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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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eine gewisse Zuneigung zu dir empfindet«, sagte der Weise.
    »Das kann sie aber gut verstecken.«
    »Das ist ihre Art.«
    »Schon gut, ich mag sie auch. Aber zu Che-Nupet könnte sie freundlicher sein.«
    »Das könnte sie. – Che-Nupet?«
    »Mhm?«
    »Enttäusch Majestät nicht.«
    »Hör ich, ne.«
    »Amun Hab, darf ich mit Che-Nupet noch ein bisschen tratschen?«
    »Ach, macht doch, was ihr wollt!«
    Feli kicherte und schubste ihre Freundin vom Felsen. Sie schlenderten zu ihrer Laube und legten sich nebeneinander auf das Lager.
    »Hat Shaman mich gerufen«, sagte Che-Nupet endlich. »Wollte ich nicht hören. Aber hat er Warnung vor Shepsi gesagt. Müssen wir aufpassen morgen. Führ ich dich andere Wege. Vertraust du mir?«
    »Das weißt du doch. Ja, Schnuppel, ich vertraue dir. Aber – glaubst du wirklich, dass der Sphinx mir antwortet?«
    »Wird er. Ist nicht böse, nur streng.«
    »Dein Papa.«
    »Weißt du, ne.«
    »Warum ist Sheshat so gehässig zu dir, Schnuppel?«
    »Weiß nicht.«
    Also gut, das war wieder einmal verbotenes Gelände. Also erzählte Feli von dem Eibenhain und ihrem Traum oder der Vision von Nathan.
    »Gibt solche Stellen, kennen nicht viele Menschen. Haben manche Ehrfurcht, andere Furcht. Du hast Ehrfurcht. Nathan hatte Furcht. Hab ich ihn gefunden, da. Verirrt, ne. Hab ich geholfen.« Versonnen schaute Che-Nupet in das Blattgeflecht der Laube. »War er gut zu mir, ne. Freut sich über Führen. Hab ich ihn hergebracht, in die Witterlande. Hat ihn geheilt.«
    »Er war krank?«
    »War seine Seele. Nach dem Feuer im Wald, ne.«
    »Er ist dir dankbar, Schnuppel. Er nennt dich Wingcat.«
    »Ja, weiß er. War ich dumm. Hab ihn so gerne.«
    »Dann besuch ihn doch.«
    »Besser nicht. Tut weh, ne. Gibt kein Zusammensein. Nur Mensch und dicke Katze.«
    Wie sie und Nefer.
    Auch das ging nicht.
    »Aber du bleibst trotzdem ein paar Tage bei mir, Schnuppel. Wir müssen ein neues Tuch für dich aussuchen.«
    »Mach ich.«

52. Sorge um Chipolata
    Tanguy hatte eine gewisse Routine entwickelt, und seit er mit Finn über seine Träume gesprochen hatte, waren die Panikattacken weniger geworden. Auch die Kopfschmerzen waren beinahe ganz abgeklungen. Noch glaubte er nicht alles, was man ihm berichtet hatte, aber er war bereit zu akzeptieren, dass der menschliche Geist zu ziemlich verrückten Kapriolen imstande war. Nicht bei jedem vermutlich, aber bei einigen Menschen. Und diese Verletzung, die der Puma ihm zugefügt hatte, mochte etwas in seinem Hirn verändert haben. Eine andere Form von Fantasie und Vorstellungsvermögen – solange es ihn nicht an seinem normalen Leben hinderte, war es erträglich.
    Er ritt jeden Morgen aus und erkundete seine neue Heimat, half Nathan im Haus und im Hof, kümmerte sich darum, einen Studienplatz zu bekommen, und hielt den Kontakt zu seinen Eltern aufrecht. Er hatte eben eine lange Mail beantwortet, als das Telefon klingelte.
    »Hi Finn!«
    »Hallo Tan. Ist Nathan in der Nähe?«
    »Ist unterwegs. Was gibt es?«
    »Ein Problem. Kristin, meine Schwester, hat mich eben angerufen. Chip und Pu-Shen haben sich mit einem Streuner geprügelt. Seither ist Chip verschwunden.«
    »Was – äh – bedeutet das?«
    »Ah, okay. Chipolata ist meine Katze, Pu-Shen ist Felis Kater. Der Streuner war ein graubrauner Maine-Coon. Die Nachbarin und Kristin haben ihn eingefangen und ins Tierheim gebracht.«
    »Und was soll Nathan da nun machen?«
    »Oh Mist, Mann, Tan. Ich glaube, dass dieser Kater Shepsi ist. Verstehst du? Der Typ, der die Biker auf mich gehetzt hat. Wir müssen ihn in unsere Gewalt bringen. Irgendwie einsperren oder so was. Ich kann hier nicht weg. Kannst du uns helfen?«
    Gestaltwandler. Finn glaubte so fest daran. Tanguy knirschte mit den Zähnen.
    »Tan?«
    »Ja, schon gut. Ich werde sehen, was ich ausrichten kann.«
    »Richte Nathan aus, er soll sich um den Kater im Tierheim kümmern, und fahr du zu meiner Schwester. Bitte. Auch wenn du es nicht wirklich verstehen kannst. Es ist wichtig.«
    »Okay. Ich melde mich.«
    »Danke.«
    Tan schickte seine Mail ab und holte sich die Schlüssel für den Jeep. Vielleicht war es ja ganz nett, Finns Schwester kennenzulernen.
    Er hielt kurz darauf vor dem Haus und bemerkte das Mädchen, das an einem Zaun stand und aufmerksam in den Garten starrte.
    »Chipolata! Chipi!«, rief sie leise.
    Er ging zu ihr.
    »Bist du Kristin?«
    Sie fuhr herum.
    »Huch. Ja. Oh, und du bist Tanguy, ja? Finn hat angerufen und gemeint, du kümmerst dich um

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