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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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das KGB empfehlen muss.«
    »Die Sicherheit auf meinen Werften ist Angelegenheit von Marine und GRU«, erhob Gorschkow Einspruch.
    »Das ändert sich ab sofort.« Narmonow verkündete den Beschluss, den man vor zwei Stunden gefasst hatte. »Das KGB wird diesen schimpflichen Skandal in zwei Richtungen untersuchen. Eine Gruppe beschäftigt sich mit den Informationen unseres Agenten in Washington. Die andere geht von der Voraussetzung aus, dass Kapitän Ramius’ angeblicher Brief tatsächlich echt war. Sollte es sich um eine verräterische Verschwörung gehandelt haben, war das nur möglich, weil Ramius unter den geltenden Vorschriften und Praktiken in der Lage war, sich selbst seine Offiziere auszusuchen. Das KGB wird uns berichten, ob die Fortsetzung der Praxis, Kapitänen weitgehend Einfluss auf die Karrieren ihrer Offiziere zu geben, wünschenswert ist. Unsere erste Reformmaßnahme wird die häufigere Versetzung von einem Schiff aufs andere sein. Wenn Offiziere zu lange an einer Stelle dienen, könnten sie vergessen, wem sie die Treue geschworen haben.«
    »Ihr Vorschlag ruiniert die Schlagkraft meiner Marine!« Gorschkow schlug auf den Tisch. Das war ein Fehler.
    »Der Marine des Volkes«, korrigierte Alexandrow. »Oder der Partei. Und was Sie betrifft, Genosse Padorin –«, fuhr er fort.
    »Ja, Genosse?« Padorin sah keinen Ausweg. Bei Ramius’ Bestallung hatte die politische Hauptverwaltung das letzte Wort gehabt. War Ramius tatsächlich ein Verräter, wurde Padorin wegen einer groben Fehlentscheidung verdammt, doch wenn man Ramius nur als Schachfigur benutzt hatte, mussten sich Padorin und Gorschkow eine überhastete Reaktion vorwerfen lassen.
    Auf Alexandrows Stichwort hin ergriff Narmonow das Wort. »Genosse Admiral, wir sind der Auffassung, dass Ihre geheimen Vorkehrungen zur Sicherung des U-Bootes Roter Oktober erfolgreich waren – es sei denn, der Kapitän war schuldlos und versenkte das Schiff mit seinen Offizieren und den Amerikanern, die es zweifellos zu stehlen versuchten. Wie auch immer, es hat den Anschein, dass das Boot nicht in Feindeshand gefallen ist.«
    Padorin blinzelte ungläubig. Sein Herz schlug heftig, er spürte Stiche in der Brust. Ließ man ihn laufen? Warum? Erst nach einer Welle begriff er. Immerhin war er der Politoffizier. Wenn die Partei bestrebt war, die Flotte wieder unter politische Kontrolle zu bringen, konnte es sich das Politbüro nicht leisten, den Vertreter der Partei beim Oberkommando abzusetzen. Das machte ihn zum Vasallen dieser Männer, besonders Alexandrows, aber Padorin kam zu dem Schluss, dass er damit leben konnte.
    Gorschkows Position war nun höchst wacklig. Padorin war sicher, dass die russische Flotte bald einen neuen Kommandanten bekommen würde, einen Mann, der nicht einflussreich genug war, um am Politbüro vorbei Politik zu machen. Gorschkow war einfach zu mächtig geworden.
    »Genosse Gerasimow«, fuhr Narmonow fort, »wird mit der Sicherheitsabteilung Ihrer Stelle Ihre Verfahren überprüfen und Verbesserungen vorschlagen.«
    Nun war Padorin also der Spion des KGB beim Oberkommando. Nun, er hatte noch seinen Kopf, seine Datscha und in zwei Jahren seine Pension. Padorin war mehr als zufrieden.

Sechzehnter Tag
Samstag, 18. Dezember
    Ostküste
    USS Pigeon erreichte um vier Uhr früh ihre Anlegestelle in Charleston. Mit der sowjetischen Crew, die in der Mannschaftsmesse untergebracht worden war, hatte man alle Hände voll zu tun. So sehr sich die russischen Offiziere auch bemühten, Kontakte zwischen ihren Schutzbefohlenen und den amerikanischen Rettern zu verhindern, es gelang ihnen doch nicht, denn die Gäste waren auf der Pigeon mit gutem Navy-Essen voll gestopft worden, und die nächste Toilette war einige Meter entfernt. Auf dem Weg dorthin und zurück trafen die Männer von Roter Oktober auf amerikanische Seeleute, teils verkleidete Russisch sprechende Offiziere, teils eigens eingeflogene Mannschaftsgrade mit entsprechenden Sprachkenntnissen. Die Tatsache, dass sie auf einem angeblich feindlichen Schiff von freundlichen, Russisch sprechenden Leuten begrüßt wurden, fanden viele junge Wehrpflichtige einfach überwältigend. Ihre Kommentare wurden von versteckten Tonbandgeräten aufgezeichnet und sollten später in Washington ausgewertet werden. Petrow und die drei Unteroffiziere hatten das nicht gleich gemerkt, doch als der Groschen endlich gefallen war, eskortierten sie ihre Männer zum Austreten wie fürsorgliche Eltern. Nicht verhindern konnten

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