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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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so, Nefer. Lebenskraut«, sagte Anat leise. Und die Umgebenden seufzten.
    Die Wunde an der Kehle schien sich geschlossen zu haben, Nefers Atem wurde kräftiger.
    Anat leckte ihm Hals und Gesicht ab, sorgfältig, Härchen für Härchen.
    Nefer bewegte seine Pfoten und stöhnte.
    »Die Schmerzen kann ich dir nicht nehmen. Deine Kehle ist wund, und du darfst weder schnurren noch sprechen und auch erst mal nichts essen. Das linke Auge kann ich nicht retten. Aber du überlebst.«
    Er blinzelte zum Zeichen, dass er verstanden hatte.
    »Finn, komm her!«
    Finn befolgte Anats Befehl, und sie leckte ihm ein paarmal über das zerrissene Ohr. Heiß und brennend fühlte sich ihre Zunge an.
    »Nicht eben die Art Wunden, die wir mit Lebenskraut behandeln. Aber du wirst so wenigstens keine Narbe behalten«, murmelte sie.
    »Was ist das?«
    »Ein Heilmittel. Für sehr gefährliche Krankheiten und Verletzungen. Lass es dir von Felina erklären.«
    »Ja, danke, Anat.«
    »Und nun wache hier bei deinem Freund. Er wird zwei Tage sehr schwach sein. Dann müsste es mit dem Fressen und Reden wieder gehen. Was ist mit seinem Gegner?«
    »Pachet. Ich … ich habe sie getötet.«
    »Gut.« Anat sah sich um, und die Heilerin der Planscher wies mit der Pfote zu ihrer Behausung.
    »Wenn du mich brauchst, weißt du, wo du mich findest«, sagte sie und folgte der Katze.
    Finn legte sich neben Nefer, der sich zusammengerollt hatte. Einen Augenblick zögerte er, dann rollte er sich um ihn und schnurrte sie beide in den Schlaf.

48. Imhoteps Verwandlung
    Imhotep trat durch den Dolmen in den nächtlichen Wald – eine kleine, unscheinbare graue Katze. Das rote Kopftuch hatte er bei seiner Verwandlung abgelegt und unter losem Laub verscharrt, das Ankh besah er sich eine Weile. Das Lederband war zu weit für seinen Hals, ein hilfreiches Menschel war nicht zu erwarten, das es ihm in passender Länge zurechtgeknotet hätte. Den Anhänger im Maul zu tragen verbot sich bei dem, was er nun vorhatte. Also versteckte er es ebenfalls am Fuße des flechtenüberzogenen Portalsteins. Das Risiko musste er eingehen. Später, wenn er es brauchte, würde er es zurückholen.
    Anschließend machte er sich auf den Weg zu einer menschlichen Ansiedlung. Er kannte die Gepflogenheiten der Menschen gut genug, um sie für seine Zwecke zu nutzen. In den Morgenstunden fand er ein Haus mit Katzenklappe. Er verbarg sich unter den Büschen im Garten und wartete darauf, dass die Bewohner zu ihren täglichen Reviergängen aufbrachen. Die Kätzin, die das Haus bewohnte, machte sich alsbald auch auf ihren Streifzug. Wie ein Schatten schlüpfte Imhotep hinein, durchsuchte kurz die Zimmer, fand den Raum, in dem die Menschen ihre Kleider aufbewahrten, und verwandelte sich in einen Mann. Nackt und bloß stand er vor dem Schrank und streckte sich. Es war immer wieder eine kurze Zeit der Umgewöhnung notwendig, um sich der aufrechten Haltung und des Gebrauchs der Hände zu besinnen, aber dann war er bereit. Der Herr des Hauses hatte einen guten Geschmack in Kleidungsdingen, und auch eine einigermaßen passende Größe. Lediglich die Schuhe waren ihm ein wenig zu eng. Außerdem war nach kurzem Herumstöbern auch eine ausreichende Barschaft gefunden, und dann verließ ein distinguierter grauhaariger Herr in Anzug und Krawatte das Haus.
    Er orientierte sich in dem Ort, fand ein kleines Hotel, in dem er sich ein Zimmer nahm, eine üppige Mahlzeit mit seinem sehr blutigen Steak verschlang und sich dann erst einmal ausruhte. Er war seit über vierundzwanzig Stunden unterwegs, hatte in Trefélin eine weite Strecke mit diesem Menschenmädchen zurückgelegt, einige Zeit benötigt, sich ihrer zu entledigen, sich dann auf den Weg zum Übergang gemacht, den er vor drei Wochen verschlossen hatte und wieder öffnen musste. Und dann hatte er noch als Kleinkatze aus dem Wald bis zum Ort laufen müssen.
    Er schlief die Nacht tief und fest durch, doch als er im Morgengrauen aufwachte, begann er, seine Pläne genauer zu durchdenken. Es gab weitere Vorbereitungen zu treffen.
    Nach dem Frühstück – noch ein blutiges Steak – war er bereit.
    Viel Zeit benötigte er nicht, um herauszufinden, wo sich der Förster Nathan Walker aufhielt. Die freundliche Hotelbesitzerin gab ihm bereitwillig Auskunft. Auch einen Laden, in dem er sich eine passende Ausrüstung für seine Wanderung kaufen konnte, empfahl sie ihm.
    Gegen Mittag hatte er endlich passende Schuhe an seinen Füßen, in der Tasche seiner grünen

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