Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
Vom Netzwerk:
zu einer Krallenhand, und ein Knurren grollte aus ihrer Kehle.
    Wie erstarrt verharrte der große Kater vor ihr. Dann kam ein leiser Jammerlaut, und er drehte sich um und jagte in langen Sätzen davon. Noch hörte man das Rascheln und Knacken. Dann herrschte wieder Stille im Wald.
    Nefer rieb sich an ihrer Wade, sie beugte sich nach vorn und hob ihn hoch.
    »Mann, was war das denn?«
    »Maumirr!«
    »Na klasse. Hoffentlich haben wir bald diese scheußliche Gegend hinter uns.«
    »Mau!«
    Er zappelte, und sie setzte ihn wieder auf den Boden. Mit eiligen Schritten lief er voran. Nun stieg das Gelände an, der Pfad verbreiterte sich, der Nebel wurde, so schien es Feli, allmählich lichter.
    Und plötzlich geschah es.
    Nefer blieb stehen. Sah sie an, schnurrte leise und begann zu wachsen. Erst wie ein Schatten, dann füllte sein Körper diesen Schatten aus, und vor ihr stand ein großer, schlanker, äußerst muskulöser schwarzer Kater, dessen Kopf ihr bis an die Brust reichte.
    »Nefer!«, keuchte sie.
    »Maumau!«
    Dann stupste er sie leicht mit der Nase an und wies nach vorne.
    Ein Lichtschein war zu erkennen, ein halbrunder Ausgang. Sie eilten darauf zu.
    Nefer trat zuerst durch das Portal, dann machte auch Feli den mutigen Schritt in das unbekannte Land.
    »Trefélin!«, murmelte sie ergriffen, als sie über die mondbeschienene Landschaft blickte. Sie ließ den Rucksack von den Schultern gleiten und stellte ihn erleichtert ab.
    Wälder, das silberne Band eine Flusses, ein weites Tal mit Wiesen und kleinen Gehölzen, in der Ferne ein Gebirgszug.
    Nefer kreischte. Feli wurde umgeworfen. Etwas Großes, Pelziges stürzte sich auf sie. Ein Raubtiergebiss mit langen Reißzähnen näherte sich ihrem Hals. Sie riss die Arme schützend vor. Das Kreischen wurde greller, die Katze verschwand. Feli rappelte sich auf, sah Nefer mit einer riesigen Tigerkatze kämpfen. Eine andere Tigerkatze sprang auf sie zu. Sie versuchte fortzulaufen. Das Tier setzte ihr nach, sprang ihr in den Nacken, packte sie an der Jacke und zerrte sie weiter. Ihr Kopf schlug an einen Stein.
    Es verlöschte ihre Sicht.
    Ihr Gesicht wurde mit einem feuchten, warmen, etwas rauen Lappen gewaschen.
    Felina blinzelte.
    Der Lappen war rosa und hing aus dem Maul einer großen, rotbraunen Katze. Dann verschwand er, und sie hörte das Schnurren.
    »Wo …?«
    »Murmrrip brmripps.«
    »Oh!«
    Feli schloss die Augen wieder. Ihr Kopf tat weh. Ihr Rücken auch, und wenn sie es recht betrachtete, auch ihre Handflächen und das rechte Knie.
    Trefélin. Zwei Katzen hatten sie angegriffen. Riesige Katzen.
    Sie tastete nach dem Anhänger.
    Weg!
    Entsetzt riss sie die Augen auf und starrte die Katze neben sich an.
    »Murrips!«
    Die hob ein zerbissenes Lederbändchen hoch und machte einen unglücklichen Eindruck.
    Scheiße, da war was passiert. Und wo war Nefer?
    »Nefer?«, fragte Feli. Die Katze wies mit der Nase hinter sich. Dort kam der schwarze Kater angelaufen. Sie rappelte sich auf und sah ihm entgegen. Er trabte auf sie zu und fegte mit der Pfote an sein Ohr. Der Ring blitzte auf.
    »Ja, scheint wohl das Beste.«
    Feli betrachtete ihre zerschundenen Hände. Die Haut war aufgeschrammt und blutete, aber die Finger konnte sie noch bewegen. Umständlich löste sie den Ohrring aus Nefers Ohr und legte ihn selbst an.
    »Was ist passiert?«
    »Rattenscheiße!«
    »Und genauer?«
    »Das waren zwei Kriegerinnen. Ich kenn sie nicht. Du, Che-Nupet?«
    »Nein, seh nur ihre Schwänze verschwinden. Wer ist das Mädchen, Nefer? Dein Mitbringsel?«
    »Die Trägerin des Ankh. Oh großer Sphinx, es ist weg.«
    »Sieht so aus.« Feli nahm das Lederband und betrachtete es. »Durchgebissen. Ich kann wohl froh sein, dass die meinen Hals nicht gleich mit durchgebissen haben.«
    »Wir müssen zum Rat.«
    »Ist das weit? Mir tut ziemlich viel weh.«
    »Gib mir den Rucksack, den trage ich.«
    Feli nickte, stöhnte leise auf und tastete nach ihrem Hinterkopf.
    »Da ist eine Beule.«
    »Zeig mal«, forderte die rotbraune Katze sie auf. Und dann strich wieder die raue Zunge darüber. Erstaunlicherweise tat es nicht weh, sondern es linderte sogar den Schmerz. Aber Feli flog doch ein milder Ekel an. Sie mochte nicht so abgeleckt werden.
    »Gibt es hier irgendwo Wasser?«
    »Hast du Durst?«
    »Nee, ich will mich waschen.«
    »Mit Wasser? Igitt!«
    »Na, besser als mit deiner Zunge.«
    Che-Nupet kicherte. »Die ist aber ganz sauber. War nur in meinem Maul! Weiß man, was im Bach

Weitere Kostenlose Bücher