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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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mit allen vier Tatzen. Fast wäre er sie losgeworden, da fuhr ihre Kralle wieder über sein Auge. Blut nahm ihm die Sicht. Ihre Reißzähne bohrten sich in seine Kehle.
    Es wurde schwarz um ihn.
    Finn war direkt nach Pachet aus dem Wasser gekommen und sah mit blankem Entsetzen, dass sie auf Nefer losging. Der wehrte sich zwar, aber noch immer keuchend erkannte Finn, dass der schiere Blutrunst sie gepackt hatte. Nefer hatte keine Chance.
    Er wollte die Kätzin von hinten angreifen, doch schon hatte Nefer sich losgemacht. Er würde zum Baum rennen. So hatte er es bei den Kämpfern gelernt.
    Das würde er nicht schaffen.
    Nefer nicht, aber er, Finn.
    Er raste los. Gerade als Pachet seinen Freund umwarf, hechtete er an ihnen vorbei, erklomm den Stamm, kletterte auf den Ast über den beiden und ließ sich auf den Rücken der Kätzin fallen.
    Mit aller Kraft biss er ihr in den Nacken.
    Er spürte, wie seine Zähne sich in ihr Rückenmark bohrten. Noch einmal zuckte sie, dann wurde sie schlaff.
    Er zerrte sie von Nefer herunter und beugte sich dann über ihn.
    Blut strömte aus der klaffenden Wunde an seiner Kehle.
    Gott, was tun?
    In einigem Abstand hielten sich einige Katzen auf, zu ängstlich, um näher zu kommen.
    Er sah zu ihnen hin.
    »Heilerin!«, rief er. »Ist eine Heilerin unter euch?«
    Die Katzen stoben auseinander, und er stöhnte entsetzt auf.
    »Nicht, Nefer. Du darfst einfach nicht sterben. Das geht nicht.«
    »Mach Platz«, sagte eine der Rotohrigen und stupste ihn sanft an. »Oh, das ist übel. Ich kann die Blutung vielleicht stillen, aber er braucht eine bessere Heilerin als mich. Kennst du eine?«
    »Ich kenn nur Anat.«
    »Hol sie. Sag, es versickert ein Leben. Dann weiß sie schon, was zu tun ist. Ich will versuchen, ihn am Leben zu halten, bis sie kommt.«
    »Ich laufe.«
    Die Heilerin drehte sich um und fuhr ihm mit der Kralle ins Ohr. Es tat scheußlich weh.
    »Botenprivileg. Los!«
    Finn ignorierte den Schmerz und rannte. Zweimal musste er das Botenprivileg in Anspruch nehmen. Einmal, als er halb verdurstet an ein Bächlein kam, an dem andere tranken, dann brauchte er einmal eine Richtungsangabe.
    Er raste bis zur Erschöpfung, aber das Bild des verblutenden Nefers half ihm, weiterzurennen. Dann kamen die Lauben vom Nordviertel in Sicht.
    »Anat«, brüllte er, als er die ersten Lauben erreicht hatte. Zwei Katzen nahmen den Ruf auf. Eine schob ihm ein Stück Fleisch zu. Er schlang es mit wenigen Bissen herunter.
    »Anat. Leben versickert!«, stammelte er.
    »Iss!«, sagte ein alter Kater und legte noch einen Fisch vor ihn hin. »Anat kommt gleich. Aber du musst sie führen.«
    Er verschlang auch den Fisch.
    Dann kam die hellbraune Kätzin. Sie legte ein getrocknetes Hälmchen ab und sah ihn fragend an.
    »Botenohr. Das müssen wir nachher auch noch heilen. Jetzt brauchst du es noch. Wohin?«
    »Heiße Quellen. Nefer, Biss in die Kehle.«
    »Bös. Eilen wir. Aber wir müssen aufpassen, dass ich das hier nicht verliere.«
    Sie nahm das Zweiglein wieder auf, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Die Dämmerung war schon hereingebrochen. Sie brauchten länger als auf dem Hinweg, denn Finn war erschöpft und die Kätzin keine so schnelle Läuferin. Sie schwiegen beide, und als der halbe Mond hoch am Himmel stand und die Wiesen mit seinem bleichen Licht erhellte, erreichten sie die Ansiedlung der Planscher.
    Die Heilerin hatte Wort gehalten; vier weitere Katzen kauerten um Nefer und schnurrten. Doch das Blut tropfte noch immer aus der Wunde an seinem Hals. Es tränkte das Gras unter ihm, und seine Flanken hoben und senkten sich nur noch kaum merklich.
    Pachets Leiche war verschwunden.
    Anat setzte sich neben Nefer und beschnüffelte ihn gründlich. Dann nahm sie ein wenig von dem getrockneten Kraut zwischen die Zähne und kaute daran. Speichel tropfte ihr aus dem Maul auf die Wunde.
    Zu Tode erschöpft, aber seltsam klar beobachtete Finn sie. Irgendwas schien sich zu verändern. Das Blut sickerte langsamer aus Nefers Hals.
    Anat nahm ein nächstes Stückchen von dem trockenen Halm. Diesmal beugte sie sich vor, um es dem Kater ins Maul zu schieben.
    Nefer hustete leicht.
    »Gut so, Nefer. Komm zurück. Komm, Nefer, mein Freund. Bitte, komm zurück«, flüsterte Finn.
    »Schnurr!«, sagte die Heilerin der Planscher.
    Er schnurrte mit allem, was sein müder Körper hergab.
    Nefers Lider hoben sich ein Stückchen. Mondlicht schimmerte in seinem rechten Auge. Das linke war nur eine blutige Masse.
    »Gut

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