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Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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Außerdem, was können die ihm schon? Sie haben keine Beweise.« Langsam beugte sich Marquart zu Bange herüber und hielt seinen Kopf dicht an den des Kommissars. »Warum habe ich bloß solche Schwachköpfe in meiner Abteilung?«, zischte er leise. »Es gibt eine Aufzeichnung von dem, was passiert ist. Das wusstest du noch nicht ... wie?« Ungläubig starrte Bange Marquart an. »Was heißt Aufzeichnung? Wir haben doch überhaupt keine Videoüberwachung angeordnet«, kam es vollkommen verdattert aus ihm heraus. »Sie selbst haben doch die Bewachung Herzogs in der Hand gehabt.« Marquart bekam einen hochroten Kopf. »Was weiß ich wie?«, brüllte er. »Jedenfalls ist Kurz im Besitz dieser Aufzeichnung. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Merten anfängt zu singen. Also werden wir uns der Sache annehmen müssen. Geht das in Deinen unterbelichteten Schädel rein oder bist Du so verblödet, dass Du glaubst, Merten würde nicht versuchen, wenigstens ein kleines Stück von seinem Arsch zu retten, wenn er es kann?«
     
    Banges Gesicht war blass geworden. »Was haben Sie vor? Merten ist in Untersuchungshaft. Ihn da raus zu holen ist schlicht unmöglich.« Ratlos sah Bange Marquart an. Was er mit einem Mal in dessen Gesicht lesen konnte, trieb ihm kalten Schweiß auf seine Stirn. »Sie können doch nicht ... !« Marquarts Augen bohrten sich in die von Kommissar Bange. »Nein mein Lieber, … Sie können. Sie gehen doch öfter mit ein paar Männern vom Wachpersonal der JVA einen heben.« Kommissar Bange musste schlucken. »Das können Sie nicht von mir verlangen«, stotterte er. Ungerührt redete Marquart weiter. »Sie brauchen es ja nicht selbst zu machen. Ein paar der Häftlinge dort, die warten nur auf so eine Gelegenheit.«
    Marquart schob sich mit dem Finger die Brille hoch auf die Nase. »Wenn Sie es nicht tun, dann können Sie sich schon einmal eine Grube schaufeln.« Die Leute, die hinter mir stehen und von denen das ständige Geld für Ihre Kooperation stammt, die fackeln nicht lange. Das sollte Ihnen klar sein. Mit einem Loch im Kopf sind Sie bei denen noch gut bedient.« In Banges Kopf begann sich alles zu drehen. Worauf hatte er sich bloß eingelassen? »Also schön«, sagte er schließlich. »Ich werde sehen, was ich tun kann.« Merten saß in der kleinen Einzelzelle und hielt seinen Kopf zwischen den Händen. Sie hatten ihn ordentlich eingeschüchtert. Die Zukunft, die sie ihm ausgemalt hatten, verhieß nichts Gutes für ihn. Außerdem wusste er schließlich selbst, wie es im Knast zuging. Für jemanden wie ihn würde es die Hölle werden. Von Marquart hatte er bisher noch nichts gehört. Langsam wurde ihm klar, dass sie ihn den Wölfen zum Fraß vorwerfen würden. Aber sie sollten sich irren. Wenn er schon in den Knast wandern sollte, würden ihn ein paar Leute dahin begleiten. Dieser junge Kommissar hatte ihm einen Deal angeboten, der vielleicht seine einzige Rettung war. Er musste die Hintermänner nennen und als Zeuge für die Staatsanwaltschaft vor Gericht aussagen. So konnte er zumindest damit rechnen, in ein Gefängnis verlegt zu werden, in dem sein Leben einigermaßen sicher war. Kommissar Korte hatte ihm noch einmal eine Bedenkzeit gegeben. Morgen früh musste er sich entschieden haben. Merten ließ sich zurück auf die harte Pritsche fallen und machte die Augen zu. Er hatte sich bereits entschieden.
     
    In der JVA war es ruhig, und das schwache Licht auf den Gängen sorgte für eine noch monotonere Stimmung, als sie schon bei Tag herrschte. Es waren noch fast zwei Stunden bis zum Sonnenaufgang. Der ganze Block lag in tiefem Schlaf. Nur in einer der Zellen lagen zwei der Häftlinge wach auf ihren Pritschen. Das schwache Licht, das von der Außenbeleuchtung durch die Scheibe des kleinen Fensters fiel, ließ nur wenig vom Gesicht der beiden Männer erkennen. Beide hatten lebenslänglich. Sie kannten die eisernen Spielregeln, die hier herrschten, nur zu gut. Um das Leben einigermaßen erträglich zu gestalten, gab es zwei Möglichkeiten. Entweder man hatte Geld oder Beziehungen. Aber Beziehungen, bei denen auch etwas für einen heraussprang, die musste man sich schon erarbeiten. Genau darauf warteten die beiden. Jetzt hatten sie die Gelegenheit, sich Respekt und ein paar Privilegien für die Zukunft zu sichern.
    Im Türschloss der Zelle war ein leises Knacken zu hören. Hellwach lagen sie da und warteten einen Moment. Dann standen sie auf. Ihre Sachen hatten sie am Abend erst gar nicht ausgezogen. Als sie

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