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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Feli sie ab.
    »Wirst du hier gut versorgt?«
    »Menschenmedizin. Sie wollen mir ein neues Bein machen. Aber was nützt mir das?«
    »Hier viel, dort nichts. Was würden eure Heiler machen? Mit Lebenskraut behandeln?«
    »Ja, aber es wächst auch damit nicht nach.«
    »Tija, ich kenne aus der Tierarztpraxis einen Hund, dem ein Hinterbein fehlt. Er hat sich dran gewöhnt. Und Che-Nupet hat neulich mit Chip auf drei Beinen gekämpft.«
    »Che-Nupet macht immer solch einen Quatsch.«
    »Sicher. Aber sie hat bewiesen, dass es geht.«
    »Vielleicht. Ich muss zurück. Feli, sag den anderen, dass wir zurück müssen.«
    »Natürlich. Am Mittwoch ist Vollmond. Aber vielleicht solltest du noch einen Monat bleiben.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Na gut, irgendwas wird uns schon einfallen.« Che-Nupet würde etwas einfallen, dachte Feli. Dann kam sie auf den Ring zu sprechen.
    »Wir haben da noch ein ganz anderes Problem. Jemand hat Seba den Ring gestohlen, Tija.«
    »Ja, mir wollte auch einer den Ring aus dem Ohr nehmen. Kurz bevor ich das Bewusstsein verlor. Aber ich habe ihn noch.«
    »Was? Wer?«
    »Ja, ein Mann. Ich kann mich nur verschwommen erinnern. Dann warst du da.«
    »Jemand kennt also die Bedeutung der Ringe.«
    Das fühlte sich an wie ein Schlag in den Magen.
    »Darum muss ich zurück, Feli. Ich hab Angst.«
    »Ich verstehe. Würdest du den Mann wiedererkennen?«
    Tija überlegte einen Moment. Dann schüttelte sie wieder den Kopf.
    »Ich glaube nicht. Es war nur dieses Gefühl, dass er an meinem Ohr zerrte. Ich konnte nicht richtig sehen und alles.«
    Feli streichelte noch einmal ihre Hände.
    »Ist nicht schlimm. Wir kümmern uns darum. Es hilft uns schon weiter zu wissen, dass jemand da war, der Bescheid weiß. Das grenzt den Kreis der Verdächtigen ziemlich ein, nicht wahr?«
    »Ja, viele wissen nicht darum.«
    »Ronya?«
    »Sicher. Und Kathy und Alan.«
    »Die kenne ich nicht.«
    »Du wirst sie irgendwann treffen. Frag Majestät nach ihnen.«
    »Wenn ich euch wieder besuchen komme.«
    Ein Arzt betrat das Zimmer und bat Feli, ihren Besuch zu beenden.
    »Ich komme morgen wieder, Tija. Mach dir keine Sorgen. Es wird schon einen Weg geben.«
    »Danke, Feli.«

26. Majestätens vergebliche Suche
    Majestät schleuderte den toten Fisch mit Schwung in die Laubenwand, wo er mit dem Kopf zuerst zwischen den Ästen stecken blieb. Ein paar rote Blüten rieselten herab. Nefer und Amun Hab saßen in geduckter Haltung vor ihr und schwiegen.
    »Sitzt nicht so belämmert da«, fauchte sie. »Ihr wisst doch, dass ich schlechte Laune habe.«
    »Ja, Majestät.«
    »Ist doch klar, dass ihr nicht schuld daran seid.«
    »Nein, Majestät.«
    »Heiliger Sphinx, ihr geht mir auf den Schwanz!«
    Derselbe peitschte wild hin und her.
    »Ja, Majestät.«
    »Und wenn hier noch einmal einer ›Ja, Majestät‹ sagt, vergesse ich mich!«
    »Ja …!«
    Nefer hielt flugs die Schnauze. Amun Hab brummte ganz leise.
    »Ich hab nichts erreicht. Das verstimmt mich.«
    Verstimmt war leicht untertrieben, fand Nefer. Majestät war stinksauer. Sie scheiterte nicht gerne. Und ihre Versuche, Nathan Walker zu erreichen, waren gescheitert. So stellte sie es zumindest dar. Und das, obwohl sie über große Kräfte verfügte, die von dem königlichen Ankh noch verstärkt wurden. Was genau schiefgelaufen war, verriet sie jedoch nicht.
    »Bastet Merit, in wenigen Tagen ist Vollmond, und die Ausgesandten werden zurückkommen«, sagte Amun Hab. »Wir müssen uns darauf verlassen, dass sie mit den Gefahren umzugehen wissen. Und es ist auch nicht völlig sicher, dass es in den Grauen Wäldern von Schlangen wimmelt. Die Geomanten halten es für ein einmaliges Phänomen, was diese undichte Stelle am Roc’h Uhel betrifft.«
    »Tija und Seba sind Hofdamen, keine Kämpferinnen«, grummelte Majestät.
    »Wohl aber Sem, Pepi und Ani«, entgegnete Nefer in ruhigem Ton, obgleich auch er eine gewisse Beklommenheit verspürte. Sie waren Raufer, aber das, was er in den Witterlanden erlebt hatte, war mit keiner Katzenbalgerei zu vergleichen.
    »Che-Nupet ist bei ihnen«, sagte Amun Hab.
    »Che-Nupet kann ihnen nicht helfen«, erwiderte Majestät knapp.
    »Vielleicht doch …«
    »Nein, Amun Hab. Aus verschiedenen Gründen kann sie es nicht. Ach Rattenschiss!«
    Es klang resigniert, und Bastet Merit legte sich wieder auf ihren Ruheplatz.
    »Ich gehe ihnen mit einigen Kämpfern entgegen«, schlug Nefer vor.
    »Mhm.«
    Amun Hab setzte sich auf.
    »Es lauern noch andere Gefahren

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