Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)
Advokato Ragusa, dass dieser General Gelder in großem Umfang von Conte Vigiani erhalten hat. Es ist also mit Sicherheit anzunehmen, dass es sich bei diesem weißen Mann um Marquart handelt. Die Sache hat nur einen großen Haken. Die Blauhelme dort unten dürfen nichts unternehmen. Sie können nur beobachten. Sie haben kein Mandat, um sich an irgendwelchen Aktionen aktiv zu beteiligen. Sie würden sonst ihren ganzen Aufenthalt in der Region gefährden.« Kerners Hand ballte sich zur Faust.
»Also sitzt dieser Kinderschänder und Mörder dort im Dschungel, und niemand kommt an ihn ran!« John Fiz Patric lehnte sich etwas zurück. Seine Stimme war ruhig, als er antwortete. »Ich habe mit keiner anderen Reaktion von Dir gerechnet, Ritter Marcus. Deshalb habe ich auch noch einmal telefoniert. Der UN-Generalsekretär hat mir eine Nummer gegeben, unter der wir einen Offizier der Blauhelme erreichen. Er ist unweit dieses Camps stationiert. Er hat sich bereit erklärt, eine kleine Gruppe gut ausgebildeter Männer zu dem Versteck des Generals zu führen. Mehr kann er nicht tun. Alles, was danach geschieht, ist Sache derer, die dort hingehen. Offiziell weiß niemand von nichts. Wenn bei einer solchen Aktion etwas schief läuft, gibt es keine Rettung.«
Kerner sah den Großmeister an. »Bitte, Sir John, rufen Sie den Mann an und vereinbaren ein Treffen dort unten. Wenn es unser Motto ist, für Gerechtigkeit zu sorgen, sind wir in diesem Camp verdammt noch mal richtig.« Graf Siegfried hatte sich bisher zurückgehalten. Jetzt meldete er sich zu Wort. »Wie viele Leute willst Du mitnehmen, Marcus?« Kerner überlegte nur kurz. »Außer mir höchstens noch zwei. Unser größter Vorteil, den wir dort haben, ist die Überraschung. Wenn wir mit einer großen Gruppe durch den Dschungel marschieren, werden sie uns in diesem Camp schon lange erwarten, bevor wir eintreffen.« Graf Siegfried überlegte. »Also gut«, sagte er schließlich. »Was hältst Du davon, wenn ich und Lord Griffin mit Dir gehen? Wenn es da unten brenzlig werden sollte, hättest Du zwei Ritter an Deiner Seite, die in der Lage sind, ein paar Leute kräftig durchzuschütteln.« Kerner sah ihn an und lachte. »Nichts lieber als das, mein riesiger Freund.« Fragend blickten die beiden zu John Fiz Patric. Er lachte ebenfalls und nickte. »Einverstanden. Wenn es jemand schaffen kann, dann Ihr drei.«
71
Die Zeit drängte. Vierundzwanzig Stunden hatte das Triumvirat noch, um dringende Angelegenheiten zu regeln. Bei einem Telefonat mit Sam hatte Kerner ein baldiges Treffen vereinbart. Sein Freund musste sofort nach ihrem Einsatz am Comer See zurück nach Den Haag. In der Zentrale von Europol wartete man bereits auf ihn.
Dann hatte Kerner noch ein langes Gespräch mit Kriminalrat Herzog und Dr. Kurz, dem Leiter des BKA. Herzog informierte ihn, dass ihnen die italienischen Behörden das Damaszenerschwert der Vigianis für die Untersuchungen überlassen hatten. Es war, nachdem der Conte in die Schlucht gestürzt war, auf der Brücke liegen geblieben. Die Kriminaltechnik hatte eindeutig nachgewiesen, dass der Stahlsplitter, den sie damals an der Leiche aus dem Sarg entdeckt hatten, zu dem Schwert gehörte. Damit stand für sie fest, dass der Mann von einem der beiden Vigianis enthauptet worden war. Die Identität des Toten blieb jedoch weiterhin unklar. Es war aber anzunehmen, dass ihm das Wissen um Himmlers Vermächtnis diesen grausamen Tod gebracht hatte. Nachdem Kerner den beiden am Telefon ausführlich Bericht über die neuesten Erkenntnisse in Italien erstattet hatte, setzte ihn Dr. Kurz noch über einige Neuerungen in Kenntnis, die unter anderem ihn betrafen. Kommissar Korte hatte mittlerweile seinen Posten als Hauptkommissar unter der Leitung von Kriminalrat Herzog übernommen. Derweil war er, Marcus Kerner, mit sofortiger Wirkung zum Kriminalrat befördert worden. Er sollte bei seiner Rückkehr die Abteilung von Marquart übernehmen. Dr. Kurz wollte diesen Sumpf so schnell wie möglich gesäubert wissen und wollte, dass Marcus Kerner diese Aufgabe übernehmen sollte. Außerdem würde die Jagd nach den Mitverschwörern der Vigianis beginnen. Die Jagd nach dieser geheimen Loge, die wahrscheinlich auch ohne die beiden Vigianis ihre Gefährlichkeit nicht eingebüßt hatte. Kerner war einverstanden. Jetzt aber musste er zuerst noch einige Tage Urlaub beanspruchen.
Auch das BKA konnte in der Sache, die sie zusammen mit John Fiz Patric geplant hatten,
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