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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Hemisphäre überwachte. Es kann von großem strategischem Nutzen sein, wenn man das Wetter über feindlichem Territorium kennt. »Da zieht schon wieder eine Kaltfront auf die amerikanische Küste zu. Ihr Winter war genauso hart wie unserer. Hoffentlich haben sie ihn genossen.«
    »Und unsere Männer auf See müssen leiden.« Der Techniker erinnerte sich an seine Schwarzmeerkreuzfahrt vom letzten Sommer, auf der er scheußlich seekrank geworden war. »Oho! Was haben wir denn da?«
    »Ja, Genosse?« Der wachhabende Oberst kam rasch herüber.
    »Schauen Sie, Genosse Oberst.« Der Techniker fuhr mit dem Zeigefinger über den Bildschirm. »Dies ist der Pamlico-Sund an der Ostküste der Vereinigten Staaten. Dort, Genosse.« Das Infrarotbild des Wassers auf dem Schirm war schwarz, doch als der Techniker am Gerät Einstellungen vornahm, wurde es grün und wies zwei weiße Flecken auf, einer größer als der andere. Zweimal spaltete sich der größere Fleck. Die weißen Stellen bedeuteten, dass das Wasser dort ein halbes Grad wärmer war als normal. Der Temperaturunterschied blieb nicht konstant, bewies aber, dass das Wasser an dieser Stelle aufgewärmt wurde.
    »Vielleicht Sonnenwärme?«, fragte der Oberst.
    »Nein, Genosse, bei klarem Himmel wird die ganze Gegend gleichmäßig aufgeheizt«, erklärte der Techniker leise. Er senkte immer die Stimme, wenn er glaubte, auf etwas gestoßen zu sein. »Das sind zwei U-Boote, vielleicht auch drei, etwa dreißig Meter unter der Oberfläche.«
    »Sind Sie sicher?«
    Der Techniker legte einen Schalter um und ließ das Radarbild auf dem Schirm erscheinen. Es zeigte nur das cordsamtähnliche Streifenmuster kleiner Wellen.
    »An der Oberfläche ist nichts, das diese Wärme erzeugt, Genosse Oberst. Die Wärmequelle muss sich also unter Wasser befinden. Sich paarende Wale scheiden um diese Jahreszeit aus. Es kann sich nur um ein Atom-U-Boot handeln, vielleicht auch zwei oder drei. Ich vermute, dass das Auftauchen unserer Flotte den Amerikanern eine solche Angst einjagte, dass ihre Raketen-U-Boote Schutz suchten. Der Stützpunkt ihrer strategischen Boote liegt nur wenige hundert Kilometer weiter südlich. Mag sein, dass sich ein Boot der Ohio -Klasse hier versteckt hat und von einem Jagd-Boot geschützt wird.«
    »Dann wird es sich bald wieder herauswagen. Man hat unsere Flotte zurückberufen.«
    »Schade, wir hätten das Boot verfolgen können. Dies ist eine seltene Chance, Genosse.«
    »Allerdings. Gut gemacht, Genosse.« Zehn Minuten später wurden die Daten nach Moskau übertragen.
     
    Oberkommando der Marine, Moskau
    »Wir werden diese Gelegenheit nutzen, Genosse«, sagte Gorschkow. »Wir ziehen unsere Flotte zwar im Augenblick ab, werden aber einige U-Boote zurücklassen, um elektronische Daten zu sammeln. Ein paar übersehen die Amerikaner bei der Umdisponierung bestimmt.«
    »Gut möglich«, meinte der Chef des Flotteneinsatzstabs.
    »Das Ohio -Boot wird nach Süden laufen, vermutlich zum U-Boot-Stützpunkt Charleston. Oder nach Norfolk im Norden. Unsere Konowalow liegt vor Norfolk, Schabilikow bei Charleston. Beide sollen ihre Positionen noch ein paar Tage lang halten. Wir müssen den Politikern zeigen, dass wir eine richtige Marine haben. Die Ortung und Verfolgung des Ohio -Bootes wäre ein Anfang.«
    »Ich lasse die Order in fünfzehn Minuten hinausgehen, Genosse.« Der Stabschef war von der Idee angetan. Was Gorschkow über die Sitzung des Politbüros berichtet hatte, gefiel ihm gar nicht, doch wenn Sergej bald gehen musste, hatte er gute Chancen, sein Nachfolger zu werden.
     
    USS New Jersey
    Der Funkspruch mit dem Codenamen RED ROCKET war erst vor einem Augenblick in Eatons Hand gelangt: Von Moskau aus war gerade ein längerer Einsatzbefehl über Satellit an die sowjetische Flotte ergangen. Nun sitzen die Russen aber in der Tinte, dachte der Commodore. Um sie herum lagen drei Kampfverbände, gruppiert um die Träger Kennedy, America und Nimitz, befehligt von Joshua Painter. Zur Verstärkung seines Überwasserverbandes war Eaton auch die Tarawa zugeteilt worden. Eaton richtete sein Fernglas auf die Kirow und musste den Russen lassen, dass sie attraktive Schiffe zu bauen verstanden.
    »Commander, machen Sie den Verband klar zum Gefecht.«
    »Aye.« Der Offizier griff nach dem Mikrophon. »Blaue Jungs, hier Blauer König. Orange. Orange ausführen. Out.«
    Eaton brauchte nur vier Sekunden zu warten, bis auf der New Jersey das Alarmsignal ertönte. Die Männer rannten zu ihren

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