Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)
liefen hinter dem Blauhelmsoldaten her zum Jeep, der nur hundert Meter weiter versteckt in den Büschen stand. Dann setzten sie Marquart und die Mädchen hinein. Der General stand daneben und sah ihnen zu.
Als auch die anderen im Wagen saßen, drehte Kerner sich zu ihm um, und der General sah ihn an. Seine Narbe zuckte. »Dann können Sie mich ja jetzt wohl erschießen«, kam es zynisch aus seinem Mund. Kerner sah auf die Panzerfaust, die er immer noch in den Händen hielt. »Eines ist sicher. Den Menschen in Ihrem Land würde ich damit einen großen Dienst erweisen. Leute wie Sie werden es nie verstehen. Sie verdanken ihr Leben ausschließlich diesen beiden Kindern dort und der Tatsache, dass ich wegen Ihnen mein Wort an Sie verpfändet habe. Sollten sich unsere Wege allerdings noch einmal kreuzen, wird einer von uns beiden danach nicht mehr am Leben sein. Auch darauf haben Sie mein Wort.« Kerner ließ ihn einfach stehen und stieg in den Wagen, dessen Motor bereits lief. Dann fuhren sie los. Sie hatten es fast geschafft. Marquart war in ihrer Hand, und sie lebten noch. Jetzt mussten sie nur noch zum Flughafen kommen. Die Dämmerung setzte bereits ein, als sie sich immer noch auf dem morastigen Weg im Urwald befanden. Siegfried von Löwenstein und Lord Griffin hatten die verängstigten Mädchen in ihre Mitte genommen und versuchten, sie zu beruhigen. Marquart saß außen und starrte vor sich hin. Immer wieder rüttelten tiefe Schlammlöcher den Wagen durch. Der Leutnant bemühte sich, den Urwald so schnell wie möglich hinter sich zu lassen. Sicher konnten sie erst auf freiem Gelände sein. Durch die einsetzende Dunkelheit konnten sie nicht mehr viel vom Weg erkennen. Für einen kurzen Moment verlor der Leutnant die Kontrolle über das hin und her rutschende Fahrzeug, und da war es auch schon passiert. Eines der Räder geriet in ein tiefes Morastloch.
Sofort drohte der Jeep umzukippen. Während Graf Siegfried und Lord Griffin die Mädchen festhielten, war Kerner vorne damit beschäftigt, ihre Ausrüstung und die Waffen zu sichern. Marquart sprang plötzlich mit einer schnellen Bewegung, die niemand diesem feisten Kerl zugetraut hätte, vom Wagen herunter. Er überschlug sich. Doch Sekunden später war er bereits wieder auf den Beinen und lief geradewegs in den Urwald hinein. Der Jeep hatte sich endlich gefangen und blieb stehen. Die drei sprangen aus dem Wagen und sahen Marquart, der sofort im dichten Unterholz verschwunden war, nach.
Kerner ging ein Stück nach vorne und drehte sich zu den anderen um. Er blickte auf die Mädchen und dann auf die beiden Grabritter, die gerade im Begriff waren, Marquart zu verfolgen. »Graf Siegfried, Lord Griffin, ……nicht! Lasst ihn, er kommt nicht weit, ... aber das ist meine Aufgabe. Ihr müsst die Kinder von hier wegbringen. Wenn der General uns auf den Fersen ist und sie ihm in die Hände fallen …!? Das darf auf keinen Fall geschehen. Ihre Eltern sind wahrscheinlich schon tot. Sie haben niemanden. Fahrt ohne mich weiter zum Flughafen. Nehmt sie mit nach Hause. Dort wird man ihnen zunächst einmal helfen können.« Kerner sah wieder zum Rand des Urwalds, der Marquart einfach verschluckt hatte. »Macht Euch keine Sorgen, ich werde das nächste Flugzeug nehmen, und Marquart wird mit an Bord sein.« Zum Abschied umarmte er die beiden Grabritter. Dann lief er los und verschwand hinter der grünen Wand des Dschungels.
Keuchend und schwitzend stolperte Marquart durch das dichte Unterholz. Hier drinnen war es schon fast dunkel. Immer wieder hielt er an und horchte. Hinter sich konnte er nichts hören. Trotzdem lief er weiter. Er musste einen sicheren Ort finden, wo er sich bis zum Morgen verstecken konnte. Dann würde er zurück zum Camp gehen. Aber er konnte nicht hier im Dschungel übernachten. Die wilden Tiere würden ihn bald wittern, und er hatte keine Waffe bei sich.
Er konnte nur hoffen, dass der General mit einer Truppe hinter ihnen her war, und er auf sie treffen würde. Der konnte dann auch mit seinen Verfolgern, sollte er welche haben, kurzen Prozess machen. Fast eine ganze Stunde rannte er kreuz und quer durch die Dunkelheit. Plötzlich bemerkte er einen schwachen Lichtschein zwischen den Bäumen. Vorsichtig pirschte er näher heran. Stimmen drangen an sein Ohr. Er war auf eines der kleinen Dörfer gestoßen, die es hier im Kongo überall gab. Die armseligen Hütten wurden durch ein kleines Lagerfeuer erhellt. Marquart atmete auf. Hier würde
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