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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Logisch!«
    »Und da kommen unsere Fährtenleser.«
    Finn und Nefer schienen einen Waffenstillstand geschlossen zu haben, und Nefer stupste sie sogar freundschaftlich mit der Nase an.
    »Na, ausgeschlafen?«
    »Wach und munter. Habt Ihr Fährten gefunden?«
    Hatten sie nicht, die Spurensuche hatte höchst widersprüchliche Ergebnisse gezeitigt. Die Entführung der Menschel war definitiv zu lange her. Immerhin schienen Felis Überlegungen den beiden Katern einzuleuchten, und sie waren einverstanden, zu den verbrannten Lauben aufzubrechen. Auch wenn sie murrten, dass Felina ihr Vorankommen sehr verlangsamte. Da sich aber auch Che-Nupet wieder in höchst seltsamen Gangarten übte, die nicht eben für große Geschwindigkeiten geeignet waren, mussten sie sich dreinschicken.
    Gegen Mittag aber wünschten auch Finn und Nefer eine Pause zu machen. Es war inzwischen heiß und schwül geworden, und während die Katzen im Schatten eines kleinen Wäldchens schliefen, sammelte Feli Blaubeeren, Erdbeeren und Himbeeren, die in großer Menge dort reiften. Mit ihrem Napf setzte sie sich neben Finn und löffelte ihn aus.
    »Fehlt nur etwas Schlagsahne drauf«, murmelte sie.
    »Sag bloß nichts von Sahne.«
    Sie kraulte ihn.
    »Heimweh?«
    »Mhm.«
    »Nächsten Vollmond.«
    »Hoffentlich.«
    Sie lehnte sich an ihn und döste ebenfalls ein.
    Später, als die Sonne niedriger stand, setzten sie ihren Weg fort. Und in der Abenddämmerung hatten sie ihr Ziel fast erreicht. Nefer blieb an dem Bächlein stehen und hob die Nase. Dann öffnete er auch sein Maul und sog die Luft ein.
    »Keine Menschel. Aber trotzdem ist da jemand.«
    Finn flehmte ebenfalls, und Che-Nupet schnüffelte vernehmlich.
    »Wenn ihr mich fragt – Waschbären«, sagte Finn schließlich.
    »Spannend! Wohnen die hier?«
    »Nein, die sollten oben am Halbmondplateau ihr Revier haben«, meinte Nefer.
    »Sollen wir sie mal besuchen?«
    »Besser, wir beobachten sie erst mal. Ich trau den kleinen Tricksern nicht mehr.«
    »Kluger Finn«, schnurrte Che-Nupet.
    »Schleichen wir uns mal etwas näher. Feli, besser, du bleibst hier.«
    »Weil ich nicht schleichen kann?«
    »Richtig. Und weil du nach Mensch riechst.«
    Gut, das leuchtete ihr ein, und sie legte ihren Rucksack ab, um einen Energieriegel herauszukramen. Che-Nupet blieb bei ihr und angelte sich einen Fisch aus dem Bach. Einen sehr kleinen.
    »Muss auf meine Figur achten. Ist aber blöd, weil ich immer so Hunger hab!«
    »Du hast eine ganz wundervolle Figur, Schnuppel.«
    »Findest du?«
    »Ich hab noch nie einen so schönen Bauch gesehen wie deinen, ehrlich.«
    Schlapp!
    Leichter Fischgeruch lag in dem feuchten Zungenwischer, der über Felis Gesicht ging. Sie verkniff es sich, zum Bach zu eilen, und sich zu waschen. Es hätte ihre Freundin bestimmt beleidigt.
    »Ich ess noch einen, ja?«
    »Nur zu.«
    »Komm mit, dann kannst du dein Gesicht waschen.«
    »Sag mal, liest du Gedanken?«
    »Weiß ich’s?«
    Che-Nupet hoppelte davon.
    Sie konnte Gedanken lesen, definitiv. Genau wie der Weise.
    Feli folgte ihr verblüfft.
    »Eine ganze Kolonie haust da in der alten Laube, aber von Menscheln keine Spur«, berichtete Nefer später, als sich die Dämmerung über das Land legte.
    »Ist dein Freund Anoki dabei, Finn?«, wollte Felina wissen.
    »Ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Man sollte sich fragen, was die Waschbären ausgerechnet in Shepsis Laube zu suchen haben.«
    »Ja, das sollte man.«
    »Wir fangen uns einen und quetschen ihn aus«, knurrte Finn.
    »Draufhaun und kaputt machen!«, grummelte Che-Nupet.
    »Oder etwas subtiler«, schlug Nefer vor. »Morgen.«
    Sie beobachteten die Truppe Waschbären seit dem Morgengrauen, und als sich einer von ihnen zum Bach hinunter begab, um eine Möhre zu waschen, schlich Nefer sich geduckt von hinten an, kauerte sich nieder, ruckelte kurz mit den Hinterpfoten und sprang.
    Der Waschbär gab einen winzigen Quiekser von sich, als er im Nacken gepackt und hochgehoben wurde. Nefer eilte auf ihr Versteck zu und ließ den schreckensstarren kleinen Bären fallen.
    »Kennst du den, Finn?«
    Finn stieß den Waschbären mit der Pfote an.
    »Die sehen alle ziemlich gleich aus. Wie heißt du, Kumpel?«
    Der Waschbär machte sein Maul auf und wieder zu, es kam aber kein Laut heraus.
    »Hat Angst«, brummelte Che-Nupet.
    Felina kniete neben dem Waschbären nieder und versuchte, Blickkontakt aufzunehmen. Der aber hatte die blanke Panik in den Augen.
    »Hey, Junge, wir tun dir nichts!«
    »Mach keine

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