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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Ahnung. Karriere? Nein. Oder … vielleicht doch. Aber anders. Mir die Finger schmutzig machen. Ich wollte mal Soldat werden.«
    »Weil dir das Raufen gefällt?«
    »Ich glaube, ich hab mir da so ein bisschen ein romantisches Bild gemacht.«
    »Weil man nicht nur austeilt, sondern auch einstecken muss?«
    »Das ist nicht so das Problem, Nefer. Ihr haut euch hier die Krallen um die Ohren, es gibt Kratzer und Schrammen, aber die heilen wieder. Aber wir Menschen haben andere Waffen erfunden.«
    »Die töten und verstümmeln die Gegner.«
    »Vergiften, verbrennen, verstrahlen …«
    »Du bist kein Killer«, sagte Nefer nüchtern.
    »Nein. Bin ich nicht. Mir fällt es sogar schwer, mein Futter zu töten.«
    »Hab ich bemerkt.«
    »Aber vegetarisch geht eben nicht als Katze.«
    »Also doch Erdbeerpflücker?«
    »Grrr.«
    Sie balgten sich freundschaftlich, und plötzlich hielt Finn mitten im Schlag inne.
    »Ich hab’s.«
    Nefer setzte sich wieder und fegte mit der Zunge über eine zerraufte Stelle im Fell.
    »Gut. Was?«
    »Na, Erdbeerpflücker. Oder zumindest so was Ähnliches. Erinnerst du dich, dass ich Ani, Sem und Pepi von dem Förster erzählt habe?«
    »Tue ich. Der, bei dem Bastet Merit sich jetzt aufhält.«
    »Genau, der Nathan Walker. Feli hat erzählt, der bildet Ranger aus. Leute, die sich um die Natur kümmern, die Tiere und Pflanzen. So was würde ich gerne machen.«
    »Damit kann deine Mama aber nicht angeben, oder?«
    »Och, kommt drauf an. Vielleicht kriege ich ja eine fesche Uniform, und dann lasse ich mir einen Dreitagebart stehen, dann passt das auch schon.«
    »Deine Mama scheint sehr genaue Vorstellungen von Männern zu haben.«
    »Sehr. Und ich will ihren Vorstellungen nicht mehr entsprechen, Nefer. Ich bin weder ein After-shave-Modell noch ein smarter Akademiker noch ein einsamer Wolf.«
    »Ein smarter Kater.«
    »Hier und heute. Aber mag sein, das davon was hängenbleibt.«
    Nefer hob die Nase und witterte.
    »Kommt jemand. Keiner von den Planschern.«
    Finn sog ebenfalls die Luft ein.
    »Zeckenbiss!«
    »Wer?«
    »Pachet.«
    »Rattenschiss.«
    Und schon kam die Kriegerin auf sie zugetrippelt.
    Getrippelt? Nefer stellten sich die Nackenhaare auf.
    »Schau an, schau an, du lebst ja noch, Menschel-Finn.«
    Nefer grollte. Das war eine gehässige Beleidigung. Finn hingegen blieb gelassen.
    »Ja, ich lebe noch. Du ja auch.«
    »Ich bin ja auch eine Katze.« Abschätzend musterte sie ihn. »Du nur ein jämmerliches Wandeltier.«
    »Wenn dir meine Gesellschaft nicht gefällt, dann verpiss dich doch.«
    »Und höflich, wow, wie höflich.« Sie tänzelte näher. »Sogar im Wasser warst du. Dir reicht die Katzenwäsche wohl nicht?«
    »Sag mal, was willst du eigentlich hier, außer rumstänkern?«
    »Mir war nach einem Kater.«
    Sie gurrte Nefer an. Der musterte sie nur mit seinem hochmütigsten Blick. Gleichzeitig überlegte er, wie er sie überwältigen konnte. Schließlich wurde sie wegen des Anschlags auf Feli und Finn gesucht.
    »Kein Interesse, Nefer, Süßer?«
    »Wer hat schon Interesse an einer solchen Schlampe wie dir?«, sagte Finn leise.
    Fauchend drehte Pachet sich um.
    »Wie wagst du kleiner Schleimwurm mich zu bezeichnen?«
    »Als das, was du in meinen Augen bist – eine herumhurende Schlampe.«
    Pachet hielt sich nicht mit weiterem Fauchen auf, sie schlug zu.
    Finn schien das geahnt zu haben, er war schon aus Krallenweite. Und schmähte sie weiter. Das konnte nicht gut gehen, durchfuhr es Nefer. Die Kätzin war eine ausgebildete Kämpferin, Finn nur ein Raufer.
    Und schon flogen Fellbüschel.
    Finn sprang ins Wasser. Nicht ungeschickt, das war sein Element.
    Pachet hinterher.
    Mal waren Pfoten oben, mal Schwänze, mal Nasen und Ohren.
    Nefer blieb angespannt, wartete darauf, eingreifen zu können.
    Plötzlich schoss Pachet aus dem Tümpel und geradewegs auf ihn zu.
    Damit hatte er nicht gerechnet. Ihr erster Angriff bescherte ihm eine blutige Nase, der zweite hätte ihn fast ein Auge gekosten. Er schlug zurück. Sie krallte sich in seinen Schwanz. Er biss ihr in die Pfote. Das war keine Balgerei mehr. Die war völlig durchgeknallt.
    Er kam frei, rannte zu den Lauben.
    Drei der Bewohner schossen davon, als die kreischende Pachet ihm folgte. Er hechtete zu dem einzigen Baum in der Nähe. Pachets Schatten schon neben ihm. Noch einen Sprung weiter.
    Sie kam von der Seite über ihn. Er verfehlte den Sprung und fiel durch die Wucht ihres Aufpralls um. Schon war sie über ihm. Er schlug nach ihr

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