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Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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er bis zum Morgen unterkriechen. Noch einmal horchte er angestrengt hinter sich. Er konnte nichts Verdächtiges ausmachen. Ohnehin hielt er es für unmöglich, dass ihm in diesem undurchdringlichen Dschungel jemand hätte folgen können. Noch einmal atmete er tief durch. Laut um Hilfe rufend, lief er in das Lager. Sofort gingen die Türen auf, und einige der Bewohner kamen erschreckt heraus. Sie rechneten hier jederzeit mit Überfällen der Rebellentruppen. Als sie den von Morast überzogenen, weißen Mann sahen, gingen sie zu ihm hin. Marquart ließ sich auf den Boden fallen. »Wasser, bitte Wasser.« Obwohl ihn die Leute nicht verstanden, konnten sie sich denken, was er von ihnen wollte. Eine Frau kam mit einem Tonkrug und gab ihn Marquart. Gierig setzte er den Krug auf den Mund. Überall lief das Wasser an den Seiten herunter. Einige Minuten lang blieb Marquart völlig entkräftet auf dem Boden sitzen und trank immer wieder in langen Zügen aus dem Krug. Geduldig standen die Dorfbewohner um ihn herum und ließen ihn zu Kräften kommen. Eine alte Frau schob sich durch die Reihen der Anderen hindurch.
     
    Ungläubig sah sie Marquart an. Ihre Augen weiteten sich und Tränen stiegen darin auf. Sie zeigte auf den schlammverschmierten, immer noch auf dem Boden sitzenden Mann. Marquart bemerkte es. Seine Bewegungen erstarrten. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wurde ihm klar, dass die Alte ihn erkannt hatte. Wieder einmal verblüffte er alle durch eine Schnelligkeit, die niemand ihm zugetraut hätte. Ohne dass jemand hätte sagen können, wie er es geschafft hatte, stand er plötzlich wieder auf seinen Beinen. Vollkommen überrascht von der jähen Bewegung des eben noch so jämmerlich am Boden liegenden Fremden, wichen die Dorfbewohner einen Schritt zurück. Dann ertönte die krächzende Stimme der alten Frau. Aufgeregt kam etwas auf Swahili aus ihrem Mund: »Der Sänger! Das ist der Sänger!«
    Marquart wartete erst gar nicht , bis sie weiterreden konnte. Er schwang den Wasserkrug, den er immer noch in der Hand hielt hoch und schmetterte ihn einem Mann, der gerade auf ihn zukommen wollte, auf den Kopf. Sofort klaffte eine schwere Wunde auf. Noch während er blutüberströmt und stöhnend zu Boden sackte, stieß Marquart einen weiteren Mann mit aller Wucht zur Seite. Bevor die Übrigen es richtig begriffen hatten, war er schon aus dem Kreis heraus und rannte in die Richtung des nahen Waldrandes. Die Dorfbewohner, für einen Augenblick wie gelähmt, begriffen mit einem Mal, wer dort versuchte zu entkommen. Mit ohrenbetäubendem Geschrei und voll ohnmächtiger Wut stürzten sie dem verhassten Kindermörder hinterher. Bevor sie ihn einholen konnten, tauchte Marquart wieder in die undurchdringliche Finsternis des Dschungels ein.  
     
    Kerner musste fast schon die Hoffnung aufgeben, Marquart bei dieser Dunkelheit noch zu finden, als mit einem Mal Lärm an sein Ohr drang. Er hielt inne und lauschte. Ganz deutlich vernahm er es jetzt. Es waren menschliche Stimmen, die er dort in einiger Entfernung hörte. Das Ganze klang sehr aufgeregt. Kerner wusste sofort, dort wo diese Stimmen herkamen, dort würde er auch auf Marquart treffen. So schnell er konnte, hastete er weiter. Immer wieder stoppte er kurz und orientierte sich neu an den langsam lauter werdenden, wütenden Stimmen.
     
    Marquart rannte um sein Leben. Vollkommen orientierungslos. Wie ein gehetztes Tier versuchte er, den aufgebrachten Dorfbewohnern zu entkommen. Doch so sehr er auch versuchte, den Abstand zu vergrößern, die Stimmen schienen näher und näher zu kommen. Seine Kräfte waren am Ende. Bald schon wurde er immer langsamer. In seinem Schädel hämmerte es, und die unheimlichen Geräusche des Dschungels fingen an, ihm den Verstand zu rauben. Schweißüberströmt und übersät mit blutenden Schürf- und Risswunden schleppte er sich weiter. Mit einem Mal lichtete sich vor ihm der Urwald wieder. Als er zwischen den Bäumen heraus torkelte, sah er vor sich im schwachen Mondlicht ein Glitzern. Unterhalb von ihm wand sich ein kleiner Fluss mitten durch den Dschungel. Es war kaum eine Strömung auszumachen. Der Uferstreifen war sehr schmal, und Marquart versuchte etwas zu erkennen. Mit den Augen suchte er das Flussufer ab. Bis jetzt war niemand zu sehen. Dann entdeckte er auf der anderen Seite des Flusses etwas, das ihm bekannt vorkam. Dort stand ein riesiger alter Baum, der alle anderen weit überragte. Seine Krone hat gewaltige Ausmaße, und ein Seitenarm

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