Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Männer wurden ihrem Rang entsprechend bedient. Das Essen, das auf Tellern mit Silberrand serviert wurde, war schlicht, für Ryan, der seit zwölf Stunden nichts zu sich genommen hatte, aber verlockend. Er nahm sich einen Salat aus Weißkraut und Karotten mit Mayonnaise, Kartoffelsalat und zwei Sandwiches, Corned Beef auf Roggenbrot.
    »Danke, das wäre vorerst alles«, sagte Painter. Die Stewards standen stramm, ehe sie gingen. »Gut, zur Sache.«
    Ryan verschlang ein halbes belegtes Brot. »Admiral, diese Information ist erst vierundzwanzig Stunden alt.« Er nahm zwei Akten aus seiner Tasche und teilte sie aus. Sein Vortrag dauerte zwanzig Minuten, in deren Verlauf er es fertig brachte, die beiden Sandwiches und den größten Teil des Salats zu verspeisen und Kaffee auf seine handschriftlichen Notizen zu verschütten. Die beiden Flaggoffiziere unterbrachen ihn nicht ein einziges Mal, warfen ihm aber hin und wieder ungläubige Blicke zu.
    »Guter Gott«, rief Painter aus, als Ryan geendet hatte. Davenport starrte ausdruckslos vor sich hin und dachte wohl über die Gelegenheit nach, ein russisches Raketen-U-Boot von innen zu betrachten. Painter sprach weiter. »Glauben Sie das wirklich?«
    »Jawohl, Sir.« Ryan schenkte sich eine zweite Tasse Kaffee ein.
    Painter lehnte sich zurück und sah Davenport an. »Charlie, raten Sie Greer, dem Jungen da ein paar Lektionen zu erteilen – zum Beispiel, dass sich ein Bürokrat nicht zu weit vorwagen sollte. Finden Sie das nicht ein bisschen weit hergeholt?«
    »Ryan ist der Mann, der letzten Juni die Studie über Patrouillen-Schemata sowjetischer Raketen-U-Boote verfasste«, sagte Davenport.
    »So? Hm, gute Arbeit. Bestätigte, was ich seit zwei oder drei Jahren predige.« Painter stand auf und schaute auf die stürmische See. »Und was sollen wir tun?«
    »Die Einzelheiten der Operation sind noch nicht festgelegt worden. Ich nehme an, dass man Sie anweisen wird, Roter Oktober zu orten und Verbindung mit dem Kapitän aufzunehmen. Und anschließend müssen wir versuchen, das Boot an einen sicheren Platz zu lotsen. Der Präsident glaubt nämlich nicht, dass wir es behalten können – falls wir es überhaupt erwischen.«
    »Was?« Painter fuhr herum. Ryan erklärte ihm die Lage.
    »Das kann doch nicht wahr sein! Erst stellen Sie mir eine unmögliche Aufgabe, und dann sagen Sie mir, dass wir das verdammte Ding zurückgeben müssen, falls wir erfolgreich sind!«
    »Admiral, ich empfahl dem Präsidenten auf seine Frage hin, das Boot zu behalten. Auch die Generalstabschefs und der CIA sind dieser Auffassung. Wenn aber, wie zu erwarten steht, die Besatzung nach Hause will, werden die Sowjets erfahren, dass wir das Boot haben. Was die praktischen Aspekte angeht, kann ich den Standpunkt der anderen Seite verstehen. Das Schiff ist eine Menge Geld wert und ihr Eigentum. Und wo sollten wir ein dreißigtausend Tonnen großes Unterseeboot verstecken?«
    »Auf dem Grund des Meeres!«, rief Painter zornig. »Wo es hingehört. ›Ihr Eigentum!‹ Das ist doch kein Vergnügungsdampfer, sondern eine Mordmaschine!«
    »Admiral, ich stehe auf Ihrer Seite«, sagte Ryan leise. »Sir, Sie sprachen von einer unmöglichen Aufgabe. Wieso unmöglich?«
    »Ryan, ein Raketen-U-Boot aufzuspüren, das nicht gefunden werden will, ist nicht gerade die einfachste Sache der Welt. Wir üben gegen unsere eigenen und versagen fast jedes Mal. Und Sie sagen, Roter Oktober habe bereits alle SOSUS-Barrieren im Nordosten passiert. Der Atlantik ist ziemlich groß, die Geräuschspur eines strategischen Bootes sehr klein.«
    »Ja, Sir.« Ryan sagte sich, dass er die Erfolgschancen womöglich zu optimistisch eingeschätzt hatte.
    »Sind Sie einigermaßen in Form, Josh?«, fragte Davenport.
    »Nicht übel. Beim Manöver FLINKER DELPHIN hat alles gut geklappt. Oder zumindest fast alles«, verbesserte Painter. »Auf der anderen Seite des Atlantik hat DALLAS allerhand Aufruhr gemacht. Aber meine Anti-U-Boot-Mannschaft spurt vorzüglich. Wie werden wir unterstützt?«
    »Als ich das Pentagon verließ, prüfte man gerade die Verfügbarkeit von im Pazifik stationierten P-3. Sie können also mit mehr Maschinen dieses Typs rechnen. Alles, was Dampf machen kann, sticht in See. Da Sie den einzigen Träger haben, bekommen Sie den taktischen Oberbefehl. Nur Mut, Josh, Sie sind unser bester Anti-U-Boot-Mann.«
    Painter goss sich Kaffee ein. »Gut, wir haben also einen Träger. Verdammt, Nimitz und America können frühestens in einer

Weitere Kostenlose Bücher