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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Nordatlantik zu. Ihre Einheiten im Norwegischen Meer rasen nach Südwesten. Drei aus dem westlichen Mittelmeer fahren ebenfalls in diese Richtung, aber da sehen wir noch nicht ganz klar.«
    »Was haben die Russen denn vor unserer Küste, Sir?« fragte Ryan.
    »Ah, Sie sind auch geweckt worden, Ryan? Gut. Zwei alte November. Eins hat einen ELINT-Auftrag und schnüffelt vor dem Kap herum, das andere liegt vor King’s Bay und fällt uns auf die Nerven.
    Außerdem ist da noch ein Yankee- Boot tausend Meilen südlich von Island«, fuhr Davenport fort, »und ersten Berichten zufolge auf Nordkurs. Stimmt wahrscheinlich nicht. Falsche Peilung, Übertragungsfehler oder so etwas. Wir prüfen das nach. Jemand muss gepennt haben, denn es fuhr vor kurzem noch nach Süden.«
    Ryan sah auf. »Was treiben ihre anderen Raketen-Boote?«
    »Die Deltas und Typhoons sind wie üblich in der Barents- see und im Meer von Ochotsk. Von ihnen gibt es keine Nachrichten. Gewiss, wir haben Jagd-U-Boote dort oben, aber Gallery will nicht, dass sie die Funkstille brechen. Im Augenblick haben wir nur die Meldung über das verirrte Yankee -Boot.«
    »Was unternehmen wir, Charlie?« fragte Greer.
    »Gallery hat alle seine Boote in Alarmzustand versetzt. Sie stehen bereit, falls wir umgruppieren müssen. Wie ich höre, hat NORAD eine etwas höhere Alarmstufe.« NORAD war das Frühwarnzentrum der USA. »Bei den Oberkommandos der Atlantik- und Pazifikflotten herrscht wilde Aufregung. Sie können sich vorstellen, dass die Stäbe bei CINCLANT und CINCPAC im Dreieck springen. Von Island aus operieren zusätzliche P-3-Maschinen. Ansonsten gibt’s im Augenblick nicht viel. Wir müssen erst einmal herausbekommen, was sie vorhaben.«
    »Gut, halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    »Roger. Wenn wir etwas erfahren, sage ich Bescheid und verlasse mich –«
    »Tun wir.« Greer unterbrach die Verbindung. Dann drohte er Ryan. »Schlafen Sie mir bloß nicht ein!«
    »Bei diesem Gebräu?«
    »Sie machen sich anscheinend keine Sorgen.«
    »Sir, dazu besteht noch kein Anlass. Wie spät ist es jetzt in Moskau? Ein Uhr nachmittags. Vermutlich ist einem Admiral, vielleicht sogar Sergej Gorschkow selbst, eingefallen, seine Jungs ein bisschen aufzuscheuchen. Wie ich höre, war er mit dem Ergebnis von ROTER STURM nicht sehr zufrieden und beschloss, ein paar Leuten einmal einzuheizen  – und uns natürlich auch. Vergessen Sie nicht, ihre Armee und Luftwaffe sind nicht in Alarmbereitschaft. Wenn die Marine etwas Hässliches vorhätte, müssten die anderen Teilstreitkräfte davon wissen. Wir müssen die Entwicklung im Auge behalten, aber bisher sehe ich keinen Anlass –« Ryan hätte beinahe »zu schlaflosen Nächten« gesagt.
    »Vergessen Sie Pearl Harbor nicht. Damals wurden wir auch überrascht.«
    »Gewiss, Sir, aber heute sind unsere Nachrichtendienste besser gerüstet. Ich glaube kaum, dass die Russen uns überraschen können.«
    »Trotzdem, es gefällt mir nicht, dass so viele U-Boote in den Atlantik fahren.«
    »Mich beruhigt, dass die Yankee nach Norden läuft«, meinte Ryan. »Davenport wird das erst glauben, wenn Bestätigung vorliegt. Wenn Iwan es auf eine Kraftprobe ankommen lassen wollte, wäre diese Yankee nach Süden unterwegs. Die Reichweite der Raketen auf diesen alten Booten ist nicht sehr groß. Also bleiben wir wach und passen auf. Zum Glück kochen Sie einen vorzüglichen Kaffee, Sir.«
     
    Kurz vor sieben rief Davenport an. »Es ist eindeutig: Alle Raketen-Boote sind auf Heimatkurs, zwei Yankees, drei Deltas und ein Typhoon. Memphis meldete sich, als ihr Delta plötzlich mit zwanzig Knoten abrauschte, nachdem sie fünf Tage auf Station gewesen war. Gallery setzte sich mit Queenfish in Verbindung – die gleiche Geschichte; es sieht so aus, als wären sie alle unterwegs in den Stall. Außerdem kam gerade ein Bild von einem Big-Bird-Satelliten, der überm Fjord, der ausnahmsweise einmal nicht wolkenverhangen war, hinwegzog. Dort haben wir eine Menge Überwasserschiffe mit hellen Infrarot-Signaturen, als machten sie Dampf.«
    »Und Roter Oktober?«, fragte Ryan.
    »Von der keinen Ton. Vielleicht hatten wir falsche Informationen, und das Boot lief gar nicht aus. Passierte nicht zum ersten Mal.«
    »Könnte doch nicht verloren gegangen sein?«, dachte Ryan laut.
    Daran hatte Davenport auch schon gedacht. »Damit wäre die Aktivität im Norden erklärt. Aber was geht in Ostsee und Mittelmeer vor?«
    »Vielleicht doch eine Übung. Auf jeden Fall sieht es

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