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Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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Männer um sich herum. Viele von ihnen kannte er bereits. Er wusste, dass ohne jeden Einzelnen von ihnen die Welt ein kleines Stück schlechter wäre. Vieles nahmen diese Männer im Verborgenen auf sich, und nichts schien ihm ehrenwerter, als ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Er sah wieder zurück zu dem Großmeister der Grabritter. »Sir John, es wäre mir eine Ehre, einer von Euch zu werden.« John Fiz Patric drehte sich um und Siegfried von Löwenberg reichte ihm das Zeremonienschwert der Ritterschaft. Der Großmeister nahm es und hielt es hoch in die Luft. »Vor Hunderten von Jahren wurde dieses Schwert vom Heiligen Vater gesegnet und unserem Orden übergeben. Knie nieder, Marcus Kerner.« John Fiz Patric legte Kerner die schwere Klinge des Schwertes auf seinen Kopf. »Ich bin John Fiz Patric, Großmeister aller Grabritter. Kraft meines Amtes und im Namen Gottes und des Heiligen Vaters, schlage ich Dich, Marcus Kerner, zum Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Von heute an bis zum Tage Deines Todes bist Du nun einer von uns.« Kerner spürte den schweren Stahl des Schwertes und eine unglaubliche Ruhe und Kraft durchströmte seinen Körper. Er hatte plötzlich das Gefühl, seinen ihm vorbestimmten Platz in dieser Welt gefunden zu haben. 
     
    Nachdem alle ihm gratuliert und ihn umarmt hatten, stellte sich John Fiz Patric neben ihn. »Ruhe!« Alle verstummten. Der  Großmeister schlug auf seinen gewaltigen Bauch, und das donnernde Lachen des Bären hallte durch den Raum. »Den Wein auf den Tisch, Männer. Ich fürchte, es wird ein teurer Abend für unseren neuen Grabritter.« Krachend hieb er mit seiner Pranke auf Kerners Schulter, und im Nu war in dem sonst so besonnenen Kreis eine Feier im Gange, die Kerner wohl so schnell nicht vergessen würde. Das Gelage ging solange, bis der Augenblick kam, auf den alle insgeheim gewartet hatten. Ritter Marcus verdrehte die Augen, und um ihn herum gingen die Lichter aus.
     
    Mit einem fürchterlichen Kater wachte er in einem Zimmer der alten Herberge im Vatikan auf. Er drehte sich vorsichtig, jede ruckartige Bewegung vermeidend, noch einmal im Bett um und ließ den Abend mit den Rittern in Gedanken an sich vorbeiziehen. Genauso wie diese Männer kämpfen konnten, so konnten sie auch trinken. Da jeder von ihnen mit ihm, dem frischgebackenen Grabritter, anstoßen wollte, war er schon bald dem Untergang geweiht. Vier der Ritter hatten ihn, nachdem er steif von seinem Stuhl gekippt war, an Armen und Beinen gepackt und kurzerhand ins Bett geworfen. Nach langer Zeit waren es ein paar Stunden gewesen, in denen Kerner fast all die schlimmen und traurigen Ereignisse der letzten Wochen vergessen hatte. Er hatte in diesem Kreis etwas gefunden, nach dem er, wenn auch eher unbewusst, schon sein ganzes Leben gesucht hatte. Menschen, für die Begriffe wie Freundschaft, Ehre und Gerechtigkeit noch eine Bedeutung hatten.
     
    Es klopfte an seiner Tür, und Siegfried von Löwenberg kam herein. Kerner drehte sich herum und wollte gerade einen Scherz machen. Als er in das Gesicht des Grabritters sah, ließ er es. Mit ernster Miene kam Graf Siegfried zum Bett und setzte sich darauf. »Du willst diesen Marquart haben? Dann komm mit. Wir holen ihn uns.« Kerner starrte den riesigen Grabritter einen Moment lang ungläubig an. Dann sprang er aus dem Bett. Er ging zu einem Waschbecken in der Ecke des Zimmers. Er hielt den Kopf unter das kalte Wasser. Das dumpfe Gefühl verebbte, und seine Gedanken begannen sich zu ordnen. Er nahm ein Handtuch und trocknete sich ab. Dann sah er Graf Siegfried, der noch auf dem Bett saß, fordernd an. »Wo ist er?« Der Grabritter stand auf. »Er steckt in einem Dschungelcamp im Kongo. Fiz Patric wartet auf uns. Er wird uns gleich alles Weitere erzählen.«
     
    Sie verließen das Zimmer und gingen zu dem großen Raum, in dem sie gestern Abend noch so unbeschwert gefeiert hatten. Der Großmeister saß mit einer Tasse Kaffee am Tisch. Als sie hereinkamen, stand er auf und holte auch für die beiden eine Tasse. Dann saßen sie gemeinsam da und John Fiz Patric begann zu berichten. »Ich habe vor einer halben Stunde einen Anruf vom UN-Generalsekretär erhalten. Ein Offizier der im Kongo stationierten Blauhelmsoldaten hat eine Information an die UNO gegeben. Demnach hält sich seit ein paar Tagen in einem Rebellencamp des Generals ein weißer Mann auf. Die Beschreibung passt haargenau auf diesen Kriminalrat Marquart. Wir wissen außerdem durch die Aussagen von

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