Schrei durch den Wald. Ein Schrei aus Todesangst. Noch einmal schrillte er durch die Bäume und brach dann plötzlich ab.
    Feli lag starr auf dem Boden und wagte nicht zu atmen.
    Was war Imhotep geschehen? Hatte das Monster ihn erwischt? Hatte es ihn getötet?
    Sie war jetzt ganz alleine. Alleine in den Grauen Wäldern. Und niemand wusste, dass sie hier war.
    Sie grub die Finger in den Boden und unterdrückte ein Keuchen.
    Was sollte sie nur tun?
    Wie sollte sie nur aus diesen unheimlichen Wäldern wieder herausfinden? Sie kannte die Wege nicht. Und sie hatte das Ankh nicht mehr.
    Oh Gott – das Ankh. Hatte das Monster das Ankh an sich

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