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Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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Maria, die Haushälterin der Vigianis. »Na, wenigstens Sie! Ich muss meinen Vater sprechen, Maria. Es ist dringend. Beeilen Sie sich.«
     
    Maria merkte der Stimme des Conte an, dass es ratsam war, keine unnötigen Fragen zu stellen. So schnell sie konnte, rannte sie die Treppe hoch zu den Zimmern des alten Conte. Sie klopfte an und hörte von drinnen die schwache Stimme Donatellos. Als sie hereinkam, saß der Conte in einem Sessel und hielt auf seinem Schoß ein altes Familienalbum. »Conte Donatello, Ihr Sohn ist am Apparat. Er sagt, es sei sehr dringend.« Müde sah der Conte zu ihr herüber. »Ist gut Maria, ich werde das Gespräch hier annehmen.« Maria ging wieder hinunter und legte den Hörer auf. Aus dem Kaminzimmer heraus hatte Bice das Ganze beobachtet. Nachdem Maria wieder in ihrer Küche verschwunden war, ging sie hinüber zur Bibliothek. Sie schloss die Tür hinter sich und ging zu dem Telefon, das dort auf einem kleinen Tisch stand. Einen Moment lang überlegte sie. Dann griff sie nach dem Hörer und hob ihn vorsichtig ab. Der alte Conte hatte in seinem Zimmer das Gespräch mit seinem Sohn entgegengenommen. Ferruccios Stimme ließ das Telefon fast zerspringen. Wütend schilderte er seinem Vater die rätselhaften Ereignisse der letzten Stunden. Dann kehrte die eisige Kälte in seine Stimme zurück. »Du musst zum Jagdhaus, Vater. In einer Stunde werden unsere Freunde dort mit dem Hubschrauber landen. Ich weiß nicht, ob sie mit uns ein böses Spiel treiben oder jemand anderes dahintersteckt. Auf jeden Fall müssen vorerst alle Unterlagen über das Projekt in Sicherheit gebracht werden. Noch etwas. Guiseppe hat heute Morgen diesen falschen Baranow, diesen Hauptkommissar vom BKA, dort unten eingesperrt. Er kann uns ohnehin nicht mehr von Nutzen sein. Erschieß ihn! Sicher ist sicher … und spart Dir außerdem das Geld für den Rubens.«
    Bei den letzten, sarkastischen Worten von Ferruccio Vigiani schossen Tränen in Bices Augen. Ihre ganze Welt stürzte innerhalb von Sekunden für sie ein. Ihr Bruder und ihr Vater, eine Bande von Verbrechern der übelsten Sorte! Victor Baranow, der Mann , den sie liebte, Ermittler einer ausländischen Behörde! Mit welchem Auftrag auch immer er hierhergekommen war, er hatte sie lediglich für seine Zwecke benutzt. Sie war nahe daran, laut aufzuschreien, aber dann fand sie ihre Beherrschung wieder. Lautlos legte sie den Hörer auf die Gabel und sank in den Sessel neben sich. Starr blickte sie vor sich hin. Die Tür ging auf, und jemand schaltete das Licht ein. Ihr Vater stand da und sah sie an. »Was machst Du hier im Dunkeln, Bice? Ich glaube, Du machst Dir zu viele Gedanken. Du solltest schlafen gehen. Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.« Der Conte ging zu dem Waffenschrank und öffnete ihn. Er nahm eine der doppelläufigen Schrotflinten und Munition heraus.
    Dann drehte er sich wieder um und ging zur Tür. »Draußen streift ein Fuchs herum. Ich werde mal sehen, ob ich ihn erwische.« Wie aus Trance erwacht, drehte Bice plötzlich ihren Kopf. »Du wirst ihn nicht erschießen.« Der Conte stockte. »Natürlich werde ich das. Ein Fuchs hat hier nichts verloren.« Bice stand auf und ging auf ihren Vater zu. »Du wirst diesen Kommissar oder Victor Baranow, oder wer immer er sein mag, nicht erschießen.« Sie wollte nach dem Gewehr greifen, das ihr Vater in der Hand hielt, und es ihm wegreißen. In die Augen des Conte trat auf einmal eine eisige Kälte. Er nahm das Gewehr fest in beide Hände und stieß Bice damit zurück. Sie stolperte und fiel hin. Als sie sich herumdrehte und ihn ansah, war der alte Mann, der dort stand und den sie einmal so sehr geliebt hatte, nur noch ein Fremder.
     
    Langsam trat der Conte zurück durch die Tür. »Halt Dich aus den Geschäften der Familie heraus, Bice. Das habe ich Dir immer gesagt. Sie gehen Dich nichts an.« Mit einem Knall zog der Conte die Tür zu und sperrte von außen ab. Den Schlüssel steckte er ein. Dann ging er nach draußen und holte das Elektro-Cart. Bice stand auf und rannte zur Tür. Sie hämmerte und rüttelte daran, aber das massive Holz zeigte sich davon unbeeindruckt. Die Tür bewegte sich um keinen Millimeter. Auch der Weg aus dem Fenster war ihr versperrt. Alle Fenster im Erdgeschoss bestanden aus Panzerglas und waren speziell gesichert. Ohne Schlüssel ließen sie sich lediglich in Kippstellung bringen.
    Bice lief hinüber zum Waffenschrank und holte eines der Gewehre heraus. Nachdem sie es

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