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Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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Man auffliegen lassen. Einige der Beteiligten steckten bereits in Untersuchungshaft. Vier kongolesische Mädchen im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren waren befreit worden. Man versuchte, die Eltern in ihrer Heimat ausfindig zu machen. Leider stand schon jetzt fest, dass die meisten von ihnen nicht mehr am Leben waren. Bice de Vigiani war von allen Verdachtsmomenten befreit. Sie konnte gehen, wohin sie wollte. Mit Ramon zusammen hatte sie das Anwesen und den Comer See verlassen. Auch Graf Siegfried wusste nicht, wo sie sich aufhielt.
     
    Kerner dachte daran, wie schmerzvoll das alles für Bice sein musste. Er hatte ihre Liebe verraten, indem er sie benutzt und hintergangen hatte. Ihre ganze Welt hatte er zum Einstürzen gebracht. So etwas konnte eine Frau wie Bice nicht verzeihen. Doch zu viel hatte auf dem Spiel gestanden. Unmöglich hätte er sie einweihen können. Das Leben vieler Menschen hatte in seinen Händen gelegen. Von Anfang an hatte er befürchtet, dass dieser Tag kommen würde. Der Tag, an dem er ihre Liebe verriet. Er musste sie finden und mit ihr reden, auch wenn es nur ein letztes Mal war. Jetzt aber versuchte er, die Gedanken an sie aus seinem Kopf zu verdrängen.
    Unter Schmerzen richtete er sich auf. »Wo ist Marquart?« Der Grabritter schüttelte langsam den Kopf. »Richter Cattani, John Fiz Patric und Euer BKA arbeiten mit Hochdruck daran, den Aufenthaltsort dieses Mannes zu ermitteln. Bis jetzt ohne Erfolg. Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Vielleicht ist er bereits tot.« Kerner ließ sich wieder zurücksinken. »Nein, Graf Siegfried, ich weiß, er lebt. Ich spüre es, und wenn ich hier rauskomme, dann finde ich ihn. Er wird nicht entkommen. Das habe ich geschworen. Bei einem kleinen Mädchen und bei all den anderen Opfern, die dieses Schwein auf dem Gewissen hat.«

70
     
    Vollkommen blind stieg Kerner die Stufen der Treppe herauf. Zwei kräftige Männer gingen an seiner Seite und führten ihn. Vor seine Augen war ein dichtes, schwarzes Tuch gebunden. Alles, was sie ihm verraten hatten, war, dass sie eine Überraschung für ihn hätten. Als sie scheinbar auf einem Podest stehen blieben, hörte Kerner, wie sich vor ihm eine Tür öffnete. Die Männer gingen mit ihm ein paar Schritte durch einen Gang. Dann blieben sie stehen. Seine Begleiter schoben ihn in einen Raum. Kerner hörte das Knistern eines Feuers in seiner Nähe. Jemand trat hinter ihn.
     
    Dann wurde das Tuch von seinen Augen genommen. Um ihn herum standen dreißig Grabritter in ihren langen weißen Mänteln mit den fünf Kreuzen darauf. Kerner sah in die Runde. Niemand sagte ein Wort. Der Mann, der ihm das Tuch abgenommen hatte, kam um ihn herum. Sir John Fiz Patric, der Großmeister aller Grabritter trat vor ihn und blieb stehen.
    Stille herrschte in dem großen Raum mit den herrlichen Fensterbildern und dem großen Kamin. Fiz Patric sah ihn geradewegs an. »Wir alle hier und viele Menschen, die es gar nicht wissen, sind Dir zu großem Dank verpflichtet, Marcus Kerner. Ohne Deine Hilfe hätten wir es nicht geschafft. Das menschenverachtende Treiben der Vigianis hat ein Ende gefunden, und auch wenn viele ihrer Hintermänner noch im Dunklen geblieben sind, so ist ihnen doch eine wichtige Grundlage für ihre schrecklichen Vorhaben entzogen worden. Himmlers Pläne haben einen Ort erreicht, von dem sie nicht mehr zurückkehren können.« John Fiz Patric sah in die Runde der Männer und räusperte sich. »Unsere Aufgabe ist somit erfüllt. Mir bleibt jetzt nur noch eines zu tun. Marcus Kerner, ich biete Dir hiermit im Namen unserer gesamten Ritterschaft an ein Grabritter unseres Ordens zu werden. Ein Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
    Es gibt nicht viele Menschen, denen das angeboten wird, und wenn Du es annimmst, bringt es Dir weder Geld noch Ruhm ein. Oft werden Dinge nach Dir verlangen, die vielleicht dein Leben in Gefahr bringen. Manchmal wirst Du sogar die Grenzen des Gesetzes überschreiten müssen, und Dank wirst Du für dein Tun nicht immer ernten. Nur eines ist gewiss: Dein Handeln wird stets der Gerechtigkeit dienen. Dafür steht das Wappen der Grabritter dort über dem Kamin. Und noch etwas kann ich Dir versichern.« John Fiz Patric wies mit seiner Hand in die Runde der Männer. »Solange Du lebst, hast Du hier Freunde, die mit Dir, wenn es sein muss, Seite an Seite bis in den Tod gehen würden. Daher frage ich Dich, Marcus Kerner: Bist Du bereit, einer von uns zu werden?« Kerner sah in die Gesichter der

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