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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Geschützen.
    »Distanz zur Kirow? «
    »Siebenunddreißigtausendsechshundert Meter, Sir. Wir haben hin und wieder ganz klammheimlich mit dem Laser nachgemessen. Ziel erfasst, Sir«, meldete der Commodore. »Die Geschütze in den Türmen sind noch geladen, und die Zielkoordinaten werden alle dreißig Sekunden korrigiert.«
    Neben Eatons Platz auf der Flaggbrücke summte ein Telefon.
    »Eaton.«
    »Alle Stationen bemannt und bereit, Sir«, meldete der Kapitän des Schlachtschiffes. Eaton sah auf seine Stoppuhr.
    »Gut gemacht, Captain. Die Männer sind vorzüglich gedrillt.«
    Im Gefechtsinformationszentrum der New Jersey gaben Digitalanzeigen den exakten Abstand zum Hauptmast der Kirow an. Das feindliche Flaggschiff ist immer das erste Ziel. Die Frage war nur, wie viele Treffer die Kirow einstecken konnte und was sie versenken würde – die Granaten oder die Tomahawk-Raketen. Entscheidend war, wie der Geschützoffizier schon seit Tagen predigte, dass sie die Kirow erwischten, ehe Flugzeuge eingreifen konnten. Die New Jersey hatte noch nie ein Schiff versenkt. Vierzig Jahre, das war eine lange Wartezeit.
    »Sie drehen ab«, meldete der Offizier.
    »Erst mal sehen, wie weit.«
    Beim Eingang des Funkspruchs war der Kirow -Verband auf Westkurs gewesen. Nun aber drehten alle Schiffe in der kreisförmigen Formation gleichzeitig nach Steuerbord ab.
    Eaton setzte das Fernglas ab. »Sie fahren heim. Informieren wir Washington und lassen wir unsere Männer noch eine Weile auf Gefechtsstation.«
     
    Dulles International Airport, Washington
    Die Sowjets konnten ihre Männer nicht schnell genug aus den Vereinigten Staaten holen. Eine Iljuschin IL-62 wurde aus dem Liniendienst genommen und direkt von Moskau nach Washington geschickt. Sie setzte bei Sonnenuntergang auf. Das viermotorige Flugzeug, eine Kopie der britischen VC-10, rollte zum Auftanken zum entferntesten Wartungspunkt. Außer einigen anderen Passagieren, die nicht ausstiegen, um sich die Beine zu vertreten, war eine zweite Flugbesatzung mitgekommen, damit die Maschine sofort wieder zurückfliegen konnte. Zwei Busse brachten die Mannschaft von Roter Oktober vom zwei Meilen entfernten Abfertigungsgebäude zu der wartenden Iljuschin.
    Die vier Offiziere, neun Mitschmani und die Mannschaftsgrade wurden beim Einsteigen in Gruppen aufgeteilt und entsprechend in der Kabine untergebracht. Jeder Offizier und Mitschman wurde von einem KGB-Mann empfangen, und das Verhör begann schon, als die Maschine zur Startbahn rollte. Als die Iljuschin ihre Dienstflughöhe erreicht hatte, fragten sich die meisten Besatzungsmitglieder, weshalb sie nicht in Amerika geblieben waren. Kein sowjetischer Bürger erregt gerne die Aufmerksamkeit der Geheimpolizei, und die Verhöre waren ausgesprochen unangenehm.
    »Legte Kapitän Ramius ein ungewöhnliches Verhalten an den Tag?«, fragte ein KGB-Major Dr. Petrow.
    »Eindeutig nicht!«, antwortete Petrow rasch und abwehrend. »Wissen Sie denn nicht, dass unser Boot sabotiert wurde? Unser Glück, dass wir mit dem Leben davongekommen sind.«
    »Sabotiert? Wo denn?«
    »Im Reaktorsystem. Sie sollten nicht mich fragen, denn ich bin kein Ingenieur, aber ich war derjenige, der die Lecks entdeckte. Man hatte sich nicht nur am Reaktor zu schaffen, sondern auch alle Strahlungsmessgeräte unbrauchbar gemacht. Das sah ich mit eigenen Augen. Chefingenieur Melechin musste mehrere erst reparieren, um das Leck im Reaktor ausmachen zu können. Swijadow wird Ihnen genauer Auskunft geben, denn er war dabei.«
    Der KGB-Offizier machte sich Notizen. »Und was hatte das Boot so dicht vor der amerikanischen Küste zu suchen?«
    »Was soll das heißen? Wissen Sie denn nicht, wie unser Befehl lautete?«
    »Wie lautete er denn, Genosse?« Der KGB-Mann sah Petrow hart in die Augen.
    Der Arzt gab die Anweisung wieder und schloss dann: »Ich habe das Papier selbst gesehen. Es wurde auch wie üblich ausgehängt.«
    »Wessen Unterschrift trug es?«
    »Admiral Korows natürlich.«
    »Kam Ihnen dieser Befehl nicht etwas seltsam vor?«
    »Ziehen Sie Ihre Befehle in Zweifel, Major?« Petrow bewies Rückgrat. »Ich nicht.«
    »Was geschah mit Ihrem Politoffizier?«
    An einer anderen Stelle berichtete Iwanow, wie Roter Oktober von britischen und amerikanischen Schiffen geortet worden war. »Doch Kapitän Ramius entwischte ihnen geschickt! Wir wären ihnen entkommen, wenn nicht dieser dumme Reaktorunfall gewesen wäre. Sie müssen unbedingt herausfinden, wer uns das angetan hat,

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