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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Nicht nach Katze.« Che-Nupet kratzte sich am Ohr. »Du warst gleich da.«
    »Ja, das stimmt. Ich war die Erste … halt, nein, zwei Männer waren schon an dem brennenden Wrack.«
    »Kamen woher?«
    »Kein Ahnung. Wahrscheinlich Autofahrer, die gehalten haben. Oder die auf den Feldern gearbeitet haben. Ich habe sie mir nicht genau angesehen.«
    »Musst du erinnern, Feli! Machst du Augen zu, ne.«
    »Da sehe ich furchtbare Bilder, Schnuppel.«
    »Denk Baum.«
    Ein Kreis aus Bäumen, eine silbrige Birke, eine duftende Pinie, eine schlanke Weide und eine düstere Eibe, in der Mitte eine runde, grasbewachsene Lichtung. Dieses Bild hatte Che-Nupet einst für sie heraufbeschworen. Und in dieser Mitte würde sie sicher sein vor dem Ansturm der Schreckensbilder.
    Feli versuchte es, und in lebhaften Farben entstand das Rund in ihren Gedanken. Einen Moment lang hielt sie sich still darin auf, dann machte sie sich auf die Suche nach den Ereignissen kurz nach dem Unglück.
    »Einer kam von der Straße«, murmelte sie. »Er hatte – ja, er trug eine Motorradkombi, wie ich auch. Klar. Er schleppte eine Frau zur Böschung. Der andere hatte braune Hosen und einen grauen Pullover an. Er sah sich um. Dann beugte er sich über jemanden. Ich habe ihn nicht weiter beachtet, sondern nach Tija und Seba gesucht. Dann fand ich Tija, und er war … war, nein er ging ein Stück weg.«
    »Machst du gut, ja!«
    Feli machte die Augen wieder auf.
    »Die beiden Männer hatten nichts miteinander zu tun. Aber ich kann nicht sehen, woher der zweite kam.«
    »Machen wir anders herum, ja? Warum Bus kaputtmachen?«
    »Sehr gute Frage, Schnuppel, die sich bestimmt eine ganze Reihe von Leuten stellen.« Feli setzte sich an ihren PC und schaltete ihn ein. »Es hat auch in anderen Ländern schon solche Anschläge gegeben. Von Terroristen und so. Du weißt, was Terroristen sind?«
    »Weiß ich.«
    »Was weißt du eigentlich nicht?«
    »Weiß nicht.«
    »Ah, klar. Na gut. Ein Terroranschlag würde natürlich einen Mann wie Sem wirklich verdächtig machen. Aber solche Typen brüsten sich eigentlich immer mit ihren Taten, weil sie damit ihre abgedrehten Prinzipien verkünden. Ich schau mal in die aktuellen Nachrichten.«
    Während Feli sich durch die Seiten mauste, stiefelte Che-Nupet im Zimmer auf und ab. Dann hüpfte sie auf den Schreibtisch und starrte auf den Bildschirm.
    »Möchtest du auch mal?«
    Sie hob die Pfote und klickte die Krallen heraus.
    »Schwierig, ne. Brauch ich andere Tasten.«
    »Mhm. Gibt keine neuen Meldungen.« Sie suchte weiter. »Ah, doch, hier. Sie schreiben, im Bus sei Sprengstoff angebracht worden, der vermutlich mit einem ferngesteuerten Impuls gezündet wurde. Ein Bekennerschreiben hat man bisher jedoch nicht gefunden. Na ja, wahrscheinlich würde man so etwas auch nicht gleich der Presse weiterleiten.«
    »Wer war im Bus?«, fragte Che-Nupet.
    »Weißt du doch. Die Mädchen, die zu dem Contest wollten.«
    »Wolltest du auch. Wollte Kristin. Wollte ihre Mutter, ne.«
    »Scheiße!«, entfuhr es Feli.
    »Denkst du?«
    »Nerissa wäre mitgefahren, wenn sie nicht noch telefoniert hätte. Und Georgie war an der Haltestelle.«
    »Der, den Chip gekratzt hat, ja?«
    »Den ihr beide neulich so elegant vertrieben habt. Er ist ihr Ex, und er stalkt sie.«
    »Ist er gefährlich, ja?«
    »Kann sein. Aber eigentlich auch doof. Aber man weiß nie. Ich werde es ihr jedenfalls sagen.«
    Feli strich Che-Nupet über den Rücken. Unter ihren Fingern spürte sie die Narben, die sie dort trug. Auch ihre Katzenfreundin war einmal schwer verletzt worden.
    »Komm, wir besuchen Tija.«
    »Kann ich in Krankenhaus?«
    »Mhm, so nicht. Die haben was gegen Tiere. Sie fusseln. Aber du könntest …«
    »Darf nicht.«
    »Dann bleibst du wohl besser hier.«
    »Mach ich.«
    Tija sah elend aus, aber sie war bei Bewusstsein. Ronya war bei ihr, aber die verabschiedete sich, als Feli in das Zimmer trat.
    »Mach ihr Hoffnung, Feli. Für sie ist es furchtbar, ein Bein verloren zu haben«, sagte sie leise, als sie an ihr vorbeiging.
    »Sie kann hierbleiben.«
    »Nicht für immer.«
    Diese Antwort bestätigte Feli, dass Ronya über Trefélin und seine Bewohner etwas wusste. Sie trat an Tijas Bett und nahm deren Hand in die ihre.
    »Seba liegt am Dolmen. Wir haben die Große Klage für sie gesungen.«
    Tija nickte. Ihre Augen schwammen.
    »Sie war so lange meine Freundin.«
    »Sie war eine wunderschöne Katze.«
    Die Tränen rannen Tija über die Wangen, und sacht tupfte

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