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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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nächste Mal nicht so dämlich anstellen.«
    »Da bin ich ganz sicher. Kommt zu mir, wenn ihr trotzdem in Schwierigkeiten geratet«, sagte sie so, dass die anderen es nicht hören konnten.
    Dann umarmte sie sie ein letztes Mal und schloss sich Che-Nupet, Nefer und Finn an, die schon am Portal auf sie warteten.
    Der Mond war aufgegangen, und sein vollkommenes, silbernes Rund stand bleich über den Bergen des Mittelgrats.
    »Gehen wir«, sagte Nefer.
    An Che-Nupets Seite trat Feli in das Dämmerlicht der Grauen Wälder.

52. Der finale Kampf
    Im ewig gleichbleibenden Zwielicht herrschte gespenstische Ruhe. Che-Nupet ging voran, Feli folgte, hinter ihr Finn, dann Nefer. Sie hörte ihr eigenes Atmen, ihren Herzschlag und das feine Knistern des trockenen Laubes unter ihren Füßen. Keiner von ihnen sprach.
    Sie waren schon eine gefühlte Stunde unterwegs, als CheNupet stehen blieb und flehmte. Auch Nefer hob die Nase. Seine Barthaare zitterten.
    »Stimmt was nicht«, flüsterte Che-Nupet.
    Feli lauschte.
    Finn neben ihr drehte ebenfalls die Ohren.
    »Können nicht zurück. Ich geh in die Schatten. Ihr nehmt die anderen. Feli, rühr dich nicht.«
    Es raschelte zwischen den Baumstämmen.
    Che-Nupet machte einen gewaltigen Satz.
    Etwas schrie.
    Etwas fauchte.
    Und dann kamen sie.
    Keine Schattengestalten, zwei Kater. Ein grauer und ein grau-weißer.
    Imhotep. Und Shepsi!
    Feli bemühte sich, völlig unbeweglich zu sein. Die Taktik der Mäuse – was sich nicht bewegt, erregt keine Aufmerksamkeit.
    Aber die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Finn kämpfte mit Shepsi. Schien ihn zu bedrängen. Imhotep hatte sich auf Nefer gestürzt. Er war brutal, Nefer geschmeidig. Seine Krallenschläge waren gemein, die Nefers tückisch. Er steckte ein, Nefer wich aus. Mal jagte der eine den anderen, mal kehrte sich die Jagd um. Finn hatte Shepsi auf einen Baum gehetzt. Er sah unschlüssig nach oben. Shepsi sprang. Finn wich aus – gerade noch eben. Shepsi schlug einen Haken und verschwand zwischen den Bäumen im Nebel. Finn hinterher.
    »Finn, nicht!«, schrie Feli.
    Er hörte nicht.
    Nefers heisere Stimme brüllte. »Bleib!«
    Diesen Augenblick nutzte Imhotep, um Nefer in den Nacken zu springen.
    Feli machte einen Satz auf die beiden zu, sprang auf Imhoteps Rücken.
    Der wollte gerade zubeißen. Sie knallte ihm die Faust zwischen die Augen. Eine winzige Chance. Die Finger in seine Nase! Zupacken. Zerren.
    Nefer rollte sich unter ihm herum. Riss das Maul auf, schloss seine Kiefer um die Kehle des Katers.
    Imhotep wurde schlaff.
    Che-Nupet kam angesprintet. Blut troff von ihren Lefzen. Zwischen ihren Krallen hingen Fellfetzen.
    »Weg«, knurrte sie.
    Feli rutschte von Imhotep. Nefer stieß ihn von sich. Che-Nupet hob die Tatze, verharrte einen Augenblick, dann ließ sie sie sinken.
    »Gut, Nefer. Feli, das Ankh.«
    Mit fliegenden Fingern zog sie dem Kater das Band vom Hals. Er blutete nicht.
    »Hab nur zugedrückt«, keuchte Nefer. »Dachte, du brauchst ihn noch.«
    »Tu ich.«
    »Finn ist hinter Shepsi her.«
    »Weiß ich.«
    Feli schauderte.
    »Er wird sich verirren.«
    »Wir werden ihn finden. Aber können den nicht allein lassen.«
    Feli streifte sich den Rucksack vom Rücken und wühlte darin. Sie zerrte ihre zweite Jeans heraus und legte sie vor Che-Nupet und Nefer.
    »Reißt sie auseinander. Ich fessele ihn damit.«
    »Gute Idee!«, sagte Nefer und fetzte die beiden Hosenbeine auseinander. Mit langen Stoffstreifen band Feli die Hinterbeine und die Vorderbeine zusammen.
    »Nimmst du den Ring aus seinem Ohr«, meinte Che-Nupet, und Feli tat auch das. Den Ohrring steckte sie in ihre Hosentasche. Dann sah sie sich um.
    »Ich weiß nicht – wie lange wird der bewusstlos sein?«
    »Keine Ahnung.«
    »Glitschwurm. Wir müssen Finn finden und sollten den hier nicht alleine lassen.«
    Che-Nupet sah den Baum hoch, auf den Shepsi geklettert war.
    »Hängen ihn oben hin. Gehst du hoch, Nefer.«
    »Mhm. Nette Idee. Schaffst du das, Che-Nupet?«
    Die Kätzin kicherte.
    »Bleibt ein bisschen weg von mir.«
    Nefer nickte und kletterte auf den Baum. Auf einem mächtigen Ast legte er sich nieder. Che-Nupet packte den bewusstlosen Imhotep im Nacken und schleppte ihn zum Stamm. Dann – Feli wollte es wieder nicht recht glauben, kletterte sie mit ihm nach oben, bis Nefer ihn mit den Vorderpfoten packen konnte und hochzog.
    »Du hoch und festbinden«, sagte Che-Nupet, und Feli zog sich den Gürtel aus den Schlaufen ihrer Hose. »Nefer, hilf ihr

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